Die ganze linke Blase rotiert seit mehreren Tagen, da quasi „alle“ Impfkritiker gefährliche Mörder wären. Das entnimmt man angeblichen Morddrohungen gegen die oberösterreichische Ärztin, die sich das Leben genommen hat. Solche Drohungen sind für Vertreter dieser politische Religion aber nur dann ein Problem, wenn sie gegen die eigenen Leute ausgesprochen werden. Andersdenkende kann man freilich nach Lust und Laune beschimpfen und mit Gewalt und Totschlag bedrohen.
Ein Kommentar von Florian Machl
Wer die Wahrheit lebt und nicht ideologische Doppelstandards, bei dem ist moralisch klar. Alle Menschenleben sind wertvoll. Jeder Krieg ist abzulehnen. Und jeder, der seine Meinung mit Gewalt oder gar Totschlag durchsetzen möchte, ist ein Verbrecher. Das sind allgemeingültige, nicht verhandelbare Prinzipien. Eigentlich. Es sei denn, man ist ein Linker des Jahres 2022. Diese Spielart der politreligiösen Schöpfung kennt hier deutliche Unterschiede. Jeder, der sich nicht der Einheitsmeinung unterwirft, wird entmenschlicht – und als solcher Unter- oder gar Nichtmensch kann man ihm freilich drohen oder durch die Terrorbrigaden der Antifa tatsächlich Gewalt antun.
Das zeigte sich beispielsweise jüngst in Eferding, als ein Fan des grünen Bundespräsidenten Van der Bellen vor laufender Kamera – unprovoziert – mit der Faust zuschlug. Und es zeigt sich auch im Fall der kürzlich tragisch verstorbenen Lisa Maria K., der oberösterreichischen Ärztin, die den Freitod wählte – wohl auch, weil niemand ihre schweren psychischen Probleme ernst nahm und einfühlsam behandelte. Schlimm ist das auch deshalb, weil bereits vor zwei Wochen ein Selbstmordversuch scheiterte.
Frau K. hatte drei Abschiedsbriefe hinterlassen. Einige oder alle dieser Abschiedsbriefe gelangten in die Redaktion der mächtigen, meinungsbildenden Kronenzeitung. Gerichtet waren sie an die Landespolizeidirektion OÖ, die Ärztekammer OÖ und an die Mitarbeiterinnen der Ärztin. Die Kronenzeitung veröffentlichte nicht den gesamten Text, sondern nur wenige, selektiv ausgewählte Sätze. Es ist also davon auszugehen, dass der Inhalt nicht zum gewünschten Narrativ passt.
Ich habe mir erlaubt, in Form einer Frage in zugegeben polemischer Form eine Nachricht auf Twitter zum Sachverhalt abzusetzen: Wird der Abschiedsbrief der Suizidärztin gerade erst im ministerialen Thinktank verfasst, oder dürfen wir ihn nie lesen, weil er nicht zum Narrativ passt? Mit dieser Frage habe ich offensichtlich einen wunden Punkt bei systemtreuen Linksextremisten getroffen. Über 200 teilweise wüste und bösartige Beschimpfungen, mehrere Andeutungen für Gewaltanwendung und eine Morddrohung waren darunter. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Weil ein Journalist den Text lesen möchte, den eine Frau verfasst hat, die sich angeblich aus Angst vor einer Morddrohung umgebracht hat, verschicken Linksextreme solche Botschaften.
Ein interessantes Detail unter vielen ist der Umstand, wie viele der Kommentatoren die Meinung vertreten, dass diese Abschiedsbriefe privat wären und die Allgemeinheit nichts angingen. Das ist dahingehend spannend, als dass es wohl der letzte Wunsch der Ärztin war, dass diese Briefe zumindest ihre Adressanten erreichen. Ob es ihr Wunsch war, dass einzelne Zeitungen (beileibe nicht nur die Kronenzeitung) willkürlich einige Aussagen isolieren und verbreiten, während ihr letztes Werk im Ganzen im Verborgenen bleiben muss, darf und muss man hinterfragen – egal wie viel Hass einem von solchen Twitter-Leuten entgegenschlägt. Es ist für einen korruptionsfreien Journalisten nämlich klar: Immer wenn dir jemand sagt, dass du wegzusehen hast, solltest du ganz genau nachfragen und ganz genau nachsehen. Weil derjenige, der dir das Nachsehen verbieten will, hat selbst am meisten Dreck am Stecken.
In Österreich gibt es angeblich eine Expertin, die von allen linken Medien stets hervorgeholt und zitiert wird, wenn man Andersdenkenden Hass, Hetze und Gewalt vorwerfen möchte. Ihr Name: Ingrid Brodnig. Ausführlich breitet sie auf Twitter aus, wie schrecklich die Drohungen gegen die Medizinerin gewesen wären. Und das sind sie auch, kein Mensch, speziell nicht jene, die damit nicht umgehen können, sollten solches Mobbing erleben müssen. Allerdings, und das sollte man auch einmal erwähnen, ist nicht jede Beleidigung und jede Drohung, die irgendein Besoffener ins Internet stellt, auch ernst zu nehmen. Auch das muss man lernen – und dazu wären Freunde, Experten und Psychologen da. Sie alle haben offenkundig versagt, als Frau K. um Hilfe bat.
K. ist das erste Thema, das Brodnig interessierte, nachdem sie die Hass- und Hetzdokumentation über die impfkritische Partei MFG empfahl. Sie ist Teil eines Systems, das nach dem Tod von K. eine Maschinerie angeworfen hat, die bis in die USA reicht. Ein Schelm, wer dabei an Project Syndicate denkt. So schreibt Brodnig am 31. Juli:
Wir müssen als Gesellschaft den Druck erhöhen, dass Bedrohungen, Erniedrigungen und Todeswünsche konsequenter verfolgt werden und Betroffene angemessen Unterstützung erhalten. Danke @Natascha_Strobl, dass du solche Nachrichten sichtbar machst
Ob die Gesellschaft ihrer Meinung nach auch den Druck gegen jene erhöhen muss, welche jene bedrohen, die um Aufklärung und Wahrheit bemüht sind, können wir die feine Dame nicht fragen. Denn sie hat mich auf Twitter blockiert. Über Andersdenkende zu schimpfen und sie zu kriminalisieren, fällt ihr vermutlich leichter, als auf sie zuzugehen und einen echten Dialog zuzulassen. Wo wir wieder ganz oben bei diesem Artikel ankommen. Das Spiel der heutigen Linken ist die Entmenschlichung. Und wer kein Mensch auf gleicher Augenhöhe ist, mit dem spricht man nicht. Das denken sich wohl auch all diejenigen, die wie räudige Tiere ihren Hass als Antwort auf meine Frage abgelassen haben.
Ich nehme aus diesem Erlebnis, das ich hiermit mit Ihnen teilen möchte, ein weiteres Mal die Erfahrung mit, dass all das, was Linke ihren vermeintlichen Gegnern vorwerfen, primär bei ihnen selbst zu suchen ist: Selbstüberhöhung, blindes Nachlaufen hinter Führerfiguren und deren Befehlen, Gewaltbereitschaft, Dialogverweigerung und vor allem – unendlich viel Hass auf alles und jeden, der anders ist und anders denkt.