Nachdem die MFG Oberösterreich mit dem Fall der 19-jährigen Johanna an uns herangetreten ist, haben wir Anfragen an die beteiligte Erwachsenenvertreterin, die verantwortliche Ärztin und die Caritas verschickt, danach wurde aufgrund des Zeitdrucks der Artikel veröffentlicht. Nun meldete sich als Erste der Befragten die Caritas zu Wort – der Einrichtung ist wichtig festzuhalten, dass sie mit der Impfentscheidung nichts zu tun hat.
Redaktion / Stellungnahme Caritas Oberösterreich
Vorweg soll auch ergänzt werden, dass der Vater der betroffenen erwachsenenvertretenen 19-Jährigen uns gegenüber stets betont hat, mit dem Heim in guten Einvernehmen zu sein und dort auch eine gute Pflege erfolge. Der Artikel, der über den Sachverhalt berichtet, findet sich hier: Zwangsimpfung für 19-jährige Epilepsie-Patientin soll nächste Woche vollzogen werden
In Folge die Stellungnahme der Caritas Oberösterreich unverändert im Original-Wortlaut
Sie erwecken in Ihrem Beitrag den Eindruck, dass unser Standort St. Isidor die „Zwangsimpfung“ einer Bewohnerin verfügt habe. Das ist eine Verfälschung der Tatsachen. Tatsache ist, dass die erwähnte Erwachsenenvertreterin keine Mitarbeiterin von St. Isidor ist und wir als Einrichtung in einem solchen Fall überhaupt nichts entscheiden, es gibt auch noch keinen Impftermin. Die veröffentlichten Dokumente haben nichts mit St. Isidor zu tun und sind eine Korrespondenz zwischen der Erwachsenenvertreterin bzw. dem Gericht und den Eltern.
Wir als Einrichtung entscheiden in keinem Fall, ob jemand geimpft wird. Das entscheiden die Bewohner*innen selbst (bei Volljährigkeit und keinem bestellten Erwachsenenvertreter), Obsorgeberechtigte (bei minderjährigen Bewohner*innen) oder Erwachsenenvertreter*innen (bei entsprechender Zuständigkeit). Bei Menschen mit Beeinträchtigungen, die volljährig sind, entscheidet das Gericht darüber, ob sie selbst entscheidungsfähig sind oder eine Erwachsenenvertretung zugewiesen bekommen. Das ist bei dieser Bewohnerin der Fall.
Wir werden nun versuchen, ein Gespräch zwischen der Bewohnerin, der Erwachsenenvertretung, den Eltern und der Ärztin, die die Impfung empfohlen hat, zu initiieren, um dazu beizutragen, dass zu einer für alle Seiten tragbaren Entscheidung gefunden wird.
Happy End somit für alle Beteiligten möglich
Nach dem oben wiedergegebenen Text des Caritas Heimes St. Isidor bzw. der Pressesprecherin der Caritas Oberösterreich sieht alles danach aus, dass heute, Montag, keine Zwangsimpfung durchgeführt wird, wie es die Eltern der jungen Frau befürchtet hatten. Vielmehr soll es zwischen allen Beteiligten weitere Gespräche geben – und somit auch die informelle Formulierung des Gerichts erfüllt werden. Wir werden über die weitere Entwicklung berichten und bedanken uns sehr herzlich bei der Caritas für ihre doch sehr rasch übermittelte und einfühlsame Stellungnahme.