„Green Inferno“: Das ist nicht nur der Titel eines Splatterfilmes, sondern scheinbar vermehrt auch Realität auf Straßen weltweit. Die „grüne“ Alternative zu den verteufelten Verbrennern sorgt wegen Bränden regelmäßig für Negativschlagzeilen (und mühsame Feuerwehreinsätze). Nun behauptet niemand, dass ein Verbrenner im Falle eines Unfalles nicht ebenfalls Feuer fangen könnte – doch was ist von Fahrzeugen zu halten, die beim Parken in der Einfahrt plötzlich explodieren und das Haus in Brand stecken?
Zuletzt ging der Brand des Frachters „Fremantle Highway“ durch die Medien. Tatsächlich hatte zuvor eine Studie der Allianz-Versicherung festgestellt, dass der Transport von E-Autos auf Schiffen ein deutlich erhöhtes Brandrisiko mit sich bringt. Man erörterte:
Hauptursachen für Brände durch Lithium-Ionen-Akkus sind zum einen Produktionsdefekte, zum anderen beschädigte Batteriezellen oder Geräte, eine Überladung oder Kurzschlüsse. Es drohen Brände, die sich selbst weiter anfachen und sogar Explosionen verursachen können. Brände in Elektrofahrzeugen sind tückisch, weil sie schwer zu löschen sind und sich spontan wiederentzünden können.
Allianz Versicherung
Tückisch ist ein gutes Stichwort, denn während Autofahrer sich der Gefahr eines Brandes im Rahmen von Unfällen wohl bewusst sind, rechnen die wenigsten damit, dass ihr Fahrzeug ohne Einwirkung von außen plötzlich in Flammen aufgeht. Letzteres geschieht allerdings bei E-Autos immer wieder. Diese zwei Fälle schafften es im September in etliche Medien:
Merseyside, England: Das Elektroauto einer Familie explodierte spätabends in der Einfahrt von deren Haus und ging in Flammen auf. Auch Garage und Haus gerieten in Brand. Das Fahrzeug soll erst einen Monat alt gewesen sein, ein Akkudefekt wird als Ursache angenommen. (Daily Mail, 25. September)
New South Wales, Australien: Am Flughafen von Sydney wurde der Akku eines Luxusautos zusammen mit mehreren Fahrzeugen gelagert. Der Akku schlug plötzlich Funken, wodurch mehrere Autos in der Nähe Feuer fingen. Fünf Fahrzeuge wurden zerstört. (abc.net.au, 12. September)
Akkus fangen nach minimalen Kollisionen Feuer
Auch minimale Kollisionen bzw. das Überfahren von kleinen Objekten auf der Straße können offensichtlich ausreichen, um den Akku gefährlich zu schädigen:
New Jersey, USA: Ein Tesla Model 3 fuhr über ein Objekt auf der Straße und signalisierte dem Fahrer daraufhin ein kritisches Problem. Der stellte das Auto ab und stieg aus. Kurz darauf begann der Akku zu rauchen und ging schließlich in Flammen auf. Das Fahrzeug wurde vollkommen zerstört. Der Löschvorgang gestaltete sich schwierig, weil der Tesla sich mehrfach erneut entzündete. (Breitbart, 21. September)
New South Wales, Australien: Ein Tesla Model 3 geriet rund 75 Minuten vom Sydney Central Business District entfernt in Brand, nachdem das Fahrzeug über ein Teil auf der Straße gefahren war, das von einem vor ihm fahrenden Truck stammte. Das Teil punktierte demnach den Akku des Teslas, woraufhin er in Brand geriet. Fahrer und Passagiere konnten sich retten und blieben unverletzt. (drive.com.au, 15. September)
Ein Mitarbeiter der Feuerwehr postete ein Video auf Facebook:
Eigentlich werden die Akkus von E-Fahrzeugen stets und ständig für ihre Qualitätsstandards gelobt, die deutlich höher liegen sollen als etwa bei jenen von E-Scootern und E-Bikes. Medial bemüht man sich immer wieder hervorzuheben, dass auch Verbrenner in Brand geraten können – und das häufiger als E-Autos. Dabei ignoriert man gemeinhin gern, dass weltweit viel weniger E-Autos gefahren werden als Verbrenner.
Teslas brannten bei Überflutung
Funktionsweise und besondere Risiken von Lithium-Ionen-Akkus scheinen vielen Menschen kaum bewusst zu sein – das zeigte zuletzt auch ein Aufruf der Feuerwehr in Palm Harbor (Florida), die darauf hinwies, dass Hybrid- und Elektrofahrzeuge, die im Zuge von Überflutungen in Kontakt mit Salzwasser gekommen sind, sofort aus Garagen entfernt werden müssen. Hier besteht akute Brandgefahr – auch Wochen später noch, denn Salzrückstände können auch nach dem Abtrocknen „Brücken“ zwischen den Zellen der Lithium-Ionen-Batterien bilden, was ein Feuer auslösen kann. Trotzdem scheinen Berichten zufolge einige Fahrer zu meinen, sie könnten mit ihren E-Autos durch tiefes Wasser fahren. Bei den letzten Überflutungen im Zuge von Hurricane Idalia in Florida fingen demnach mehrere Teslas Feuer.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Brandstatistiken verändern, sollten E-Autos sich im Laufe der Jahre doch noch einen höheren Marktanteil sichern können und vermehrt gefahren werden. Das Globalisten-Blättchen „Standard“ publizierte jüngst einen unterhaltsamen Werbe-Artikel, laut dem „fast alle“ Argumente gegen E-Autos falsch seien. Dort liest man: „De facto niemand, der auf ein E-Auto umgestiegen ist, wünscht sich seinen alten Verbrenner zurück.“ Es darf herzlich gelacht werden, denn eine jüngst publizierte Umfrage zeigte, dass mehr als die Hälfte der E-Auto-Fahrer den Umstieg bereut (Report24 berichtete). Dumm gelaufen … Bleibt zu hoffen, dass ihre unliebsamen E-Mobile nicht auch noch in Flammen aufgehen.