Dieser Winter wird wohl in weiten Teilen Europas zu größeren Problemen bei der Energieversorgung führen. In vielen Ländern werden Blackouts erwartet. So auch in Schweden. Der langjährige Stromexporteur muss mittlerweile auf Importe setzen, um den Bedarf zu decken.
In den letzten Wochen und Monaten mangelte es angesichts der anhaltenden Energiekrise nicht an Schlagzeilen, die vor großflächigen Stromausfällen – sogenannten Blackouts – warnten, die große Teile Europas treffen könnten. So auch in Schweden, welches sich stark auf die Wasserkraft verlässt, die jedoch angesichts des trockenen Sommers und leerer Stauseen nur bedingt in der Lage ist, den Bedarf des Landes auch nur annähernd zu decken.
Da Schweden kein russisches Erdgas und Erdöl mehr kauft, können auch die Gaskraftwerke der skandinavischen Nation nicht mehr genügend befeuert werden und die Ölversorgung stottert ebenfalls. Dies führte mittlerweile dazu, dass das Land Strom im Ausland zukaufen muss, anstatt wie bisher Strom zu exportieren, was zu starken Preiserhöhungen führt, wie eine ungarische Studie aufzeigt.
Ein weiteres Problem, so ein Reuters-Bericht, ist der verlängerte Ausfall des Atomreaktors Ringhals 4 des Betreibers Vattenfall bis mindestens zum 31. Januar 2023. Dies würde das Blackout-Risiko im Winter ebenfalls erhöhen, zumal Schweden gerade einmal sechs Reaktoren besitzt die (im letzten Jahr) für insgesamt 31 Prozent der Stromerzeugung verantwortlich waren. Wasserkraft lieferte 43 Prozent der 166 Terawattstunden (TWh), Windkraft 17 Prozent. Davon wurden etwa 26 TWh (also rund 15 Prozent) exportiert. Dass Schweden nun Strom importieren muss, um seinen Bedarf zu decken, verdeutlicht, wie kritisch die Lage im Land diesbezüglich ist, zumal der Zukauf von Strom im Winter angesichts der europaweiten Probleme äußerst schwierig sein wird.