Deutschland macht sich selbst zum Entwicklungsland: Die Deindustrialisierung schreitet voran, Brown- und Blackouts werden stetig wahrscheinlicher, die Bürger ächzen unter explodierenden Preisen und wer Medikamente braucht, muss fortan in der Nachbarschaft betteln gehen. Auch um Deutschlands ohnehin nicht mit Zuverlässigkeit glänzendes Mobilfunknetz könnte es zukünftig noch schlechter gestellt sein: Wegen der hohen Stromkosten wollen Mobilfunkbetreiber die Leistung ihrer Antennen verringern. Der grüne Chef der Bundesnetzagentur und Habeck-Freund Klaus Müller feiert das Vorhaben.
Der Strom in Deutschland ist zu teuer. Mobilfunkanbieter haben sich daher auf die Suche nach Sparmöglichkeiten gemacht und wollen nun die Leistung ihrer Antennen verringern. So soll bei geringem Bedarf ein Teil der Frequenzbänder in den Stand-by-Modus versetzt werden – etwa nachts oder tagsüber an abgelegenen Standorten. Wenn die Nachfrage steige, solle das System das angeblich registrieren und „in kurzer Zeit“ die Kapazität hochfahren, so ein O2-Sprecher. Wie „kurz“ diese Zeit sein soll, bleibt offen. Zumindest eine Frequenz solle laut eines Sprechers der Telekom gnädigerweise immer aktiv bleiben.
Die Bundesnetzagentur gab für dieses Vorhaben bereits grünes Licht. Deren Chef Klaus Müller befürwortet es sogar ausdrücklich und fabuliert von Energieeffizienz und klugen Ideen. „Nennenswerte Einschränkungen für die Kunden“ erwarte man angeblich nicht. Welches Ausmaß von Einschränkungen „nennenswert“ ist, ist freilich Definitionssache – Müller spricht auf Twitter aber nur mehr von einer „Grundversorgung“, die bestehen bleibe. Eine solche dürfte kaum den vertraglichen Zusicherungen der Betreiber an ihre Kunden entsprechen.
Über Klaus Müller muss man keine großen Worte verlieren: Der Grüne ist ein enger Freund von Robert Habeck, womit die Bundesnetzagentur alles ist, nur nicht unabhängig. Was ein Grüner als „klug“ bezeichnet, ist gemeinhin das exakte Gegenteil davon – das ist spätestens im vergangenen Jahr überdeutlich geworden. Dass Müllers einziger Zweck darin zu bestehen scheint, das Politikversagen der Ampel-Regierung (unter tatkräftigster Unterstützung seiner eigenen Partei) kritikfrei zu managen und den Bürgern den Schwarzen Peter zuzuschieben, sobald bei Minusgraden vermehrt geheizt wird, kommt in den sozialen Medien alles andere als gut an: Unter seinem Tweet liest man mehr als einmal die Forderung, die Mangelwirtschaft endlich zu beenden, anstatt sie fröhlich zu verwalten als wäre sie ein unabwendbares Naturereignis. Dass die Maßnahme der Mobilfunkbetreiber zu keinerlei Serviceeinschränkungen führe, wird unter den Usern vielfach bezweifelt.
Es wird sich zeigen, ob die Zuverlässigkeit des Mobilfunknetzes im neuen Jahr noch weiter absinkt – überraschen dürfte das im besten Deutschland aller Zeiten niemanden mehr.