Dem medialen Establishment wird es warm ums Herz, wenn es von Wahlerfolgen linker Parteien berichten darf: So auch in Salzburg, wo bei der jüngsten Wahl ein Viertel der Wählerstimmen an die KPÖ+ ging. Das ideologische Gewäsch deren Spitzenmannes verbreitet man gern. Was man dabei unter den Tisch fallen lässt, ist, dass er und seine Partei eben jene Probleme, die sie angeblich lösen wollen, in Wahrheit nur verschlimmern.
Die Legende von den netten Kommunisten
zuerst erschienen auf gazette-oesterreich.at
Die „Sensation von Salzburg“ wird nach wie vor von den üblichen Verdächtigen bejubelt. Die Sensation, daß eine kommunistische Partei ein Viertel der Wählerstimmen für sich vereinnahmen konnte.
Über dieses Ergebnis kann man nun geteilter Ansicht sein. Fest steht allerdings: Der Wähler hat immer recht! Und wenn sich der Wähler „verwählt“ haben sollte, liegt es mit Sicherheit nicht an einer bösen Absicht oder gar Dummheit, sondern daran, wie er über die wahlwerbenden Gruppen informiert wird.
Kay-Michael Dankl, Spitzenmann der KPÖ+ in Salzburg, wurde in einer beinahe flauschig anmutenden Art kuschelweich durch die Medien getragen. Keine bösen oder gar untergriffigen Fragen störten seinen Lauf vom lächelnden kleinen Museumsangestellten über den Landtagsabgeordneten hin zum ernstzunehmenden Bürgermeisterkandidaten der Landeshauptstadt Salzburg. Mit linksdrehend tränennaßen Augen blicken die Nachrichtenmacher auf den aufstrebenden kleinen Linken, der doch so nett und bürgernah wirkt. Und mit seidenweicher Stimme berichtet der Kuschel-Kommie von seinen ernsten Sorgen um leistbaren Wohnraum für die werktätigen Massen der Mozartstadt.
Man muß in aller Nüchternheit leider wieder einmal festhalten, daß die Medien ihrer vornehmsten Pflicht, der umfassenden Berichterstattung nicht nachgekommen sind. Man berichtete wohl in freundlichem Ton über die Wohnraum- und Miet-Sorgen des Jungpolitikers, übersah aber gleichzeitig, daß man die Beiträge zum Thema des nunmehr beinahe ein Jahr im Landtag handelnden Abgeordneten Dankl unter die Lupe nimmt: Hier hat der gute Profi-Lächler nämlich vor allem mit einem geglänzt: Mit unbeschreiblicher Inkompetenz. So sehr und so viel der gute Mann auch dazu erzählt und lamentiert. Es fehlen ihm die grundlegendsten Sach- und Fachkenntnisse zum Thema. Und mit ideologischem Gewäsch kann man eine Wohnungsnot nicht beheben.
Das konnte man auch nicht in Graz, wo die Wohnungen nicht mehr wurden, sondern die Wohnungssuchenden und die Mietkosten. Die österreichischen Neo-Kommunisten der neuen Schule des Lächelns mögen es vielleicht sogar gut meinen, richten allerdings durch ihre maßlose Inkompetenz ausgewachsene zusätzliche Schäden an.