Geimpft, geschädigt, geleugnet: „Der Rollator ist mein Freund“ – Tragisches Schicksal einer 24-Jährigen

Bild: freepik / BillionPhotos

In der vierten Folge der Reihe „Geimpft, geschädigt, geleugnet“ beleuchtet der MWGFD das Schicksal einer vormals aktiven und lebenslustigen 24-Jährigen, die seit ihrer dritten BioNTech / Pfizer-Impfung unter einer schweren neuroimmunologischen Erkrankung leidet. Brisant: In der Post-Covid-Ambulanz nahm man ihre Erkrankung laut ihrer bestürzenden Schilderungen nicht nur nicht ernst – man empfahl ihr sogar, sich nach Abklingen der „Impfreaktion“ später die nächste Auffrischungsimpfung zu holen.

vom MWGFD-Presseteam (Autorin: Elisabeth Maria)

Auch in der vierten Folge „Geimpft, geschädigt, geleugnet…“ tun sich Abgründe im Umgang mit Impfgeschädigten auf. Es treibt einem die Tränen in die Augen, wenn man dem Gespräch zwischen dem MWGFD-Mitarbeiter Johannes Clasen und der 24-jährigen ehemaligen Studentin der Grundschulpädagogik Annika zuhört. Denn da sitzt eine junge, hübsche Frau, die in klaren, strukturierten Worten ihr „verpfuschtes Leben“, so von ihr im Vorgespräch bezeichnet, und ihre Leidensgeschichte, die nach der 3. Impfung mit BioNTech/Pfizer begann, schildert. Ihre Krankengeschichte macht fassungslos.

Hat sie die erste Impfung noch gut und die zweite Impfung noch einigermaßen gut vertragen, bauten sich nach der 3. Injektion schleichend immer mehr Symptome auf, „bis ich in diese Bettlägrigkeit reingefallen bin und zum Pflegefall wurde.“ Ihr Leben war von nun an auf den Kopf gestellt. Aus einer lebensfrohen Studentin mit zwei Nebenjobs, die nach eigener Aussage ein „Workoholic“ , kein „Couchpotatoe“, sondern vielmehr immer „on tour“  gewesen sei, wurde eine schwerkranke junge Frau, die ihr Studium und ihren Traumberuf aufgeben musste, und seither mit verschiedenen Diagnosen und damit einhergehenden Symptomen zu kämpfen hat. Die Erkrankung, die ihr am meisten zu schaffen macht ist ME/CFS, eine „schwere neuroimmunologische Erkrankung“, die mehrere Stadien erreichen kann.

„Was allerdings die Krankheit besonders auszeichnet ist, dass man nach körperlicher oder emotionaler Anstrengung [..] meistens bis zu 24 Stunden später quasi gestraft wird für das, dass man irgendwie körperlich oder kognitiv [..] aktiv war und das dann [..] immer wieder zu einer Verschlechterung kommen kann. [..] Man ist dann [..] quasi nicht mehr Herr über seinen Körper und kämpft mit verschiedenen Symptomen. [..] Schmerzen, Schlaflosigkeit, Brainfog, Wortfindungsstörungen, Anfällen. Das ist eine Krankheit, die sich durch sehr viele Symptome auszeichnet.“

Zudem geht sie einher mit massiven kognitiven Einschränkungen, was Annika eine Beendigung ihres Studiums verunmöglicht. Ihre Erkrankung bringt eine Vielzahl von Arztkontakten mit sich. Vom Hausarzt wird sie zum Neurologen, vom Neurologen in eine stationäre neurologische Abteilung eingewiesen. Zweimal muss sie aufgrund ihres schlechten körperlichen Zustandes die Notaufnahme aufsuchen. Fatalerweise erfährt sie weder in der Notaufnahme, noch bei den anderen Ärzten kompetente Hilfe. Im Gegenteil: Sie wurde psychiatrisiert, sie hätte Panikattacken, sie solle Antidepressiva nehmen, sie sei neurologisch gesund. Niemand habe ihr in dieser Zeit Hilfe gegeben. Die Ärzte 

