Freud’scher Versprecher? CDC-Direktorin: „Menschen sterben an dieser Impfung“

Bilder: Screenshot, freepik / luis_molinero

Eigentlich sollte es wohl ein gewohnt alarmistisches Live-Interview werden, das unter anderem dem Vorantreiben der Kinderimpfungen in den USA dienen sollte: Zu diesem Zweck befragte Judy Woodruff am 29. Oktober im Rahmen der Sendung „PBS NewsHour“ die CDC-Direktorin Dr. Rochelle Walensky.

Diese befürwortete im Gespräch ganz klar die breite Durchimpfung von Kindern gegen Covid-19 und rief jeden Ungeimpften dringend zur Impfung auf. Jeder über 65 sowie Personen mit Vorerkrankungen sollten sich obendrein in jedem Fall eine Booster-Impfung abholen. Die Impfkampagne müsse weiter voranschreiten. Als die Moderatorin Kritik an den CDC-Empfehlungen ansprach und Dr. Sarah Long, selbst Mitarbeiterin der CDC, zitierte, die festgehalten hatte, dass die Entscheidungen der Behörde nicht evidenzbasiert seien, ignorierte Walensky das weitestgehend. Alle CDC-Entscheidungen seien wissenschaftlich fundiert, gab sie an.

Dann sprach Woodruff die aktuell sinkenden Todeszahlen in den USA an und hakte noch, ob diese sich in Zukunft den Todeszahlen durch die Grippe angleichen würden. Das passte nicht zu Walenskys Krisen-Modus: Sie wollte entsprechend dagegenhalten, dass die Todeszahlen nach wie vor zu hoch seien und dass die Lösung für dieses Problem die Impfung sei.

Daraus ergab sich für den Zuschauer ein kurioses Schauspiel: Die CDC-Direktorin verwechselte ausgerechnet bei der Nennung der Todesursache die Impfung mit Covid-19 und sprach somit zunächst von Menschen, die an der Impfung sterben. Ihr sofortiger Versuch der Korrektur scheiterte kläglich: Daraus entstand nämlich die Aussage, dass Corona-Tote 11-mal häufiger sterben, wenn sie ungeimpft sind. Aha.

Hier das Zitat im Wortlaut:

Our death rates are too high – here’s what we know: We know that the people who are dying from this vacc- from this, uh, disease are 11-fold more likely to pass if they are unvaccinated.

[Unsere Sterblichkeitsraten sind zu hoch – hier ist, was wir wissen: Wir wissen, dass die Menschen, die an dieser Impfung, äh, an dieser Krankheit sterben, 11-mal häufiger sterben, wenn sie nicht geimpft sind.]

Der entsprechende Ausschnitt aus dem Interview ist hier zu sehen:

Aus der eigentlich geplanten Horror-Meldung, dass Ungeimpfte mit 11-mal höherer Wahrscheinlichkeit an Covid-19 sterben sollen als Impflinge, wurde somit nach Ansicht zahlreicher User in den sozialen Netzen das versehentliche Eingeständnis, dass Menschen an der Impfung sterben – ein klassischer Freud’scher Versprecher. Um Impftote ging es im Interview an keiner Stelle – die mentale Verknüpfung zwischen Toten und der Impfung als Ursache bei Walensky ist aus neurolinguistischer Perspektive also durchaus auffällig.

Das gesamte Interview sehen Sie hier:

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