GETTR-Boom in Deutschland: Das Soziale Medium für unzensierte Meinungsfreiheit

Bild: freepik / kues1, Gettr-Logo: Screenshot

Bereits Mitte 2021 berichtete Report24 über das neue soziale Netzwerk GETTR. Geschaffen von Jason Miller, einem Vertrauten und ehemaligen Sprecher Donald Trumps, startete die Plattform am Unabhängigkeitstag der Vereinigten Staaten von Amerika am 4. Juli 2021. Das Ziel war klar: GETTR zeigt den Zensoren der etablierten sozialen Medien den sprichwörtlichen Mittelfinger. Nach anfänglichen Kinderkrankheiten setzt sich das Netzwerk vor allem in Deutschland zunehmend durch.

Von Max Bergmann

Der Start war holprig, nicht alles lief rund im Juli vergangenen Jahres. Das soziale Netzwerk GETTR wurde geschaffen, um Meinungsfreiheit wieder zu dem zu machen, was es ursprünglich war: sanktionsfrei seine Meinung kundtun, ohne Angst, ohne Folgen. Dabei orientiert sich das soziale Netzwerk sowohl optisch als auch vom Funktionsumfang an Twitter. Seine Meinung zu äußern ist auf Twitter, Facebook, YouTube und Co. heutzutage aber kaum noch möglich. Die etablierten sozialen Medien werden vollumfänglich kontrolliert und zensiert, was nicht ins Narrativ der vermeintlichen Mehrheit passt, wird gelöscht oder als „irreführend“ gekennzeichnet.

Jason Miller: „Jetzt wird jeder zensiert, der aus der Reihe tanzt!“

„Die Internet-Riesen zensieren sich in die Bedeutungslosigkeit“, erklärte jüngst GETTR CEO Jason Miller, der ehemalige Wahlkampfchef von Donald Trump. „Die Sperre von Donald Trump war nur der Anfang dieser Kampagne gegen die Meinungsfreiheit. Jetzt wird jeder zensiert, der aus der Reihe tanzt. Aber das phänomenale Wachstum von GETTR zeigt, dass die Menschen sich dieser Gefahr bewusst sind, und auf eine Alternative gewartet haben, die für die Meinungsfreiheit einsteht. Das ist unsere Warnung an Silicon Valley: Nehmt euch in Acht, denn GETTR ist besser!“ Unzählige Nutzer wurden auf Twitter, Facebook und YouTube gesperrt – weil sie unbequeme Wahrheiten ansprechen. Dabei trifft es nicht nur Donald Trump.

Staatlicher Zensur-Wahn trifft uns alle

Die Zensur der etablierten sozialen Medien trifft auch freie Medien wie Report24 oder Info-DIREKT, die unbequeme Wahrheiten ansprechen und die Bevölkerung abseits geltender Narrative informieren. Freie Journalisten wie Boris Reitschuster, die mit ihrer Arbeit ebenfalls einen äußerst wichtigen Beitrag zur Aufklärung während der schwersten Demokratie-Krise seit dem 2. Weltkrieg leisten, sind ebenso betroffen. Aber diese Zensur betrifft auch jeden einzelnen Bürger, der seinem Wunsch nach Selbstmitteilung Ausdruck verleiht, und sich öffentlich in den sozialen Medien äußert. Report24 erkannte schon zum Start im Juli vergangenen Jahres das Potenzial von GETTR und ist von Anfang an mit dabei

Erst mehr schlecht als recht, heute ein ernstzunehmender Twitter-Konkurrent

Viele Monate war GETTR lediglich eine Art Nischenprodukt, nicht praktikabel nutzbar im Alltag. Der Ansatz war sehr gut, doch es fehlten zahlreiche Grundfunktionen. Benachrichtigen über Erwähnungen und Posts fehlten auf GETTR lange Zeit ebenso wie eine stabil arbeitende App. Und dabei sind insbesondere Push-Benachrichtigungen absolut unerlässlich für ein funktionierendes soziales Netzwerk und Vernetzung. Deutsche Nutzer fand man bislang nur selten, die Möglichkeit, Direktnachrichten zwischen den Usern zu senden, fehlte auch – und das unglücklicherweise bis heute. Anfangs kam es außerdem, wohl geschuldet der medialen Aufmerksamkeit, zu einer Flutung mit Spam-Nachrichten in dem sozialen Netzwerk. Zwar ist auch jetzt noch nicht alles perfekt, doch zwischenzeitlich hat sich viel getan. GETTR ist heute ein ernstzunehmender, stetig wachsender Konkurrent Twitters, mit einem ganz entscheidenden Vorteil: Meinungsfreiheit ist und bleibt Meinungsfreiheit, eine Zensur findet nicht statt. 

