Die Zahl der illegalen Einreiseversuche nach Ungarn ist in diesem Jahr um 90 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2021 gestiegen. Offensichtlich kommt die Balkanroute wieder in Bewegung. Erleben wir bald wieder Szenen wie im Jahr 2015?
In Ungarn herrschen an der Südgrenze zu Serbien „belagerungsähnliche Zustände“, wie Balázs Orbán, der politische Direktor von Ministerpräsident Viktor Orbán, auf seiner Facebook-Seite mitteilte. Laut Balázs Orbán ist die Zahl der Grenzverletzer in Ungarn um mehr als 90 Prozent gestiegen. Er erklärte, dass die durch den Krieg verursachte Nahrungsmittelkrise bereits ihre Auswirkungen zeigt und die illegale Migration zunimmt. Bereits im Juni berichtete Budapest, dass sich die Lage an der Balkanroute wieder zuspitzt.
Balázs Orbán teilte in seinem Beitrag auch einige Forschungsergebnisse mit, wonach in diesem Jahr nicht weniger als 36 Millionen Menschen ihre Heimat in Afrika aufgrund der sich verschärfenden wirtschaftlichen und politischen Instabilität verlassen haben, und viele von ihnen haben sich bereits auf den Weg nach Europa gemacht. Eines der Hauptziele der Migranten ist Deutschland, welches laut Kritikern infolge der seit Jahrzehnten erfolgenden Massenzuwanderung ähnlich wie Österreich bereits einen Bevölkerungsaustausch erlebt.
Der politische Direktor erklärte, dass die neue Migrationswelle nun die Grenzen Ungarns erreicht hat: Sie versuchen, die Grenze mit immer gewalttätigeren Methoden zu überqueren, und auf serbischer Seite kam es bereits zu bewaffneten Zusammenstößen, bei denen ein Mensch ums Leben kam. Er fügte hinzu, dass die Grenzschützer in diesem Jahr bereits mehr als 150.000 Grenzverletzer festgenommen haben, was einem Anstieg von mehr als 90 Prozent gegenüber dem Jahr 2021 entspricht. Orbán fügte hinzu, dass die Regierung bereits damit begonnen habe, die südlichen Grenzen des Landes zu stärken und ein Grenzjagdsystem aufzubauen.
In Nyírbátor hat die Ausbildung von 200 Vertragsgrenzschutzbeamten begonnen, deren Aufgabe es sein wird, die Unverletzlichkeit der ungarischen Staatsgrenze zu gewährleisten und illegale Grenzübertritte zu verhindern. Der Direktor schloss seinen Beitrag mit den Worten: „Langfristig kann jedoch nur die Wiederherstellung des Friedens eine Lösung sein, denn nur so kann die Nahrungsmittelknappheit in den Entwicklungsländern beendet und eine weitere Migrationskrise vermieden werden!“