„konnten mit dieser Symptomatik, die ich da hatte, nichts anfangen, obwohl ich nachweislich auch Hautverfärbungen hatte, meine Hände und Füße sind einmal bläulich-rot angelaufen, ich hatte Schweißausbrüche, starke Kopfschmerzen, Übelkeit, also es ging mir gar nicht gut [..]. Die Hilfe von Ärzten war beschränkt. Da wurde ich nicht ernst genommen. Ganz im Gegenteil. Es wurde immer gesagt, dass es von der Corona Impfung keine Nebenwirkungen geben kann. [..] Jedes Mal wenn ich die Corona-Impfung angesprochen habe, wurde das schnell abgeblockt.“

Dass sie zu der Zeit kaum laufen konnte, Lähmungserscheinungen hatte, der Körper offensichtlich nicht mehr richtig funktioniert, tat alles scheinbar nicht zur Sache. Sie wurde immer wieder mit der Diagnose „psychosomatische Störung“ entlassen.

Annika hatte das Glück, in dieser schweren Zeit ihre Familie und ihren Freund an ihrer Seite zu haben, die sie nach Kräften unterstützten.

„Wenn ich ganz alleine gewesen wäre, wäre ich aufgeschmissen gewesen. Da mein Körper nicht richtig funktioniert hat, war ich nicht in der Lage, mich um mich selbst zu kümmern. [..] Wenn ich allein gewesen wär, hätte ich vielleicht tagelang nichts gegessen, mehrere Tage nicht geduscht [..]Es war eine zeitlang ganz schlimm. Da hatte ich wirklich Todesangst, weil die Symptome alle zusammen gekommen sind. [..] Ich hatte wirklich Angst, die Augen zuzumachen und ich hab das auch so meiner Familie gesagt. Ich hab Angst, schlafen zu gehen, weil ich wach morgen nicht mehr auf. Wenn ich jetzt schlafen gehe, hört und seht ihr mich das letzte Mal.“

Ihr langer, bislang unbefriedigender therapeutischer Weg führte sie schließlich in die Spezialklinik Neukirchen, eine Klinik, die auf ME/CFS spezialisiert ist. Dort erfuhr sie erstmalig kompetente Hilfe und wurde ernst genommen, da ME/CFS dort als somatische Erkrankung begriffen und behandelt wird. Seit der Behandlung dort gehe es ihr besser, sie könne den Aufenthalt empfehlen, da er ihr geholfen habe, eine Richtung zu finden bzgl. der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und der Verabreichung verschiedener Infusionen.

„Man muss natürlich irgendwie am Ball bleiben und Sachen aus der Klinik mitnehmen, [..] die einem geholfen haben“

In ihrem Fall seien das Nahrungsergänzungsmittel und Infusionen, die sie daheim privat fortführen würde. Ein großes Problem sei jedoch, dass dies privat zu zahlen sei, da die Krankenkasse nichts übernehmen würde. Dies ginge in den „Tausenderbereich hinein“. Das zahle alles ihre Familie. Die Behandlung tue ihr aber gut. Bei Absetzen dieser Medikation, ginge es ihr schlechter.

Ganz andere Erfahrungen schildert Annika von der Uniklinik Marburg, die von Prof. Schieffer geleitet wird. Von diesem Termin, auf den sie ein Jahr gewartet, und auf den sie große Hoffnungen gesetzt habe, sei sie sehr enttäuscht gewesen. Binnen drei Stunden habe man sie entlang eines Laufzettels mit Untersuchungen wie Herzultraschall, einem Belastungs-EKG und einer Blutuntersuchung abgefrühstückt.

Nicht nur, dass ihr vor Ort keine Diagnose ausgestellt wurde, ihre Diagnose ME/CFS noch obendrauf negiert wurde, tat man ihre Erkrankung als Impfreaktion ab. Sie solle „das Ganze aussitzen“ und nach Erholung von der Impfnebenwirkung dürfe sie sich wieder eine Auffrischungsimpfung holen. Dass im schriftlichen Befund eine chronisch aseptische Entzündung festgehalten wurde, scheint weder Hindernis noch Widerspruch zu sein. Therapeutisch wurde ihr empfohlen, Statine zu nehmen, und die für sie hilfreichen Nahrungsergänzungsmittel abzusetzen. Annika kommentierte dieses Gebaren mit „Das ist hart.“

Annika kann ihren Alltag mittlerweile mit Hilfe ihrer Familie und ihres Freundes, sowie unter Zuhilfenahme einiger Hilfsmittel, wie z.B. eines Rollators, mehr oder weniger gut bewältigen.