Drei Millionen Nutzer für die Meinungsfreiheit – Tendenz steigend

Im November, 4 Monate nach dem Start, zählte GETTR etwa 3 Millionen Nutzer weltweit, doch mit der Weiterentwicklung der Funktionen setzte auch ein deutlich wahrnehmbares Wachstum ein. Nun erfreut sich GETTR auch unter deutschen Konservativen wachsender Beliebtheit. Die Möglichkeit, ohne Angst vor einer permanenten Account-Sperre seine Meinung zu äußern, wird mehr und mehr wahrgenommen. Am 17. Dezember erklärte Joana Cotar, digitalpolitische Sprecherin der Alternative für Deutschland, man werde ab 10. Januar als AfD auch GETTR aktiv mit Inhalten bespielen. „Auf GETTR können wir ungefiltert und ohne staatlichen Einfluss unsere Themen posten und diskutieren“, sagte Cotar

Maaßen: Meinungsfreiheit ist das wichtigste aller Grundrechte

Täglich treten weitere Fraktionen, Abgeordnete, Bezirksverbände und Lokalpolitiker der AfD dem Netzwerk bei. Auch weitere bekannte deutsche Persönlichkeiten, die bereits mehrfach unter staatlichen Zensurmaßnahmen litten, sind nun mit an Bord. Beispielhaft zu nennen sind Prof. Stefan Homburg oder Boris Reitschuster. Mitte Dezember trat der ehemalige Leiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz Hans Georg Maaßen der Plattform bei und schrieb an CEO Jason Miller: „Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist das Wichtigste aller Grundrechte. Sie schützt in erster Linie diejenigen, die nicht mit der Regierung und den vorherrschenden Massenmedien einer Meinung sind. Da die Regierungen und Massenmedien heute oft links-sozialistisch sind, brauchen wir Meinungsfreiheit für all diejenigen, die den Sozialismus in all seinen Ausprägungen bekämpfen wollen.“ Doch die Retourkutsche (Report24 berichtete) folgte prompt: Maaßen soll zum Gespräch erscheinen, Forderungen nach einem Parteiausschluss aus der CDU werden immer lauter. Dabei nahm er lediglich sein Grundrecht in Anspruch: Er äußerte sich öffentlich über die umstrittene Impfkampagne der Bundesregierung und teilte ein Video des hochgeschätzten Professors Sucharit Bhakdi auf GETTR (hier ansehen) – mit daraufhin folgendem linksradikalem Shitstorm.

Auch Corona-Ausschuss nutzt zensurfreies Netzwerk GETTR

An Silvester veranstaltete die Stiftung Corona Ausschuss von Anwalt Reiner Füllmich und Dr. Wolfgang Wodarg ihren ersten GETTR-Livestream, dieser wurde Angaben des Unternehmens nach von über 108.000 Menschen gesehen. Ein Rekord für GETTR Deutschland, wie man erklärte. Auch der freie Journalist Boris Reitschuster streamte bereits sehr erfolgreich Inhalte der Bundespressekonferenz exklusiv auf GETTR – bis er im Rahmen der linksextremistischen „Cancel Culture“ unter fadenscheinigen Begründungen aus dem Verein der Bundespressekonferenz ausgeschlossen wurde. 

