Die aktuelle Wärmeperiode wird dem Menschen und dem CO2 in die Schuhe geschoben. Allerdings zeigen weitere Daten aus den vergangenen Jahrhunderten und Jahrtausenden, dass solche Temperaturschwankungen völlig natürlich sind. Der Fokus auf das Spurengas ist offensichtlich ein Irrweg.
Das globale Klima unterliegt seit Urzeiten großen Schwankungen. In den letzten paar Tausend Jahren hat sich das nicht großartig geändert. Was sich allerdings geändert hat, ist der Umgang damit. Früher machten die Menschen die Götter dafür verantwortlich, heute sich selbst. Dabei sind es mehrere unterschiedliche Faktoren, die zusammenwirken und ihre Rolle spielen. Sonnenzyklen und die vulkanische Aktivität inklusive. Insofern sind auch drei neue wissenschaftliche Untersuchungen aufschlussreich, welche größere klimatische Schwankungen auch ohne Industrie und Massenverbrennung von fossilen Brennstoffen belegen.
So beispielsweise eine Studie zur Dynamik des Klimas auf den Azoren im späten Holozän. Demnach liegen die durchschnittlichen Julitemperaturen dort derzeit bei 10 bis 11 Grad Celsius. Das sind 1 bis 2 Grad mehr als zu Zeiten der „Kleinen Eiszeit“ (1750-1800), als mit rund 9,1 Grad Celsius die kälteste Periode der letzten 2000 Jahre registriert wurde. Allerdings, so die Untersuchungen von Raposeiro et al., lagen die dortigen durchschnittlichen Julitemperaturen während der sogenannten „Mittelalterlichen Klimaanomalie“ (also der Warmzeit) bei 13 bis 15 Grad Celsius – und damit bei 3 bis 4 Grad über dem heutigen Niveau. Und das ganz ohne die Industrie und die massenhafte Nutzung fossiler Brennstoffe durch die Menschheit.
Ein See samt Umgebung im pazifischen Nordwesten der Vereinigten Staaten, Gold Lake, wurde ebenfalls auf klimatische Veränderungen untersucht. In dem veröffentlichten Papier heißt es unter anderem, dass vor rund zweieinhalbtausend Jahren die Temperaturen um etwa 1,5 Grad wärmer waren. In den letzten 1900 Jahren (welche sowohl die mittelalterliche Wärmeperiode als auch die „Kleine Eiszeit“ umfassen), bewegten sie sich stets zwischen 12,2 und 12,6 Grad Celsius. Es gab also keine wirklich nennenswerten Veränderungen.
Eine weitere neu veröffentlichte Studie untersuchte Seesedimente im nördlichen Finnland. Die dort veröffentlichten Daten lassen den Schluss zu, dass die modernen Temperaturen zu den kühlsten der letzten rund 8.000 Jahre gehören. Demnach war es in der Zeit von vor 7.000 bis 3.000 und von vor 1.500 bis 1.200 Jahren zumindest in dieser Region deutlich wärmer als heute.
Diese neuen Untersuchungen verdeutlichen damit, dass das Klima viel komplexer ist, als man es uns weismachen will. Wie ich schon in meinem Buch „Das CO2 ist nicht unser Feind“ verdeutlicht habe, spielen dabei viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Diese Studienergebnisse stützen dabei viele bisherigen Erkenntnisse, dass es nur eine beschränkte Kausalität zwischen den globalen Temperaturen und den CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre gibt.