Gerinnungsstörungen und anaphylaktische Schocks
Immer mehr Länder nehmen Abstand von der Verimpfung von AstraZeneca: Nachdem sich die Fälle von Komplikationen stark zu häufen scheinen, ziehen viele Länder ganz oder teilweise die Notbremse.
In Österreich war bereits eine Charge aus dem Verkehr gezogen worden; Dänemark hat die Verabreichung des Impfstoffs wegen der Gefahr von Blutgerinnseln vorübergehend vollständig gestoppt. Norwegen und Island haben sich mittlerweile Dänemark angeschlossen. In Luxemburg, Griechenland sowie Estland, Lettland und Litauen folgt man Österreichs Beispiel und sperrt die Charge ABV 5300.
In Italien wird derzeitig die Charge ABV 2856 konfisziert, nachdem zwei Militärangehörige und ein Polizist auf Sizilien wenige Stunden nach der Gabe von Impfdosen daraus verstarben. Einer von ihnen erlitt eine Thrombose. Außerdem schied kurz nach seiner Immunisierung ein Mitarbeiter einer Schule im Raum Neapel aus dem Leben. Rumänien folgte dem italienischen Beispiel und stoppte ebenfalls die Verimpfung der besagten Charge.
Die Europäische Arzneimittelagentur EMA beharrt darauf, dass aktuell lediglich 22 Fälle von Blutgerinnungsstörungen nach der AstraZeneca-Impfung bekannt seien – andere Berichte gehen dagegen von bereits 300 Fällen in Europa aus. „Bei den knapp 300 Fällen waren eventuell einige Doppelmeldungen dabei, aber von knapp 300 auf 22 – das geht sich nie aus. Da werden offenbar einfach mutmaßliche Fälle unter den Tisch gekehrt“, zitiert das Medium Heute einen kritischen Behörden-Insider.
Auch ein Grund für die Komplikationen nach der Impfung wird offenbar bereits vermutet: „Das Problem dürfte die Verbindung der durch die Impfung produzierten Spike-Proteine mit den körpereigenen ACE2-Proteinen sein. Das dürfte die Blutgerinnungsstörungen und somit die Komplikationen auslösen.“
EMA warnt vor lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen
Nachdem die EMA in puncto Nebenwirkungen bisher immer abgewiegelt hatte, veröffentlichte sie am heutigen Freitag nun doch eine Warnung: Der Impfstoff von AstraZeneca kann offensichtlich schwere Allergien auslösen. In die Liste möglicher Nebenwirkungen sollen demzufolge lebensbedrohliche anaphylaktische Schocks und Überempfindlichkeitsreaktionen aufgenommen werden. In Großbritannien sollen mehrere solcher Fälle aufgetreten sein: Ein Zusammenhang zwischen den allergischen Reaktionen und der Impfung wird für wahrscheinlich gehalten.