Die selbst ernannte Klimaaktivistin Luisa Neubauer ist ohne Frage eine Person, die zu Kontroversen einlädt. Selbst Anhänger der “linken” Seite werfen ihr oft Heuchelei vor und thematisieren ihre reiche Herkunft – ihr Spitzname “Langstrecken-Luisa” kommt nicht von ungefähr. Als sie anlässlich ihres Geburtstages ein Selfie von sich postet, überschlagen sich die Kommentatoren vor Wut. Die persönlichen Untergriffe gehen weit – und das ausgerechnet zu einem Geburtstagsfest, das sollte zu denken geben.
Die prominente Tochter einer Millionärsfamilie wurde am 21. April 29 Jahre alt. Dies erklärte sie via X am Folgetag der Öffentlichkeit. Üblich ist in solchen Fällen, dass man entweder gratuliert oder schweigt. Anlässlich seines Geburtstages für seine bloße Existenz einen “Shitstorm” zu kassieren ist neu. Als Illustration ihres Postings wählte sie ein Selfie, auf dem sie wohl bewusst sehr natürlich zu sehen ist. Sonst kennt man hauptsächlich professionelle Fotografen-Fotos der jungen Aktivistin.
29 🎈 Ich danke von Herzen für alle Geburtstagswünsche, ich hatte einen wunderbaren Tag! pic.twitter.com/WtLC1vwd5G
— Luisa Neubauer (@Luisamneubauer) April 22, 2025
Zusammengefasst könnte man die Anmerkungen in folgende Gruppen einteilen:
- Negative Kommentare zum Aussehen
- Negative Kommentare zur ihr vorgeworfenen klimapolitischen Heuchelei
- Negative Kommentare zu ihrer Vorliebe für Langstreckenflüge und Fernreisen
- Negative Kommentare zu ihrer bloßen Existenz
Die Frage ist, ab wann solche Anmerkungen zu weit gehen. Jüngst wurde in Oberösterreich der Fall des Roman M. verhandelt, den man für ein unter Klarnamen verschicktes E-Mail mit der Ankündigung, eine Ärztin vor Gericht bringen zu wollen, jahrelang einsperren wollte. Die “Drohung”, die objektiv keine ist, habe zum Selbstmord der Ärztin beigetragen.
Diese Gerichtsverhandlung im Hinterkopf muss man bei einigen Kommentaren schon mehrfach schlucken. Einerseits wird es viele Menschen geben, die hinsichtlich eines behaupteten “menschengemachten Klimawandels” nicht die Meinung der Dame sind, die von der Öffentlichkeit Sparsamkeit und Enthaltsamkeit verlangt, während sie ein Luxusleben vorführt. Andererseits sollte jedem klar sein, dass eine Fülle an negativen Rückmeldungen zur eigenen Person eine junge Frau tief treffen und verletzen kann. Es ist ein Unterschied, jemanden wegen seines Lebensstils oder seiner politischen Meinung sachlich zu kritisieren – oder ihr vorzuschlagen, ihre Eltern hätten besser ein Kondom benutzen sollen.
Einige Beispiele zu den weit über 500 Kommentaren. Zunächst zu ihrem Aussehen in oben verlinktem Foto, die sich einerseits auf eine unterstellte Magersucht, andererseits auf ein angeblich verlebtes Äußeres beziehen:
- Da sehe ich ja mit 49 fast jünger aus. Muss ein trauriges Leben sein.
- Ach Du Schreck, ich dachte im ersten Moment, das ist Böhmermann.
- Auf deiner Stirn könnte man auch einige Solar-Panele installieren.
- Essstörung?
- 29 is the new 49
- Essgestört inzwischen?
- Gruseliges Foto
- Sehr viele Flugreisen lassen einen auch sehr schnell körperlich altern.
- Ich hätte Sie älter geschätzt.
- Happy Birthday. Lasst uns das Glas erheben und darauf trinken, dass sie mal so alt wird, wie sie jetzt schon aussieht.
- Du alterst ja schneller als Merz! Weiter so!
