Für Ford ist die Produktion von Elektroautos ein absolutes Minusgeschäft. Ohne die Gewinne aus den Verbrennersparten ginge der Automobilgigant wohl pleite. Der Markt ist zu klein und zu umkämpft, als dass sich das Geschäft lohnen würde. Auch sonst läuft es für den Automobilgiganten nicht sonderlich gut.
Der US-amerikanische Kraftfahrzeughersteller Ford tut sich mit seiner Elektrosparte wirtschaftlich keinen Gefallen. Dort werden mittlerweile Unsummen an Geldern verbrannt. Während die Sparten für Autos mit Verbrennungsmotoren und für Nutzfahrzeuge im letzten Quartal jeweils operative Gewinne in Höhe von rund 1,7 Milliarden Dollar erwirtschafteten, erlitt die Elektrosparte einen Verlust von 1,3 Milliarden Dollar: beinahe eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahresquartal.
Wenn man bedenkt, dass Ford im dritten Quartal dieses Jahres nur 36.000 Elektroautos, aber 736.000 Verbrenner und Hybridfahrzeuge verkaufte, wird das Dilemma erst wirklich deutlich. Man könnte vereinfacht sagen, dass jedes dieser 36.000 Elektroautos faktisch einen Verlust von jeweils 36.000 Dollar mit sich brachte, während man an jedem anderen Fahrzeug im Schnitt 4.600 Dollar verdiente. Oder anders ausgedrückt: Um ein Elektroauto firmenintern quersubventionieren zu können, müssen ganze acht Verbrenner verkauft werden.
Doch das Unternehmen sieht sich mit weiteren Kostensteigerungen konfrontiert. Nach dem Streik der Autogewerkschaft UAW wurden enorme Lohnerhöhungen durchgesetzt, die Ford wohl allein im vierten Quartal zusätzlich 800 bis 850 Millionen Dollar kosten dürften.
Kein Wunder also, dass Ford geplante Investitionen in Bezug auf Elektrofahrzeuge in Höhe von 12 Milliarden Dollar vorerst auf Eis gelegt hat – und das, obwohl das Unternehmen kürzlich erst 9,2 Milliarden Dollar von der US-Regierung für eine Batteriefabrik für Elektrofahrzeuge erhalten hatte. Irgendwas läuft da wohl gewaltig falsch …