Freie Linke kontern Covid-Hardliner Misik mit offenem Brief: „Nehmen Militarisierung nicht hin“

Symbolbild: Kundgebung; (C) Freepik

Der bekannte Kommunist Robert Misik schreibt regelmäßig für den Standard. Er galt als enger Vertrauter früherer sozialistischer Bundeskanzler wie Werner Faymann. Im Sog der inszenierten Dramatik um den Suizid der Lisa-Maria K. erlaubt er sich eine stalinistisch-menschenfeindliche Äußerung nach der anderen. Das wollen viele anständige Linke in Österreich nicht länger ertragen müssen. Sie kontern mit einem offenen Brief:

Ein offener Brief der Freien Linken Österreich, ebendort zuerst erschienen

Robert Misik schreibt Menschen mittlerweile unter Anführungszeichen und will keine »Denktabus« mehr. Dringend Zeit für eine Intervention, denn die Freie Linke Österreich nimmt die Militarisierung des »Normalen« nicht hin. Ein offener Brief: 

Guten Tag Herr Misik!

Dürfen wir das so sagen oder wird uns das in einer Welt des binären Reduktionismus auf die Dichotomie Gut/Böse als Zynik ausgelegt? Denn wir sind aus Ihrer Sicht wohl jene »Menschen«, »Terroristen«, »Subjekte« und »Faschisten«, die Sie in Ihrer Twitteria ins Reich der Quasi-Vogelfreien abschieben, gegen die man entschlossen vorgehen müsse. In einer Zeit, in der es Wirklichkeiten gibt, die voneinander abzuweichen scheinen, ja Wahrnehmungskontinente, die auseinanderdriften, Seins‑, Denk- und Lebensweisen, die unversöhnlich werden, wie ein vertikal auseinandergerissenes A4-Blatt, ist dieser Tixo-Einstieg tatsächlich so gemeint: Guten Tag, Herr Misik! Ja, Herr Misik, es ist schlimm, dass Psychopathen einer Ärztin dermaßen schockierende und brutale Nachrichten und Drohschreiben haben zukommen lassen. Jeder Mensch, der ein wenig Erziehung genossen hat und Anstand besitzt, würde das genauso sehen. Und wissen Sie was? DAS unabhängig davon, wie er zu Themen wie Corona-Maßnahmen und Impfung steht. Es gibt Dinge im Leben, die universell und unverrückbar sind. Das ist die Würde des Menschen – sei es in Wort sei es in Tat und zwar unter allen Umständen, zumindest nach unseren Vorstellungen.

Jene Würde des Menschen, die seit März 2020 leider nicht mehr universell zu sein scheint. Jene Würde des Menschen, die nur insofern beachtet wird, als sie mit einer staatlich vorgegebenen Doktrin vereinbar ist. Jene Würde des Menschen, die G‑Regeln erliegt! Jene Würde des Menschen, die gegen einen aktiven QR-Code in einem Grünen Pass den Kürzeren gezogen hat! Jene Würde des Menschen, die durch unterklassige Diffamierungen gegen jene von ihrem Grundrecht auf Demonstration Gebrauch machende Menschen, die Sie in Ihrem zorn- und hass‑, ja, hassgeladenen Twitterrausch in die Nähe des zu eradierenden Wurmfortsatzes einer »wehrhaften Demokratie« degradieren, mit Füßen getreten wurde! Jene Würde des Menschen, die an den Schranken der Konformität und von willkürlich definierten Normalitätsfolien abgewiesen wird oder wie Sie es twittern an den Schleusen der »Gesellschaft der Normalen«.

Nun für diese »Gesellschaft der Normalen«, Herr Misik, sind Sie ein Paradebeispiel. Ihnen scheint viel daran zu liegen, an der seit 2020 in diesem Land etablierten Linie, jeden Diskurs mit Andersdenkenden im Keim zu ersticken, festzuhalten. Das ist allzu verständlich, denn das »Normale«, wie Sie es meinen, ist protonormalistisch, es lässt keine Flexibilität zu, es hat einen vorgegebenen Diskursrahmen, ja eine vordefinierte Marschrichtung. Dieses Normale, Herr Misik, ist erstickend. Dieses Normale ist dogmatisch, ja fanatisch. Eine »Gesellschaft der Normalen«, die dermaßen repressiv-dogmatisch und von oben herab diktierend vorgeht und bei Widerspruch lynchenden Charakter annimmt, ist keine demokratische Gesellschaft.

