Italien erlebte eben erst einen erneuten Massenansturm von illegalen Migranten über das Mittelmeer. Mit ein Grund dafür ist auch das harte Vorgehen der tunesischen Behörden, welches viele von ihnen zur Weiterreise antreibt. Viele italienische Kommunen klagen bereits über eine starke Belastung durch die Zuwanderer.
Italien hat in nur vier Tagen eine Rekordzahl von 6.500 Migranten aufgenommen, die über das Mittelmeer angekommen sind. Der größte Zustrom kam dabei aus Tunesien, dessen Präsident die Behörden aufforderte, hart gegen illegale Zuwanderer vorzugehen. Diese Ankünfte haben das bereits überfüllte Aufnahmesystem des Landes weiter unter Druck gesetzt, was zu Forderungen von lokalen Politikern nach zusätzlichen Mitteln zur Unterstützung der strauchelnden öffentlichen Dienste führt.
Laut Berichten aus italienischen Medien haben mehrere Städte, darunter auch Lampedusa und Sizilien, mit einer plötzlichen Zunahme von Migranten zu kämpfen, die nach ihrer Ankunft untergebracht und versorgt werden müssen. Einige dieser Migranten sind laut italienischen Medienberichten jedoch bereits aus den Aufnahmezentren ausgebrochen und haben versucht, auf eigene Faust zu reisen, was zu Konflikten mit der Polizei geführt hat.
Lokale Politiker haben die Regierung aufgefordert, mehr Geld bereitzustellen, um den öffentlichen Dienstleistungen, insbesondere den Unterkünften und der Gesundheitsversorgung, in diesen Gebieten zu helfen. Es wird befürchtet, dass ohne zusätzliche Unterstützung die Situation noch schlimmer werden könnte, da die Anzahl der Ankünfte weiter steigt. Alleine in diesem Jahr wurden bereits knapp 27.000 illegale Migranten aufgenommen, was einer Vervierfachung gegenüber dem Vorjahreszeitraum darstellt.
Die Migrantenkrise ist ein anhaltendes Problem in Italien und anderen europäischen Ländern, da Tausende von Menschen versuchen, jedes Jahr das Mittelmeer zu überqueren, um nach Europa zu gelangen. Die meisten von ihnen fliehen vor Konflikten, Armut und politischer Instabilität in ihren Heimatländern. Allerdings sorgt diese Massenmigration für erhebliche Probleme in Europa, zumal es sich dabei überwiegend um junge Männer handelt. Die europäische Grenzschutzagentur Frontex meldete erst kürzlich, dass die zentrale Mittelmeerroute nach Italien zur Hauptroute avanciert.