Der Auto-Vermieter Hertz setzt zunehmend auf Elektroautos in seiner Flotte. Doch diese verhageln wegen hoher Reparatur- und Unfallkosten sowie größeren Wertverlusten die Bilanz. Mitglied des Klimakults zu sein hat offensichtlich seinen Preis. Der Ausbau der Elektroauto-Flotte wird sich nun deutlich verlangsamen.
Eigentlich wollte Hertz, ein Gigant im Bereich der Autovermietung, bereits mit Ende 2022 ganze 100.000 Elektrofahrzeuge in seiner globalen Flotte haben. Mit Stand drittes Quartal 2023 waren es jedoch erst rund 50.000 und damit etwa elf Prozent des gesamten Fahrzeugbestandes, so ein Bericht. Die meisten dieser Elektroautos (etwa achtzig Prozent) sind dabei Teslas. Und die Elektrifizierungsbemühungen erhalten einen weiteren Dämpfer, sodass die Pläne diesbezüglich wohl noch weiter verzögert werden dürften. Denn die Elektrofahrzeuge erweisen sich als Kostentreiber, welche die Bilanz verhageln.
Während der Gewinnmitteilung des Unternehmens für das dritte Quartal verkündete Hertz-CEO Stephen Scherr, dass es eine starke Nachfrage und eine höhere Auslastung bei den Fahrzeugen gab. Allerdings blieb die bereinigte EBITDA-Marge von dreizehn Prozent deutlich unter den Erwartungen der Anleger. Als Grund für das schlechter als erwartete Ergebnis nannte das Unternehmen die Elektrofahrzeuge der Flotte. Diese hätten deutlich höhere Kosten bei den Unfall- und Schadensreparaturen mit sich gebracht. Dabei hätten diese etwa doppelt so hohe Kosten verursacht wie die Benziner. Auch habe es höhere Abschreibungen gegeben, weil die Preissenkungen von Tesla den Restwert der Tesla-Flotte von Hertz ebenfalls fallen ließen.
Das Unternehmen teilte auch mit, dass ohne die Elektrofahrzeuge das Gesamtergebnis um mehrere hundert Basispunkte (also um mehrere Prozentpunkte) höher ausgefallen wäre. Doch auch wenn man sich seitens des Spitzenmanagements optimistisch über die Zukunft der Elektrofahrzeuge im Unternehmensportfolio gibt, sind noch dunkle Wolken am Horizont zu sehen. Denn seitens der Versicherungskonzerne gibt es – wie Report24 bereits berichtete – immer größere Vorbehalte in Sachen Elektromobilität, weil die Reparaturkosten so immens hoch sind. Auch hier werden die Belastungen für Auto-Vermieter wie Hertz noch deutlich steigen.