Energiekrise: US-Flüssiggas für Europa könnte bald auch knapp werden

Bild (Tanker mit Flüssiggas): freepik / sakhmedia

Weil die Preise in den Vereinigten Staaten ebenfalls stark anziehen, könnten Lieferungen an Flüssiggas nach Europa bald deutlich reduziert werden. Dies würde die Energiekrise weiter verschärfen. Die Europäer sollten sich schon einmal darauf einstellen, dass die Lage noch kritischer wird.

Die Rechnung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump schien mit den Sanktionen gegen Russland und dem Stopp von Nord Stream 2 aufzugehen: Die Vereinigten Staaten wurden zwischenzeitlich zum größten Lieferanten von Erdgas an Europa, nachdem die Versorgung mit russischem Gas aus unterschiedlichen Gründen (manche Kunden wollten nicht in Rubel bezahlen, andere sanktionieren das Gas, dann Probleme mit den Turbinen, usw.) ins Stocken geriet. Das Motto „Make America Great Again“ (MAGA), auch auf Kosten der eigenen Alliierten, schien mit der Eskalation in der Ukraine aufzugehen.

Doch nun lassen neue Berichte die Hoffnungen der Europäer, die aktuelle Energiekrise zumindest etwas abmildern zu können, zu Staub zerfallen. So berichtet das Fachportal oilprice.com: „Das verflüssigte und zu den LNG-Importterminals in Europa transportierte US-Gas hat dazu beigetragen, die europäischen Gasspeicher früher als geplant zu füllen. Gleichzeitig hat es die Verwundbarkeit Europas bei der Gasversorgung deutlich gemacht: Es gibt praktisch keine Alternativen zum US-Gas, was die Gasrechnung zehnmal höher macht als das, was die europäischen Länder normalerweise für Gas ausgeben.“

Doch angesichts der ebenfalls langsam angespannten Versorgungslage in den Vereinigten Staaten, die auf einer wachsenden Binnennachfrage und den hohen Exportmengen nach Europa basiert, steigen auch die Preise in den Staaten selbst. Sollten die Gaspreise in den USA jedoch zu stark ansteigen, könnten Exportbeschränkungen angebracht sein, da Gas in den USA immer noch in großem Umfang für die Stromerzeugung verwendet wird, und niemand möchte, dass die Wähler vor den Zwischenwahlen im November mit hohen Stromrechnungen konfrontiert werden.

Für die Europäer heißt dies aber auch: Der kommende Winter wird unter Umständen sehr harsch, kalt und teuer. Denn die Politiker in den Vereinigten Staaten scheren sich absolut nicht um die Menschen in Europa und schon gar nicht in Wahlkampfzeiten.

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