Sollten die Gasspeicher mit erstem Februar auf unter 40 Prozent Füllstand fallen, droht Deutschland die Gasrationierung. Je kälter der Winter ist, desto kritischer wird auch die Lage. Die Bundesnetzagentur warnt wieder einmal.
Die deutschen Gasspeicher sind zwar aktuell gut gefüllt, doch es bleibt ungewiss, wie sich Angebot und Nachfrage in den kommenden Monaten entwickeln werden. Je kälter das Wetter, desto höher der Verbrauch. Gleichzeitig drohen auch Lieferengpässe beim Flüssiggas, weil die globale Nachfrage durch den Winter in der nördlichen Hemisphäre deutlich ansteigt. Da es schon jetzt sehr kalt ist, werden sich die deutschen Gasspeicher bereits in den folgenden Wochen rascher leeren als erwartet.
Die Bundesnetzagentur warnte nun davor, dass es bereits im Februar zu Rationierungen beim Erdgas kommen könnte. Die Situation der deutschen Gasversorgung werde bereits angespannt sein, wenn die Gasspeicher Anfang Februar zu 40 bis 55 Prozent gefüllt seien, sagte der Chef der Regulierungsbehörde, Klaus Müller, in einem von Reuters zitierten Webcast. Sollten die Füllstände darunter liegen, käme man um Rationierungen nicht mehr herum.
Deutschland befindet sich derzeit in der Alarmstufe (Stufe 2 von 3) und könnte in die dritte Stufe (Notfallstufe) übergehen, wenn die Gasvorräte auf ein kritisch niedriges Niveau fallen. Diese Alarmstufe wurde von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Ende Juni ausgerufen. In Stufe 3 kommen staatliche Eingriffe und die Verwaltung der Gasversorgung durch die Bundesnetzagentur in Abstimmung mit den Versorgungsbetrieben.
Müller warnte bereits im Oktober vor möglichen Engpässen bei der Versorgung in Deutschland. Dabei vergaß er allerdings zu erwähnen, dass die privaten Eigentümer der Gaslagerstätten in Deutschland dieses Gas auch einfach meistbietend ins Ausland verkaufen können. Immerhin wird es in den kommenden Monaten wohl in vielen Ländern knapp – und das Gas dann entsprechend teuer. Doch es stellt sich nur die Frage, wer dann unter den Rationierungen besonders leiden wird.