Werden wir konkreter: es stellt sich mittlerweile die Frage ob Sie einfach so große Angst davor haben, im Unrecht zu sein, dass Sie keine sachliche, kritische Kommunikation mehr ertragen können und stattdessen wild um sich schlagen müssen (Stichwort »kognitive Dissonanz«). Fürchten Sie sich eigentlich vor den Aussagen derer, die das herkömmliche Covid-Narrativ kritisch hinterfragen? Haben Sie Angst vor den vielen wissenschaftlichen Studien, die Ihre festgefahrenen Standpunkte immer mehr in Frage stellen? Wiederholen Sie das Gebet »Die Impfung wirkt und ist sicher« täglich, damit Sie es am Ende des Tages immer noch glauben können, obwohl mittlerweile viel zu viele Fakten dagegen sprechen? Glauben Sie wirklich, dass alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Ihnen widersprechen, Idioten sind? Glauben Sie wirklich, dass alle Journalistinnen und Journalisten, die aus den Mainstream-Medien ausgestiegen sind, abseits des permanent wiederholten Mantras, berichten, nicht recherchieren und stattdessen Verschwörungstheorien auf den Leim gehen? Glauben Sie wirklich, dass alle Menschen, die sich auf Demonstrationen den Zwangsmaßnahmen und der Impfpflicht zur Wehr gesetzt haben, rechtsradikal sind? Das sind ziemlich harte Anschuldigungen, um nicht zu sagen Verleumdungen, Herr Misik, und wir hoffen, dass Sie sich dessen bewusst sind oder irgendwann bewusst werden.

Dass Frau Dr. Kellermayr Suizid begangen hat, ist wie eingangs deutlich formuliert tragisch. Welche Gründe auch immer die arme Frau in den Selbstmord getrieben haben, ist unbedingt aufzuklären. Aber noch bevor der Fall aufgeklärt ist, »die Impfgegner« und »die Coronaleugner« pauschal als Sündenböcke heranzuziehen und medial auszuschlachten, ist und bleibt die Art und Weise der Darstellungen, die seit Beginn dieser Krise politisch sowie medial Usus war, nämlich sofort die altbewährten Werkzeuge auszupacken, die da wären: Hetze, Verleumdung, Diffamierung, Spaltung und jedes Vorkommnis sofort zu benützen um diese eine Bevölkerungsgruppe zu verunglimpfen, zu stigmatisieren und zu beschimpfen.

Merken die Medien unseres Landes und Leute wie Sie, Herr Misik, eigentlich noch, wie sehr Ihre Art und Ihr Umgang mit ihren Mit-»Menschen« an Faschismus erinnert? Ja, Faschismus! Denn nichts Anderes ist dieses »Normale« in Ihrer protonormalistischen Auffassung. Dieses »Normale« in misikscher Deutungsweise ist ein Synonym für Repression, Dogmatismus, militante Linientreue und bei Zuwiderhandeln die Militarisierung und Verrohung der Sprache.

Wir möchten Ihnen die Problematik Ihrer Zugangsweise mit ein paar kleinen Beispielen erläutern:

Wenn ein, sagen wir, Afghane, einen Mord begeht. Würden Sie dann sagen, dass alle Afghanen zu verurteilen sind? Sollte man Ihrer Meinung nach dann eine mediale Volksverhetzung lostreten? Wahrscheinlich denken Sie schon, dass sich das gehört, weil Sie das gleiche gerade tun. Sie wenden eine militarisierte Sprache an! Lesen Sie sich ihre Twitter-Posts in einem ruhigen Moment durch. Sie hetzen gegen alle Menschen, die sich der Impfung gegen Covid19 und einigen sinnlosen Maßnahmen nicht unterziehen wollen, weil es vielleicht (der Fall ist noch nicht einmal geklärt) eine Person oder eine kleine Gruppe unter eben diesen Menschen (ohne Anführungsstriche!) gibt, die eine Ärztin in den Suizid getrieben hat.

Anderes Beispiel: Wenn ein Christ jemanden vergewaltigt, sollten wir dann alle Kirchen zusperren und alle Christen aus dem schönen Österreich verbannen, damit unser Land schön sauber bleibt?

Oder: Wenn ein »Experte« jemandem zu einer Covid19-Impfung rät, der nach dem vorhergehenden Stich bereits einen Herzinfarkt hatte und derjenige nach dem empfohlenen Stich stirbt? Sollten wir dann die Gesellschaft vor allen Menschen schützen, die so denken wie Sie, Herr Misik, unsere Medien und die verklärten »Experten« unserer Regierung?

