Während China bereits an Thoriumreaktoren arbeitet, erlebt die traditionelle Kernkraft in Europa eine Renaissance. Immer mehr Länder erkennen, dass Wind- und Solarkraftwerke kein stabiles Stromnetz garantieren können – und bauen ihre AKW-Kapazitäten aus.
Dank des allgemeinen Klimawahns und der Netto-Null-Phantasien der meisten politischen Parteien in Europa findet seit Jahren ein Kampf gegen Gas- und Kohlekraftwerke statt. Nachdem – als Folge des Fukushima-Unglücks – auch noch der Atomenergie der Krieg erklärt wurde, setzte die Politik im Rahmen der sogenannten “Energiewende” vor allem auf Wind- und Solarstromerzeugung. Das Resultat: Netzinstabilität, eine wachsende Blackout-Gefahr und kaum kontrollierbare Marktbedingungen, mit teuren Backup-Kapazitäten für Dunkelflauten.
The @EU_Commission’s latest report highlights nuclear energy as essential for a stable, low-carbon future. It’s calling for €241B in investment by 2050. It’s more than just powering the grid; it’s a driver of economic growth. The future is bright & nuclear is at the forefront. pic.twitter.com/lg2dauYGic
— Princy Mthombeni (@Princymthombeni) June 19, 2025
Um dennoch die grün-globalistischen Emissionsziele irgendwie erreichen zu können, vollzieht man nun zumindest in Sachen Atomstrom eine Kehrtwende. Allein für die konventionellen Großreaktoren, die sich derzeit in den Plänen von fast der Hälfte aller EU-Staaten befinden, werden bis zum Jahr 2050 Investitionen von mehr als 240 Milliarden Euro veranschlagt. Andere Projekte wie kleine modulare Reaktoren (SMRs), fortschrittliche modulare Reaktoren (AMRs), Mikroreaktoren oder Kernfusionsprojekte sind in diesen Zahlen nicht inkludiert.
Doch während man in Europa an alten Technologien festhält, setzen die Chinesen auf Innovation. Neben dem auf deutscher Technologie basierenden Kugelhaufenreaktor der vierten Generation (diese können keine Kernschmelzen verursachen) setzt das Reich der Mitte auch auf Thorium-Reaktoren (basierend auf US-Technologie). Dabei könnten die Europäer ausreichend Thorium auch selbst in Skandinavien und in Grönland abbauen und selbst einen Schritt in Richtung wirklicher Energieunabhängigkeit gehen. Uran für die herkömmlichen Atomkraftwerke muss nämlich importiert werden.
Insgesamt erweist sich die europäische Energiepolitik schlussendlich als katastrophaler Fehlschlag. Umfangreiche Investitionen in Wind- und Solarenergie sollten die Abhängigkeit von russischem Gas verringern – machten den Kontinent jedoch von Lieferungen aus China abhängig. Der erneute Fokus auf konventionelle Atomkraftwerke kann zwar das Stromnetz selbst stabilisieren, da die wetterabhängigen Kraftwerke dadurch weniger relevant werden, aber auch da besteht eine große Importabhängigkeit.