Der grüne Landwirtschaftsminister Cem Özdemir feiert den sinkenden Fleischkonsum in Deutschland und behauptet, die Deutschen würden sich aus Überzeugung im Verzicht üben. Ein Blick auf die Preisentwicklung von Fleisch und Fleischwaren offenbart den wahren Grund. Dass die Deutschen sich Fleisch schlicht immer weniger leisten können, dürfte auch Özdemir wissen, denn der möchte bekanntlich eine zusätzliche Steuer darauf erheben, um es noch unbezahlbarer zu machen.
Während der österreichische Mainstream aktuell die Werbetrommel für Insekten als Nahrungsmittel rührt, freuen Grüne in Deutschland sich über abnehmenden Fleischkonsum: Wurden 2018 noch 60,9 Kilogramm Fleisch pro Person verzehrt, sank diese Zahl bis 2023 nach und nach auf 51,6 Kilogramm. „Die Deutschen achten bei ihrer Ernährung stärker auf ihre Gesundheit, die Auswirkungen auf die Umwelt oder das Wohl von Tieren“, befand der grüne Agrarminister Cem Özdemir.
Freilich gibt es in Deutschland einen Anteil überzeugter Vegetarier und Veganer, doch deren Zahlen stagnierten zuletzt laut Situationsbericht des Deutschen Bauernverbands. Mit laut Bericht 11,6 Prozent Vegetariern und nur 2,2 Prozent Veganern hält ihr Prozentsatz an der Bevölkerung sich dabei in engen Grenzen. Was keineswegs stagniert, sind dafür die Fleischpreise, die seit Jahrzehnten mal mehr, mal weniger stark steigen:
Auch in den letzten Jahren war ein deutlicher Anstieg bei den Fleischpreisen zu verzeichnen. Angesichts der allgemeinen Preisexplosionen und der damit verbundenen Erhöhung der Lebenshaltungskosten dürften viele Normalbürger es sich da zweimal überlegen, ob sie sich Fleisch noch leisten können und wollen.
Fleisch ist ein Grundnahrungsmittel – ein unfreiwilliger Verzicht seitens der Bürger ist somit ein Armutszeugnis für die Politik. Die hat sich darum zu kümmern, dass das Leben im Land leistbar bleibt, und hat ganz sicher kein Mandat, den Menschen eine bestimmte Ernährungsform anzuerziehen. Genau das ist allerdings die Taktik der Grünen: Das, was ihrer Ideologie widerspricht, verteuern sie dermaßen, dass die Bürger es sich nicht mehr leisten können. Steigende Preise scheinen für diese Partei gemeinhin etwas Positives zu sein – ebenso wie die Deindustrialisierung, die sie aufgrund ihrer „Klimaziele“ unter dem Euphemismus „Degrowth“ als durchaus positiv wahrnehmen. Daher ist hier auch kein Gegensteuern im Sinne der Bürger zu erwarten.
Für sie als Politiker ist Verzicht angesichts hoher und stetig steigender Diäten natürlich auch gar nicht nötig; betroffen sind wie immer nur weniger gut betuchte Menschen, die rechnen müssen, um über den Monat zu kommen. Für den grünen Özdemir soll das Ende der Fahnenstange bei den Fleischpreisen noch lange nicht erreicht sein, denn er möchte eine Fleischsteuer einführen.
Der ernährungspolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Peter Felser, betrachtet die Äußerungen des Landwirtschaftsministers als zynisch:
„Die Wahrheit ist, dass sich aufgrund der politisch verursachten Teuerung und Inflation immer weniger Deutsche überhaupt noch Fleisch leisten können. Der Rückgang des Pro-Kopf-Verzehrs ist also in erster Linie kein Ausdruck freiwilliger Ernährungsumstellungen, sondern von zunehmender Verarmung. Statt zynische Kommentare abzugeben, sollte der Minister sich endlich darum kümmern, dass Lebensmittel wieder bezahlbar werden. Dazu gehört aus Sicht der AfD-Fraktion auch, die geplante Fleischsteuer unverzüglich zu beerdigen.“
Bei so mancher grünen Personalie wundert man sich, wie groß wohl der Aufschrei wäre, wenn man ganz grün-ideologisch in ihren Speiseplan eingreifen würde. Wie eine Insektendiät in der Parteispitze wohl ankäme?