Der ehemalige Chef von Roskosmos und nunmehrige Leiter der „Inspektionsgruppe Zaristische Wölfe“ droht mit der vollständigen Besetzung der Ukraine. So wie die Rote Armee damals Wien, Berlin und Budapest eingenommen habe, würden die russischen Truppen nun auch Kiew einnehmen. Die russische Führung könne den nachfolgenden Generationen kein Nachbarland hinterlassen, das „mit Hass und Waffen vollgepumpt“ sei.
Das russische Portal „Eurasia Daily“ berichtet über die Aussagen des ehemaligen Roskosmos-Chefs Dmitri Rogosin in der beliebten russischen TV-Sendung „Vollkontakt“ des Moderators Wladimir Solowjow. Der nunmehrige Chef der „Inspektionsgruppe Zaristische Wölfe“, einem privaten Militärdienstleister, sagte demnach in der Sendung: „Wenn wir ‚Entnazifizierung‘ sagen – was meinen wir damit? Stolz darauf zu sein, 300 ukrainische Wehrpflichtige pro Tag zu töten, oder 1.000 pro Tag? Das ist Kampf, das ist Krieg. Eigentlich tut sich niemand mehr gegenseitig leid. Zumindest die Menschen in Donezk und Luhansk werden niemanden bemitleiden. Sie sind sehr ernst zu nehmen. Und deshalb werden sie definitiv bis zum Ende gehen.“
Wie das Ende seiner Ansicht nach aussieht? „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir Kiew nicht befreien, sondern einnehmen werden. Wir befreien den Donbass. Wir werden alles andere nehmen, so wie wir Wien, Berlin, Budapest genommen haben“, so Rogosin. Die russische Führung könne den nachfolgenden Generationen kein Nachbarland hinterlassen, das mit Hass und Waffen vollgepumpt sei und die Existenz Russlands in Frage stelle. „Es heißt also entweder wir oder sie. Auch ich hielt die Vorstellung eines russisch-ukrainischen Krieges für verrückt. Ich habe gelacht und Freunden, die darüber sprachen, gesagt, sie seien Idioten. Jetzt kann ich sagen, dass wir, wenn wir schon in diesem Kampf sind, den ganzen Weg gehen müssen.“
Zwar spricht der als russischer Ethnonationalist bekannte Rogosin nicht offiziell für den Kreml oder das russische Verteidigungsministerium, dennoch machen seine Aussagen deutlich, in welche Richtung die Stimmung in Russland offensichtlich umschlägt. Auch dass er dies im russischen Staatsfernsehen sagen kann, spricht dafür, dass das russische Establishment zumindest ähnliche Ansichten vertritt, wenngleich man dies bislang so seitens des Kremls nicht öffentlich sagt. Müssen wir also einen „totalen Krieg“ befürchten?