Die Bemerkung Joe Bidens bei einem Treffen mit Geschäftsleuten erregte sowohl in den USA als auch weltweit Aufsehen. Sie führte dazu, dass die „Neue Weltordnung“ am Montag zu einem der beliebtesten Themen auf Twitter wurde.
US-Präsident Joe Biden hat für Aufsehen gesorgt, als er behauptete, dass bald eine „neue Weltordnung“ entstehen werde und dass es den USA obliege, diese anzuführen. In einer Rede am Montag auf dem vierteljährlichen CEO-Treffen des Business Roundtable behauptete Biden, die Welt befände sich an einem „Wendepunkt“, der „alle drei oder vier Generationen“ auftrete, und dass es an den USA liege, das Ergebnis zu bestimmen.
„Wie mir einer der führenden Militärs neulich bei einem Sicherheitstreffen sagte, starben zwischen 1900 und 1946 60 Millionen Menschen, und seither haben wir eine liberale Weltordnung geschaffen, was schon lange nicht mehr der Fall war“, so der Präsident. Seine Bemerkungen erregten sowohl in den USA als auch weltweit Aufsehen und führten dazu, dass der Begriff „Neue Weltordnung“ am Montag zu einem der beliebtesten Themen auf Twitter wurde.
Der Begriff „Neue Weltordnung“ wird seit jeher verwendet, um eine Ära großer globaler Veränderungen zu bezeichnen und wurde von Politikern wie dem ehemaligen US-Präsidenten George H.W. Bush, dem ehemaligen US-Außenminister Henry Kissinger, dem letzten Sowjetführer Michail Gorbatschow und dem ehemaligen britischen Premierminister Tony Blair verwendet.
Seit Jahrzehnten ist der Begriff jedoch auch Gegenstand einer großen sogenannten „Verschwörungstheorie“, die ein geheimes, elitäres Komplott zur Bildung einer repressiven Weltregierung dahinter vermutet. Wenn man jedoch die deutlichen Ansagen des Weltwirtschaftsforums (WEF) von Klaus Schwab hernimmt, wo von einem „Great Reset“ gesprochen wird, der schlussendlich die totale Herrschaft der globalen Eliten über die Menschheit zum Ziel hat, relativiert sich dieser Begriff jedoch. Der Begriff „Verschwörungspraxis“ erscheint immer plausibler.
Doch ob sich diese „neue Weltordnung“ tatsächlich so entwickelt, wie es sich Joe Biden und dessen Einflüsterer denken, darf bezweifelt werden. Immerhin stehen wir derzeit an einem Scheideweg, der zuerst zu einer Rückkehr der „bipolaren Weltordnung“ führt (mit dem von den USA angeführten Westen und einem vom Tandem Russland und China angeführten Bündnis des „globalen Südens“), hin zu einer „multipolaren Weltordnung“.