Digitale Fesseln: Griechenlands neuer Weg zur Totalüberwachung

Symbolbild (C) R24/KI

Während wir uns über Chinas digitales Sozialkreditsystem mokieren, schleicht sich durch die Hintertür des Jugendschutzes ein ähnlich beängstigendes System in Europa ein. Ausgerechnet Griechenland, das Land der antiken Demokratie, macht sich zum Vorreiter einer digitalen Kontrollarchitektur, die George Orwell vor Entsetzen erblassen lassen würde.

Was als nobles Unterfangen zum Schutz der Jugend daherkommt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als trojanisches Pferd der totalen Überwachung. Premier Kyriakos Mitsotakis präsentiert sein “Kids-Wallet” als digitalen Schutzengel – in Wahrheit ist es der erste Baustein eines Systems, das jeden Griechen zum gläsernen Bürger macht. Die Verknüpfung von Steuer-ID mit Social-Media-Profilen ist dabei nur die Spitze des digitalen Eisbergs. Was hier als “fortschrittliche Lösung” verkauft wird, erinnert fatal an die “digitale ID” des Weltwirtschaftsforums – jenes dystopische Konzept, das unter dem Deckmantel der Effizienz die totale Kontrolle über jeden Lebensbereich seiner Bürger anstrebt.

Während in Deutschland noch über digitale Personalausweise diskutiert wird, haben die Griechen längst Fakten geschaffen. Ihre “Gov.gr Wallet” ist ein digitaler Alleskönner, der vom Führerschein bis zum Stadionticket sämtliche Lebensbereiche erfasst. Der Zugang? Natürlich über die Steuer-ID. Wie praktisch. Die Ironie ist dabei kaum zu übersehen: Ein Land, das jahrelang für seine chaotische Verwaltung belächelt wurde, transformiert sich zum Musterschüler der digitalen Überwachung. Die EU-Gelder machen’s möglich.

Mitsotakis’ Versprechen einer “gesamteuropäischen Lösung” klingt dabei wie eine kaum verhüllte Drohung. Was in Griechenland erprobt wird, könnte bald zum Standard in der ganzen EU werden. Die “koordinierte europäische Aktion”, die er fordert, ist nichts anderes als der Versuch, das Überwachungsmodell zu exportieren. Besonders perfide ist die Argumentation: Wer könnte schon gegen den Schutz von Kindern sein? Es ist die klassische Salamitaktik – erst die Kinder, dann die Erwachsenen, am Ende der totale digitale Durchgriff.

Das australische Modell, auf das sich Griechenland so gerne beruft, erscheint dagegen fast harmlos. Dort gibt es wenigstens noch saftige Strafen für die Tech-Giganten. In Griechenland hingegen wird gleich das ganze Staatssystem zur Überwachungsplattform umgebaut. Die Folgen sind absehbar: Wer sein Stadionticket digital vorzeigen muss, dessen Bewegungsprofil wird automatisch erfasst. Wer seine Steuernummer mit Social Media verknüpft, dessen Online-Aktivitäten werden transparent. Die Polizei kann bei Kontrollen gleich die Steuerschulden checken – ein Paradies für jeden Überwachungsstaat.

Das Perfide daran: Es funktioniert. Die Steuerhinterziehung geht zurück, die Stadien werden sicherer. Der Preis dafür ist die totale digitale Kontrolle. Und während wir noch über die Vorteile der Bargeldgrenze diskutieren, wird im Hintergrund die Infrastruktur für den gläsernen Bürger aufgebaut. Was in Griechenland geschieht, ist mehr als ein Experiment zum Jugendschutz. Es ist der Testlauf für eine neue Form der digitalen Kontrolle, die unter dem Deckmantel des Fortschritts daherkommt. Wenn wir nicht aufpassen, wird aus dem griechischen Modell bald der europäische Standard. Die Frage ist nicht mehr, ob wir überwacht werden, sondern nur noch wie umfassend. Willkommen in der schönen neuen Welt der digitalen Knechtschaft – Made in Greece, powered by EU.

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