- Siehst scheisse aus. Meine Ex mit 57 sieht besser aus.
Kommentare zu unterstellter Heuchelei, Langstreckenflügen und Luxusleben:
- Langstreckenluisa hat Geburtstag-toll! Vielleicht noch schnell ein paar Bildchen teilen von ihren tollen Reisen, um uns Pöbel zu sagen wir müssen verzichten? Ich wünsche Einsicht und Klarheit!
- Ach Luisa, wenn du rechtzeitig losgeflogen wärst, hättest du 24 Mal Geburtstag feiern können. Du bist doch sonst nicht so schüchtern, wenn es um fliegerische Umweltbelastung geht.
- Ideologie macht hässlich. Wären Sie besser beim Reisen und Posten geblieben. Innerlich sind Sie noch immer die hässliche, reiche Meilen-Luisa.
- Gratulation und genießen Sie Ihren Tag in der Bedeutungslosigkeit
- Und wie viel CO2 wurde dadurch produziert?
- Sieht für mich mal wieder nach klimaneutralen Ferien im Süden aus, wo bist du denn zum Geburtstag hingeflogen!?
- Einer der Gründe, warum die afd so stark ist! Reiche Kinder die einer arbeitenden Mehrheit erklären wollen, wie sie leben sollen.
- Trotz Klimaapokalypse ein wunderbarer Tag?
Und abschließend einige Kommentare zu ihrer bloßen Existenz:
- Vor 30 Jahren war die Welt noch in Ordnung!
- Vielleicht wirst du ja bald trotzdem noch erwachsen … Aber ich geb die Schuld da eher deinen Eltern … Verhüten ist so wichtig
- Hat es vor 29 Jahren nicht schon Kondome gegeben? Schade, dass in einer Nacht nicht daran gedacht wurde. Die Welt könnte so schön sein …
- Du bist der Beweis, dass Kondome Unglücke verhindern können…
- Ein ordentlicher Blowjob der Mutter wäre für die Welt besser gewesen
Die Kommentarschreiber mögen es ja lustig finden, ihren Ärger über Klimakleber, Fridays for Future, den CO2-Betrug und Grüne Politik im Generellen an Frau Neubauer auszulassen – doch die Frage ist, ob das hier nicht schon etwas zu weit gibt. Im Prinzip füttert man die Gegenseite, den linken Journalisten-Mainstream, für den alle Andersdenkenden ohnehin nur primitive und gewaltbereite “Rechte” sind. So formuliert ein Mitlesender (aus dem Englischen übersetzt):
- Ich habe definitiv nichts mit dieser Frau gemeinsam, weder politisch noch ideologisch, aber die Kommentare sind absolut widerlich. Wir sind alle Kinder Gottes, auch sie. Alles Gute zum Geburtstag!
Und letztendlich darf man nicht vergessen: Viele der prominenten “Linken” sind sehr klagewütig. Auch Frau Neubauer hat eine längere Historie hinsichtlich Gerichtsverfahren gegen Personen, die sie in der Vergangenheit beschimpft hat – allen voran der bekannte Schriftsteller Akif Pirinçci. Diesen kosteten “sexistische Beleidigungen” 10.000 Euro – zudem eine bedingte Haftstrafe. Manchmal warten manche dieser Promis nur auf den nächsten Shitstorm – um durch eine Klage- und Abmahnwelle hunderte Menschen finanziell zu ruinieren. Für manche Anwälte ist dies ein Geschäftsmodell.
Online geäußerten Hass zu ignorieren, funktioniert laut Neubauer nicht für Menschen, die auf die Interaktion mit anderen Wert legen. Der Hass halle nach, auch wenn man das Handy beiseite tue. Onlinehass sei zudem nicht ein Problem des Internets, sondern eines von Leuten, die diesen auch teils auf der Straße auslebten. „Ohne Menschen, die auf meine Sicherheit achten, kann ich zu keiner Veranstaltung mehr gehen.“ Sie habe Stalker, mit denen es ohne Sicherheitsvorkehrungen bestimmt zu Handgreiflichkeiten käme.
Wikipedia über Luisa Neubauer