Epstein-Komplize Jean-Luc Brunel tot in Gefängniszelle aufgefunden

Bild: privat; Screenshot 20min.fr

Jean-Luc Brunel (76) soll Teil von Epsteins mutmaßlichem Kinderschänder-Ring gewesen sein. Er wurde beschuldigt, Mädchen für Sex-Spiele kontaktiert zu haben, um sie Epsteins reichen Kunden zuzuführen. Nun ereilte ihn ein ähnliches Ende wie Jeffrey Epstein selbst – er wurde am 19. Februar tot in seiner Gefängniszelle in Paris aufgefunden.

Am Selbstmord von Jeffrey Epstein in seiner Gefängniszelle am 10. August 2019 gibt es beträchtliche Zweifel. Nicht nur im englischsprachigen Raum ist das Meme „Epstein didn’t kill himself“ berühmt. Schon früh schrieb sogar das Time Magazine von schweren Unregelmäßigkeiten. Kritische Beobachter gehen davon aus, dass es für die Reichen und Mächtigen, die sich von Epstein mit jungen Mädchen versorgen ließen, viele Gründe gab, ihn tot sehen zu wollen. Andererseits existieren psychologische Dossiers und Analysen seiner letzten Tage im Gefängnis, die darauf hinweisen, dass ein Selbstmord zumindest möglich war. Zu den Unregelmäßigkeiten zählen zwei ausgefallene Kameras vor seiner Zelle und die „unabsichtliche Löschung“ von Videoaufzeichnungen eines angeblichen früheren Selbstmordversuchs.

Nun verstarb der französische Model-Agent Jean-Luc Brunel nach einem Jahr Untersuchungshaft in seiner Zelle – und zwar nicht plötzlich und unerwartet und auch nicht an Covid-19, sondern durch Erhängen. Es ist einigermaßen spannend, dass man einen so wichtigen Gefangenen nicht rund um die Uhr überwacht. Brunel hat wohl viele wertvolle Informationen über die Eliten dieser Welt mit ins Grab genommen. In Frankreich kamen im Rahmen des Epstein-Skandals zahlreiche Vorwürfe gegen ihn auf – die allerdings allesamt verjährt waren. Es ging um die Vergewaltigung Minderjähriger in dutzenden Fällen. Zudem habe er Mädchen ab dem Alter von zwölf Jahren an Epstein „vermittelt“ und auch persönlich überbracht.

Ende 2021 sprach ein US-Gericht Ghislaine Maxwell, die Hauptkomplizin Epsteins schuldig, an dessen Sexring beteiligt gewesen zu sein. Das Strafmaß ist noch nicht verkündet, aber es ist davon auszugehen, dass die 60-Jährige die US-Gefängnisse nicht wieder verlassen wird. Die Anwälte Maxwells fordern inzwischen wegen Verfahrensfehlern (ein Geschworener hat dem Gericht vorenthalten, selbst Missbrauchsopfer zu sein) eine neue Verhandlung.

Eine der Klägerinnen gegen Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell ist Virginia Giuffre, die angibt, in jungen Jahren unter anderem von Prinz Andrew missbraucht worden zu sein. Giuffre war auch die Hauptbelastungszeugin gegen Jean-Luc Brunel. Sie sei von diesem in den frühen 2000er-Jahren vergewaltigt worden. Nun „einigte“ sie sich im Fall des Prinzen mit der königlichen Familie Großbritanniens. Alle Details des Deals, der Andrew vor einer Anklage schützt, sind nicht bekannt, doch die Queen selbst soll zwei Millionen an eine „Wohltätigkeitsorganisation“ Giuffres überwiesen haben. Bei dem außergerichtlichen Vergleich mit der britischen Krone sollen insgesamt zwölf Millionen Euro geflossen sein. Die britische Presse befürchtet, dass das Schweigen des mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers auch mit Steuergeldern erkauft wurde.

Giuffre hatte bereits 2009 geklagt, aber 500.000 US-Dollar Schmerzensgeld und weitere, nicht näher bekannt gewordene Zuwendungen für eine außergerichtliche Klärung akzeptiert. Damals sicherte sie zu, keine weiteren Vorwürfe gegen Epstein und seine Komplizen zu erheben. Im August 2021 änderte sie ihre Meinung. Man darf nicht gänzlich außer Acht lassen, dass ihre Vorwürfe auch finanziell motiviert sein könnten. Es gibt offenbar die Aussage ihres Ex-Freundes, nach der Giuffre selbst ein vierzehnjähriges Mädchen an Epstein vermittelt hätte. Der Sex mit Prinz Andrew hätte einvernehmlich im Alter von siebzehn Jahren stattgefunden. Dies ändert nichts daran, dass Epstein zweifellos einen Kindersex-Ring betrieb und die sexuellen Perversionen der Superreichen bediente.

Es ist anzunehmen, dass der verstorbene Jean-Luc Brunel auch über die damaligen Vorgänge mit Prinz Andrew sowie mit vielen anderen Angehörigen der Eliten informiert war. Es gibt sicherlich viele Menschen aus diesen Kreisen, die ihm keine Träne nachweinen.

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