Gazprom-Chef verspricht „Energiestabilität für Russlands Freunde“

Bild Flüssiggas-Tank: freepik / fahroni

Während Europa immer weniger Erdgas geliefert bekommt, freut sich China über einen verstärkten Zufluss. Gazprom-Chef Miller hat nach dem Telefongespräch zwischen Putin und Xi den Freunden Russlands Energiestabilität versprochen. Keine guten Nachrichten für die Europäer, die mittlerweile nicht mehr im Freundeskreis sind. In Österreich droht innerhalb von 10 Monaten das Gas komplett auszugehen – mitten im Winter.

Der Krieg in der Ukraine führt zu einer Verschärfung der Sanktionsspirale zwischen dem US-geführten Westen und Russland. Zu diesem Zeitpunkt, fast vier Monate nach Beginn der Invasion in der Ukraine, sind die russischen Gaslieferungen an europäische Kunden auf den niedrigsten Stand seit 2014 gesunken, wie Bloomberg feststellte. Gleichzeitig berichtet Reuters, dass der russische Gaskonzern Gazprom seine Gaslieferungen an China in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um 67 Prozent erhöht hat. Dies hat der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Alexej Miller, am Donnerstag mitgeteilt.

Ebenfalls am Mittwoch führten der russische Präsident Wladimir Putin und der chinesische Präsident Xi Jinping ihr zweites Telefongespräch seit Beginn des Ukraine-Krieges. Xi sagte Putin, China sei „bereit, Russland in Fragen, die Kerninteressen und wichtige Anliegen wie Souveränität und Sicherheit betreffen, weiterhin gegenseitige Unterstützung zu bieten“, wie der staatliche Fernsehsender CCTV berichtete. Dies auch auf Ebene der Vereinten Nationen, der BRICS und der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOC).

Unmittelbar nach dem Gespräch zwischen Putin und Xi deutete Gazprom-Chef Miller faktisch an, dass auf Westeuropa härtere Zeiten zukommen könnten, und versicherte gleichzeitig „Energiestabilität für Russlands Freunde“. Der Vorstandsvorsitzende von Gazprom, Alexey Miller, sagte dies vor dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg, das noch bis Ende der Woche dauert: „Russland steht für Energiestabilität, und Russland ist auch ein Lieferant von Energiestabilität für seine Freunde“, sagte er. Miller sprach auch von „Möglichkeiten“ für die „Umverteilung der weltweiten Energieressourcen“ – offenbar mit Blick auf befreundete Länder wie beispielsweise China, Indien oder Ungarn, während die „unfreundlichen“ Länder eben sehen müssen, wie sie ihren Energiebedarf decken. TASS berichtet:

Miller stellte fest, dass der weltweite Gasverbrauch in den fünf Monaten des Jahres 2022 um 25 Mrd. Kubikmeter gesunken ist, wobei 24 Mrd. Kubikmeter auf die EU-Länder entfielen. Die Pläne der EU, die Produktion von Biomethan um 17 Mrd. Kubikmeter zu erhöhen, werden 60 Jahre in Anspruch nehmen, da die bestehenden Anlagen nur 3 Mrd. Kubikmeter pro Jahr produzieren. Die Nachfrage nach Rohstoffen ersetze derzeit die Nachfrage nach Devisenreserven, so Miller. Russland hat nun die Möglichkeit, die weltweiten Energieressourcen im Sinne einer fairen Versorgung umzuverteilen.

Diese Worte sind klar und deutlich und müssten in der Europäischen Union eigentlich die Alarmglocken schrillen lassen. Immerhin machte Miller damit klar, wie der Hase künftig läuft: Ausreichend Energie (und das wohl auch zu Vorzugspreisen, wie das Beispiel Indien zeigt), gibt es künftig nur mehr für die Freunde Russlands. Der Rest darf die Restposten kaufen – und das gefälligst für Rubel, denn den US-Dollar oder den Euro können die Europäer behalten. Der Westen will Russland nicht an seiner Seite haben, also richtet sich Moskau nach Osten und Süden aus. Und noch schlimmer: Während die Europäer sich daran beteiligen, zu versuchen, die russische Wirtschaft mit Sanktionen zu zerstören, erwarten sie tatsächlich noch zuverlässige Energielieferungen, damit deren Wirtschaft nicht kaputt geht.

Am 17. Juni gab die Grüne „Klima-Ministerin“ Gewessler in Österreich bekannt, dass die Gasvorräte in spätestens 300 Tagen völlig aufgebraucht sind. Das erklärte die Politikerin skandalöserweise via Twitter. Einige Twitter-User forderten in Folge ihre Inhaftierung, damit sie nicht noch mehr Schaden anrichten könne.

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