Energiekrise: Nun doch wieder dreckige Kohle statt sauberem Erdgas?

Bild: freepik / rcphotostock

Um die Energiekrise zumindest ein wenig abzufedern, setzen die Europäer wieder zunehmend auf die von Klimafanatikern so verhasste Kohle, welche das deutlich sauberere Gas ersetzen soll. Diese kommt nun nicht mehr aus Russland, sondern unter anderem aus Australien, Südafrika und Indonesien… Zu gepfefferten Preisen.

Eigentlich hätte die Kohleverstromung schon längst aufgegeben werden sollen, zumal die Kohlekraftwerke als Dreckschleudern gelten und ganz und gar nicht in die schöne saubere Energiewelt der Klimafanatiker passen. Doch da sich die Europäische Union mit den Sanktionen gegen Russland gerade an den Rand des totalen wirtschaftlichen Kollapses bringt und Bürger und Unternehmen sich die hohen Energiekosten nicht einmal mehr ansatzweise leisten können, wird eben in den sauren Apfel gebissen: Die Kohlekraftwerke werden vielerorts wieder in Betrieb genommen.

Weil jedoch russische Kohle sanktioniert wird (weshalb China immer mehr davon mit enormen Preisnachlässen importiert), greifen die Europäer zunehmend auf Lieferungen aus Südafrika und Australien zurück. Laut Oilprice.com kostete dort, vom Hafen im australischen Newcastle, die Tonne auf Basis des „frei an Bord“-Preises (FOB) im Juli 210 Dollar. Im September stiegen die Preise in Newcastle bereits auf knapp 460 Dollar pro Tonne – womit sich diese innerhalb kürzester Zeit mehr als verdoppelten. Zum Vergleich: russische Kohle wurde mit Stand Ende Juli mit 150 Dollar pro Tonne gehandelt, was den Chinesen und den Indern wiederum enorme preisliche Vorteile bietet.

Brüssel müsste nur über den eigenen ideologischen Schatten springen, die unsinnigen Sanktionen gegen den russischen Energiesektor beenden – und schon könnte wieder Erdgas durch Nord Stream 1 (sowie durch Nord Stream 2) fließen. Doch die Hardliner warnen davor, dass man damit „Putins Krieg gegen die Ukraine“ finanziere. Die Sanktionen haben mittlerweile dafür gesorgt, dass die Europäer zwar in Volumen gemessen weniger aus Russland importieren, doch gleichzeitig in Geld gemessen deutlich mehr dafür bezahlen, weil die Preise explodiert sind. Gleichzeitig kauft man russisches Öl über Indien und russisches Flüssiggas über China – ebenfalls mit Preisaufschlägen zugunsten der dortigen Händler. Ganz zu schweigen davon, dass viele Länder weltweit keinen Sinn darin sehen, ihre eigene Wirtschaft zu vernichten, nur um Russland damit zu schaden, weshalb die ganzen westlichen Sanktionen schlussendlich ohnehin nur ins Leere laufen und nun die Menschen und Unternehmen in Europa darunter leiden.

Wenn man bedenkt, dass Russland bislang für rund 70 Prozent der EU-Kohleimporte zur Befeuerung der Kraftwerke verantwortlich war und diese Importe mittlerweile wegen der Sanktionen eingestellt wurden, wird auch deutlich, wie verzweifelt man auf europäischer Seite nun auf der Suche nach Ersatzlieferungen ist. Einem Bericht zufolge sollen die Importe von Kohle in die EU plus Großbritannien im kommenden Jahr um beinahe die Hälfte höher sein als noch in diesem Jahr – geliefert von Australien, den Vereinigten Staaten, Kolumbien, Südafrika und zunehmend auch Indonesien. Doch mit den stark steigenden Marktpreisen wird auch die Kohle zunehmend zu einem teuren und stinkenden Ersatz für das russische Erdgas. Ein Ersatz, der wie schon das teure Flüssiggas, nicht sehr umweltfreundlich erst einmal per Schiff über die Ozeane geschippert werden muss…

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