Wirtschaftsminister Robert Habeck misst der Landtagswahl in Niedersachsen am 9. Oktober eine hohe Bedeutung bei: Das Bundesland sei das „Schlüsselstück“ für die grüne Transformation. Da mutet es durchaus passend an, dass die grüne Spitzenkandidatin Julia Hamburg und ihr Team sich nicht einmal fähig zeigen, den Namen dieses Schlüsselstücks auf den Wahlplakaten richtig zu schreiben: Dort warb man damit, die 36-jährige Studienabbrecherin würde „für Niedersachen“ kämpfen.
Niedersachsen sei das zentrale Schlüsselstück für die Transformation der Industrie in Deutschland, befand Insolvenzexperte Robert Habeck laut dpa-Informationen bei einer Wahlkampfveranstaltung am Montag. In Anbetracht der zunehmenden Deindustrialisierung fragt sich freilich, welche Industrie der Grüne zukünftig noch transformieren will. Die Grünen hoffen in Niedersachsen auf ein starkes Wahlergebnis und somit auf Regierungsbeteiligung. Tatsächlich lag die Partei laut Wahlumfragen zwischenzeitlich bei mehr als 20 Prozent – mittlerweile ist sie auf 16 Prozent abgestürzt.
Die sinkenden Zustimmungswerte können nicht überraschen – sehr wohl aber die noch immer hohe Prozentzahl an Grünen-Wählern (sofern den Umfragen Glauben geschenkt werden kann). So schilderte der zweite Spitzenkandidat der GrünInnen, Christian Meyer, die Ziele für Niedersachsen wie folgt:
„Mit uns wird es nur eine Regierungsbeteiligung geben, die alles tut, um die Klimaziele einzuhalten, die endlich in Zukunft investiert und für sozialen Ausgleich sorgt. Es geht darum, dass über Energiewende, Wassermangel und Klimaschutz nicht länger nur geredet wird, sondern dass wir auch in Niedersachsen endlich ins Machen kommen.“
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Das sind in Anbetracht der aktuellen Krise, die viele deutsche Bürger in den Ruin treiben wird, wohl wahrlich sinnvolle Prioritäten.
Für „Niedersachen“
Schon im Zuge der Wahlkampagne bewiesen die Grünen übrigens höchste Kompetenz: Spitzenkandidatin Julia Hamburg kämpft laut Wahlplakaten nicht etwa für Niedersachsen, sondern für „Niedersachen“. 600 dieser falschen Plakate wurden gedruckt und mussten mit Korrekturstickern für rund 1.500 Euro überklebt werden. Die Wortwahl erscheint manchem kritischen Beobachter allerdings durchaus passend:
Andere zeigten sich ob des für diese Partei typischen Werdegangs der Kandidatin wenig überrascht – für einen Studienabschluss hat’s nämlich mal wieder nicht gereicht. Allerdings sollte man auch ohne Studienabschluss das Bundesland, in dem man antritt, korrekt schreiben können.