Nach Kritik an mRNA-Impfungen: Dr. Robert Malone auf Twitter zensiert

Weitere prominente und international bekannte GETTR-Neuzugänge sind der Psychologe Jordan Peterson, der Antifa-Experte Andy Ngo, der Podcaster Dave Rubin, die YouTuberin Lauren Chen und der Biologe Bret Weinstein. Der Erfinder der mRNA-Impfung, Dr. Robert Malone, trat am 29.12. GETTR bei, nachdem sein Twitter-Konto mit über einer halben Million Follower und der damit einhergehenden hohen Reichweite permanent gesperrt wurde. Der international bekannte Podcaster Joe Rogan (mehr als 13 Millionen Follower) trat GETTR ebenfalls bei. Seine Twitter- und YouTube-Konten wurden zensiert und gesperrt, nachdem er Dr. Robert Malone interviewte, der die massenweise Verwendung der mRNA-Impfungen und eine mögliche Impfpflicht öffentlichkeitswirksam kritisierte. Am Dienstag teilte CEO Jason Miller auf GETTR mit, mit der US Daily Mail trat nun auch eine „fantastische Anlaufstelle für wichtige Neuigkeiten“ GETTR bei. Der Boom und der Ruf nach uneingeschränkter Meinungsfreiheit scheint weltweit ungebrochen.

Ausblick: Findet Zensurgesetz „NetzDG“ auch auf GETTR Anwendung?

Was bringt die Zukunft für GETTR? Fakt ist, das scharfe deutsche Zensurgesetz „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“ findet prinzipiell – nach gesetzlichen Vorgaben – auch auf GETTR Anwendung. Zuletzt gab es sogar Diskussionen, ob das NetzDG auch auf Telegram angewendet werden müsste. Markus Söder (Ministerpräsident Bayerns, CSU) forderte gar die vollständige Abschaltung des Messengers. Ob GETTR sich auch auf Dauer und anhaltend von dem staatlichen deutschen Zensurgesetz „NetzDG“ distanzieren kann, oder ob die deutsche Regierung bald auch Jason Millers soziales Netzwerk auf die sprichwörtliche „Abschussliste“ setzt, bleibt abzuwarten.

Wichtige Funktionen fehlen: Keine Direktnachrichten, kein „Multiple-Account“-Feature

Weiters fehlen bis heute wichtige Funktionen auf GETTR, die bei Twitter selbstverständlich sind. Direktnachrichten können Nutzer untereinander bis heute nicht versenden. Auch die Verwaltung mehrerer Accounts in der App ist unmöglich, umständliches Aus- und wieder Einloggen ist die Folge. Der Autor dieser Zeilen verwaltet beispielsweise insgesamt 5 GETTR-Accounts und bespielt diese mit Inhalten. Während man bei Twitter durch die „Multiple-Account-Funktion“ komfortabel mehrere Nutzerkonten verwalten und bespielen kann, ist das auf GETTR bislang unmöglich.

Zahlreiche Updates verbesserten zwar die Grundfunktionen der App, doch auch hier gibt es noch Luft nach oben. Trotz der Möglichkeit, die deutsche Sprache vorauszuwählen, werden einzelne Worte in Menüs oder Untermenüs weiterhin in englischer Sprache angezeigt. Der Einheitlichkeit und Professionalität halber sollte hier dringend nachgebessert werden. Auch die FAQs sind derzeit nicht mehr ganz aktuell. So spricht GETTR weiterhin davon, die Änderung der eigenen E-Mail Adresse und Handynummer sei grundsätzlich unmöglich. Doch das ist soweit nicht mehr korrekt. Beide Angaben können mittlerweile aktualisiert werden, jedoch ausschließlich auf der Desktop-Website des sozialen Mediums, nicht bei Nutzung der GETTR-App. Ein Hinweis darauf fehlt bislang gänzlich.

Für die Meinungsfreiheit: GETTR wächst und wächst

Grundsätzlich bleibt festzuhalten: Mit wachsender Anzahl aktiver deutscher Nutzer wird GETTR mehr und mehr zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für Twitter. Trotz Verbesserungsbedarf an der ein oder anderen Stelle ist das soziale Netzwerk spätestens seit Dezember eine wirkliche Alternative zu Twitter und wird dies von Tag zu Tag noch mehr. Doch ob GETTR sich den scharfen deutschen Zensurgesetzen auf Dauer widersetzen und am Markt bestehen kann, bleibt abzuwarten – auch wenn es ausdrücklich wünschenswert ist.

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