Dass Corona kein medizinisches, sondern vor allem ein politisches Problem ist, zeigt die Resistenz der Bundesregierung gegenüber tatsächlichen Lösungen. Roland Stumfoll, ein Wiener Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivpflege, warf im Report24-Interview einige essenzielle Fragen an die Zuständigen auf, die es endlich zu beantworten gilt.
Während es aktuell scheinbar kein anderes Thema mehr als Corona gibt, sind viele langjährige Baustellen des Gesundheitsbereiches offen. Die grundlegenden Fragen werden von der Bundesregierung bewusst ignoriert und ausgeblendet. Warum hat man es bis dato zum Beispiel unterlassen, den Antikörperstatus bei den Geimpften zu kontrollieren? Es bräuchte dringend nachvollziehbare Daten, um feststellen zu können, wie gut die verimpften Wirkstoffe schützen.
Das Pflegesystem ist dem Pfleger zufolge nicht nur krank, es macht auch krank. Vor allem das Pflegepersonal selbst. Der Personalbedarf ist ausgesprochen schlecht kalkuliert. Während uns die Politik Geld ohne Ende kostet, spart diese den Gesundheitsbereich zu Tode. Der Pflege fehlt es scheinbar an Lobby und Wichtigkeit. Aus Kostengründen werden der Pflege immer mehr Zusatzaufgaben auferlegt, so dass die benötigte Zeit für den eigentlichen Job – die Pflege von Patienten – fehlt. Die Versäumnisse der Bundesregierung in der Corona-Krise sieht Stumfoll vor allem darin, dass man kein Geld in die Prävention, in mögliche Alternativen zur Impfung oder mehr Personal investiert hat. Die besten Geräte brächten nichts, wenn das nötige Personal nicht zur Verfügung stünde. Der Pfleger sieht die Pandemie lediglich als jenes Tröpfchen, welches das Fass nun endgültig zum Überlaufen gebracht hat. Ein Pflegestreik wäre schon viel früher nötig gewesen. Es sei längst Zeit, dass die Pflege endlich aufsteht, weil es genug ist.
Bei Impfungen besser abwarten
Die Impfpflicht selbst sieht Stumfoll als gefährliche Entwicklung. Dadurch würden vermutlich viele Mitarbeiter der Pflege den Rücken kehren und sich neue Jobs suchen. Und das in einer Zeit, in der ohnehin schon ein enormer Pflegekräftemangel herrscht. Außerdem würde eine Impfpflicht zu einer massiven Einschränkung der Patientenbetreuung und zur Aufschiebung vieler Operationen führen.
Die Impfung ist für den Pfleger kein Thema, weil er dem Impfstoff sehr skeptisch gegenüber steht. Er sei zwar weder „Impfgegner“, noch „Verschwörungstheoretiker“ oder „Coronaleugner“, mit neuen Medikamenten dieser Art sei das jedoch wie beim Autokauf: „Man wartet ein bis zwei Generationen ab, bis die Kinderkrankheiten beseitigt sind. Dann erst kann man von einer möglichen Serientauglichkeit sprechen. Bei diesem Medikament, das eigentlich aus der Krebsforschung kommt, sollte man auf jeden Fall abwarten und erst genauer schauen, ob es wirklich so wirkt, wie es soll. Ob es Nebenwirkungen oder Komplikationen gibt – auch längerfristig gesehen.“ Von Kolleginnen, die im neurologischen Bereich arbeiten, wisse er bereits von einigen Nebenwirkungen der Impfung. Es gäbe Verschlechterungen bei Morbus Parkinson- oder Multiple Sklerose-Patienten, die zeitlich mit der Corona-Impfung zusammenzuführen wären.
Medizin braucht Diskussion, um sich weiterentwickeln zu können
Auch das Thema Mobbing kennt der Pfleger nur allzu gut. Derzeit diffamiere man Menschen, die sich kritisch äußern als „Coronaleugner“, „Impfgegner“ usw., um diese als dumm hinzustellen. In seinem persönlichen Umfeld gäbe es einige kritische Akademiker und Ärzte, die sich trauen, Verordnungen und die Covid-Impfungen zu hinterfragen. Dass diese alle „dumm“ seien, ist für Stumfoll unwahrscheinlich. Es brauche schließlich Diskussion, These und Antithese, damit sich die Medizin weiterentwickeln könne. Das völlige Unterbinden jeglicher Diskussion durch die Bundesregierung bereitet dem Pfleger große Sorgen: „In welche Richtung geht das?“
Das bewusste Mobbing zieht sich bereits durch sämtliche Bereiche. Aus seinem eigenen Bekanntenkreis weiß Stumfoll, dass SchülerInnen, die der Impfung kritisch gegenüberstehen, zum Teil von den eigenen Schulkollegen massiv gemobbt werden. Auch die von manchen Ärzten geforderten Patientenverfügungen, dass „Menschen, die die Impfung ablehnen, auch ein Intensivbett ablehnen sollten, im Falle einer nötigen intensivmedizinischen Versorgung“, betrachtet der Pfleger als schwierig. Denn eigentlich müsse das dann auch für alle Raucher und übergewichtigen Menschen so gelten. Auch aus dem eigenen Umfeld bekam der Pfleger bereits einige verbale Übergriffe zu spüren, weil er nicht geimpft ist. Auf die Frage, warum so viele zusehen und schweigen, sieht Stumfoll vor allem die Angst, selbst zum Mobbingopfer zu werden oder die Angst vor Jobverlust.
Für notwendige Veränderungen hat er bereits konkrete Ideen: „Es braucht eine allumfassende, objektive, medizinische Aufklärung über die angewandten Medikamente – auch über Nebenwirkungen. Und dann muss es jedem selbst überlassen sein, sich zu entscheiden, ob er sich impfen lassen möchte oder nicht. Es braucht wieder Meinungsfreiheit, Entscheidungsfreiheit und Beratungsfreiheit.„
Gesellschaft lebt vom kritischen Hinterfragen
Seine Inseln in stürmischen Zeiten findet Roland Stumfoll bei seiner starken Partnerin, die ihm Rückhalt gibt, in seinem Hundehobby und in einem Freundeskreis, mit dem er sich auf Augenhöhe unterhalten kann. Auch die Demonstrationen geben ihm Kraft, weil dort sichtbar wird, dass man mit seiner Meinung nicht allein ist. Sein Aufstehen hat er bis dato nicht bereut. Er versucht im Heute zu leben und mutig zu sein, weil es ihm wichtig ist, für demokratische Werte aufzustehen.
Zum Abschluss unseres Interviews richtet Roland Stumfoll einen eindringlichen Appell an die schweigende Masse: „Bitte selber kritisch denken und hinterfragen. Das soll man, darf man, muss man. Davon lebt eine Gesellschaft. Bitte überlegt euch und verifiziert, in welche politische Richtung das momentan geht. Wollen wir in einem Staatengefüge leben, in dem aus einem Politbüro die Vorgaben kommen, welche Medikamente wir nehmen müssen? Lernen Sie Geschichte und wehren Sie den Anfängen!“