„Ich bin froh, dass es kein Rollstuhl ist in dem Sinn, da ich am Anfang gar nicht laufen konnte und Angst hatte, dass es für immer so bleibt oder noch schlimmer wird [..]. Ich seh den Rollator quasi als guten Freund oder als Hilfe an, der mich jetzt eben durch diese Zeit bringt, und er gibt mir auch Sicherheit, das Haus zu verlassen [..] Der Rollator gibt mir einfach so eine Freiheit, um quasi den Alltag zu bewältigen. [..] Aber mit 24 einen Rollator benützen zu müssen, ist psychisch untragbar eigentlich.“

Schmerzhaft ist für sie auch, dass Aktivitäten mit Freunden nicht mehr ohne weiteres möglich sind. Ihr Freundeskreis habe sich verändert. Auch die Dinge, die man gemeinsam erlebt hat, und spontane Unternehmungen seien so nicht mehr möglich.

„Die Menge an Aktivitäten, die man überhaupt machen kann, [reduziert sich]. [..] Ich muss überall kucken und abwägen, was ich machen kann, auch mit wem ich was machen kann. [..] Spontan geht gar nix mehr“.

Zwar stünden ihre Familie und ihre Freunde hinter ihr, aber es gebe auch Menschen, die sich abgewandt hätten, die nicht begreifen, dass sie durch diese Erkrankung so eingeschränkt ist. Sie erklärt ihre Verfasstheit wie folgt:

„Es gibt keinen Tag wo ich sag: Heute geht`s mir gut. Ich erklär das immer so, dass ich sag, mir geht`s immer schlecht, aber es gibt ein gutes und ein schlechtes Schlecht.“

Um über Impfschäden und ihr Schicksal aufzuklären, ist Annika auf Social media, wie Instagram oder TikTok unterwegs, dokumentiert ihre Geschichte, sucht Menschen, die unter den gleichen Symptomen, der gleichen Erkrankung Post Vac leiden und ist im Austausch mit weiteren Betroffenen. Dabei bekommt sie viele Nachrichten und Hilferufe, musste jedoch auch schon die Erfahrung der Zensur wegen Verbreitung von Falschinformationen machen. Auch wenn es PostVac in der öffentlichen, offiziellen Lesart nicht gibt oder nicht geben darf, zeigt ihre Recherche ein komplett anderes Bild:

„Das wird [..] unter den Teppich gekehrt. [..] Das hat ja wirklich ein Ausmaß, da wird dann irgendwie immer geschaut, gibt es einen anderen Auslöser [..] kann ich das auf irgendeine andere Erkrankung schieben. [..] Aber so wirklich zu schauen: [..] Kann es überhaupt dieser Impfschaden gewesen sein, dass passiert ja gar nicht mal. Eigentlich gibt es das nicht [..]. Meine Recherche zeigt natürlich das komplette Gegenteil, dass diese Krankheit, dieses Krankheitsbild existiert, dass es real ist, dass Menschen leiden, dass Menschen Hilfe brauchen und dass das Ganze viel mehr Zuhörer braucht.“

Abschließend formuliert Annika in berührenden Worten ihre Wünsche für Betroffene und ihre eigene Zukunft:

„Ich wünsche mir für mich und für alle Betroffenen, die Schäden haben, Anerkennung und Entschädigung natürlich. Anerkennung in dem Sinne, dass es dieses Krankheitsbild gibt, dass es diese Schäden gibt, [..] Unterstützung [..] Finanziell natürlich, weil diese Kosten, die man selber tragen muss, enorm sind. [..] Wir haben uns solidarisch gezeigt, indem wir uns haben impfen lassen, jetzt ist es so, dass wir geimpft sind und diese schweren Schäden haben, und jetzt ist keiner für uns solidarisch. Keiner hilft uns.

Für ihre eigene Zukunft erhofft sie sich

„natürlich, dass ich so weit irgendwie gesund werden kann, dass ich wieder einigermaßen am Leben teilnehmen kann, weil es ist einfach kein Leben mehr, es ist halt ein Überleben“

Mögen ihre Wünsche wahr werden.

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