Mit der gestrigen Teilmobilmachung für Reservisten hat der Kreml auch den Verkauf von Flugtickets ins Ausland stark begrenzt. Männer im wehrfähigen Alter dürfen keine Auslandsflüge machen. Viele Flüge waren zudem ausverkauft. An vielen Grenzübergängen kam es daraufhin zu langen Warteschlangen: Viele Menschen versuchen, das Land zu verlassen.
Die am gestrigen Morgen von Präsident Wladimir Putin verkündete Teilmobilmachung, welche die Reservisten des Landes betrifft, scheint in der betroffenen Bevölkerung nicht auf Begeisterung zu stoßen. Dies lassen die geradezu panikartigen Fluchtbewegungen vermuten. Denn wie die oppositionelle „Moscow Times“ berichtet, waren innerhalb weniger Minuten nach der Ankündigung sämtliche Flüge ins Ausland ausgebucht – insbesondere in jene Länder, die eine visafreie Einreise für russische Staatsbürger ermöglichen, wie zum Beispiel die Türkei oder die ehemaligen Sowjetrepubliken Armenien und Georgien.
Dem Bericht zufolge wurden auch Direktflüge von Moskau in andere ehemalige Sowjetrepubliken wie Aserbaidschan, Kasachstan, Usbekistan und Kirgistan eingestellt. Zudem heißt es, dass die russischen Airlines vom Kreml angewiesen wurden, keine Flugtickets ins Ausland mehr an männliche russische Staatsbürger im Alter von 18 bis 65 Jahren zu verkaufen. Lediglich wer einen Freibrief des russischen Verteidigungsministeriums hat, erhält eine solche Reisemöglichkeit.
Indessen zeigen in den Social Media verbreitete Bilder lange Warteschlangen an den Grenzübergängen des Landes. Hier beispielsweise an der russisch-finnischen Grenze:
Damit wird deutlich, dass viele der von der Teilmobilmachung Betroffenen offensichtlich versuchen, sich der Einberufung in die Armee durch eine Flucht ins Ausland zu entziehen.