Oder: Wenn sich ein Kind suizidiert, weil es aufgrund der Corona-Maßnahmen eine schwere Depression entwickelt hat? Sollten dann alle die für die Maßnahmen verantwortlich sind sofort mit Schimpf und Schande aus ihren Ämtern entlassen werden? Das wären dann übrigens viele Entlassungen, Herr Misik!

Merken sie jetzt den Faschismus in Ihrem Gedankengut und in den Worten, die Sie schreiben? Wo fängt Faschismus an und wo hört er auf, Herr Misik? Bitte versuchen Sie in sich zu gehen und denken Sie darüber nach! Und denken Sie darüber nach ob es sinnvoll ist, ständig mit zweierlei Maß zu messen, indem man Informationen weglässt, die einem nicht in sein Konzept passen und Informationen aufplustert, die einem in sein Konzept passen und dadurch ein komplett unvollständiges, einseitiges und am Ende schlicht und einfach falsches Bild von Realität erzeugt. Wollen Sie sich wirklich weiterhin als Mitarchitekt der auseinanderdriftenden Wahrnehmungskontinente gerieren? Wie stellen Sie sich so eine Gesellschaft vor? Ist Ihnen bewusst, dass genau diese Entwicklung und genau dieses Öl-ins-Feuer-Gießen von allen Seiten eben jene Psychopathen erzeugt, die Sie einerseits diskursiv vernichten, aber gleichzeitig vervielfältigen?

In jeder Gruppe, Religion, Ethnie, Gesellschaftsschicht, überall auf der Erde, gibt es Menschen die Unrecht tun, das schwere Folgen nach sich zieht. Doch aufgrund dieser Tatsache alle die dieser Gruppe zugehörig sind, als gefährlich zu bezeichnen, ist in jedem Fall zu einfach dargestellt und gefährlich, da dadurch Hass und Extremismus gesät werden.

Wir laden Sie dazu ein nachzudenken bevor sie eine ganze Bevölkerungsgruppe als Rechtsextreme, Idioten, Coronaleugner, Impfgegner, Aluhutträger und was ihrem kreativen Geist noch so alles entspringen mag, bezeichnen. Manche von Ihren sogenannten »Coronaleugnern« sind nämlich Ärzte, die seit Beginn dieser Pandemie Coronapatienten behandeln. Manche von Ihren »Impfgegnern« haben sich sehr gut informiert und anhand von Studien aus renommierten Fachzeitschriften entschieden, welchen Behandlungsmethoden sie sich unterziehen möchten und welchen eben nicht. Manche Ihrer »Aluhutträger« sind anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Abgesehen davon würde ich an Ihrer Stelle niemanden der Esoterik bezichtigen, da Sie ja selbst der größte Anhänger religiöser Dogmen zu sein scheinen, die jeglichen wissenschaftlichen Fakten widersprechen.

Und zu guter Letzt noch ein Statement zu ihrer unglaublichen Ausdrucksweise. Sie setzen auf Twitter das Wort Menschen unter Anführungszeichen, wenn sie über diejenigen Menschen schreiben, die nicht Ihrer Meinung sind. Sie sprechen diesen Menschen einfach das Menschsein ab. Sie sprechen von Subjekten, vor denen die Gesellschaft beschützt werden muss. Vielleicht haben sich ja auch »Menschen« suizidiert, weil sie aufgrund ihres Impfstatus gekündigt oder von ihren Angehörigen, dank der, von Leuten wie Ihnen betriebenen, medialen Hetzjagd, als Verschwörungstheoretiker und Vollidioten bezeichnet und ausgegrenzt wurden. Könnten Sie sich vorstellen, dass es solche Fälle gibt? Wenn ja, sollten wir dann beginnen, dem ein oder anderen, der dafür verantwortlich sein könnte, das Menschsein abzusprechen, so wie Sie das zu tun pflegen?

Und Sie schreiben, dass es keine Denktabus geben sollte, die Sanktionen für diese, sogenannten »Menschen«, betreffen. Was genau meinen Sie damit, Herr Misik? Sind diese »Menschen« aus ihrer Sicht wirklich keine Menschen? Hatten wir das nicht schon Mal, dass Menschen das Menschsein abgesprochen wurde? Wollen Sie nochmal in den Geschichtsbüchern nachlesen gehen? Und was genau meinen Sie mit »keine Denktabus«? Reden wir Tacheles! Wäre es für Sie in Ordnung, darüber nachzudenken, diese »Menschen« für vogelfrei zu erklären, z.B. zu erschießen? Merken Sie die nächste Konsequenz, den nächsten Schritt einer militarisierten Sprache? Ist Ihnen bewusst, was das in letzter Konsequenz bedeuten kann? Falls ja, möchten Sie in so einer Gesellschaft leben? Möchten Sie so eine Gesellschaft, so eine Dystopie, herbeitwittern? Nein? Ja? Vielleicht?

Ohne Ihnen etwas unterstellen zu wollen, wie Sie es gerne bei anderen pauschal zu tun pflegen, ist es uns ein Anliegen ein paar Indizien aufzulisten, die darauf hindeuten, dass in Wahrheit Sie und Ihre Konsorten genau das repräsentieren, was Sie einer gewissen Bevölkerungsgruppe unterstellen. Vielleicht sind ja Sie selbst jener rechtsradikale, wissenschaftsleugnende Verschwörungstheoretiker?

Aber um diese Hypothese mit Hand und Fuß auszustatten, sind wir so fair, dass wir Ihnen einige Punkte aufzählen, die als Indizienkette angesehen werden können und Ihnen die Chance zur reflexiven Auseinandersetzung geben. Besser als bloße Unterstellungen der Kategorie »Rechtsradikale« oder »Verschwörungstheoretiker« nackt dastehen zu lassen, wie wir meinen:

  1. Sie verleugnen Studien, Metaanalysen und Fachartikel aus The LancetNatureMedrxiv, der Stanford University etc.
  2. Ihre Sprache, Ihre Aussagen und Antworten strotzen vor Arroganz, menschlicher Kälte, Machtansprüchen, totalitären Anschauungen und Hass auf alles was nicht so denkt wie Sie. Sie benehmen sich autoritär, hetzerisch, menschenverachtend und machthaberisch.
  3. Sie lassen ausschließlich eine Meinung zu und zwar Ihre eigene. Alles was davon abweicht, wird beflegelt und bedroht.
  4. Sie setzen sich militant dafür ein, Menschen zu verleumden, die anders denken.
  5. Sie sprechen Menschen aufgrund ihrer Lebenseinstellung das Menschsein ab.
  6. Sie bezeichnen 1/3 der Bevölkerung als rechtsradikale Sekte und wollen diese für ihr »Anderssein« bestrafen.
  7. Sie fordern harte Maßnahmen ohne Denktabus
  8. Sie sind systemtreu statt systemkritisch, herrschaftsloyal statt volksnah.

Sind am Ende etwa Sie selbst derjenige, der seine rechtsradikale Gesinnung unter dem Vorwand tarnt, links zu sein? Dass Sie links sind, glauben wir Ihnen schon lange nicht mehr. Zu viele Indizien sprechen dagegen.

Achten Sie auf ihre Wortwahl, Herr Misik! Denn böse Worte hinterlassen Narben und brennen sich nachhaltig ins Gedächtnis ein. Worte verletzen Menschen, alle Menschen und nicht bloß jene Menschen ohne Anführungszeichen. Sie mögen vielleicht keine Gräben zuschütten wollen, doch vergessen Sie eines nicht: am Ende werden auch Sie in einer Gesellschaft mit tiefen Gräben, die Sie mitvertieft haben, leben müssen, außer Sie sitzen als Establishment-Linker irgendwann in Ihrer gated community mit panoptischer Sicherheits- und Überwachungsarchitektur. Unrealistisch? Realistisch! Denn geistig und diskursiv scheinen Sie es sich in Ihrer digitalen gated community-Blase Twitter bereits bestens eingerichtet zu haben. Eine Form der Abschottung, die sich nebenbei erwähnt die durch die massive Ausbeutung und Umverteilung der letzten zwei Jahre prekarisierten Massen nicht leisten können.

Apropos Überwachung, Herrschafts- und Klasseninteressen, was die Diskussion zu uns führt.

Wir sind die »Freie Linke«! Wir sind weder eine False flag-Aktion noch Rechtsextreme. Wir sind einfach nur das, was die Herrschaftslinke seit geraumer Zeit verabsäumt: links und herrschaftskritisch, also aus Ihrer Sicht nicht »normal«.

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