Nicht nur im Hinblick auf Covid-19 und die sogenannte Pandemie agieren Deutschland und Österreich als Geisterfahrer, kritisiert Thomas Ollinger: Große Teile der Bevölkerung in diesen beiden Ländern lassen sich auch bei anderen Themen von der Politik belügen – und das immer und immer wieder. Sie wählen die Täter sogar erneut. Ist eine Rückkehr zur Normalität hier noch möglich?
Parallelwelten – in jederlei Hinsicht
Ein Kommentar von Thomas Ollinger
Wer kennt Asterix nicht? „Ganz Gallien ist von den Römern besetzt …Ganz Gallien? Nein! …“ Nun, hier werden die Gallier eindeutig als die einzig Gscheiten dargestellt. Heutzutage muss man unweigerlich an Österreich und Deutschland denken. Leider im umgekehrten Sinn. Oft ist gerade Österreich in der Vergangenheit als „Insel der Seligen“ bezeichnet worden. Mir fällt dazu nur mehr der dieser Situation vorgelagerte, abgewandelte Kirchenspruch „Selig sind die geistig Armen, denn ihnen gehört das Himmelreich“ ein.
Während also der Rest der Welt Krieg führt, Pipelines in die Luft sprengt (das hat sich offenbar noch nicht zu Deutschland und Österreich durchgesprochen, denn hierzu hört man von den Politikern dort nichts: Die sind alle noch perplex, dass die Verbündeten hier Fakten schaffen, bevor Regierende auf Druck der Bevölkerung doch noch umkippen und Gas durch Nord Stream 2 bestellen), sich auf einen sicher zu sein scheinenden Blackout vorbereitet oder einfach auf diesen ganzen Mist generell pfeift… können es in Großdeutschland einige Ewiggestrige, die sich aus wirtschaftlichen oder selbstschützenden Gründen nicht mit der Wirklichkeit auseinander setzen können, einfach nicht lassen.
Und wir lassen sie auch noch gewähren. Ich verstehe schon, dass ein Anschober es sich nicht eingestehen kann, dass er von vorn bis hinten angeschmiert worden ist. Wir haben ja alle erlebt, wie er einfach durchwegs überfordert war. Ich habe vollstes Verständnis bei den eh nicht mehr ganz so vielen, die sich nun ein viertes oder fünftes Mal oder sechstes Mal ihren Schuss abholen. Dennoch: Knapp 680.000 Junkies sind es, was im Vergleich z.B. zu Israel dann doch erschreckend viel ist. Die haben nämlich in jeder einzelnen Altersgruppe weniger als 5% der Bevölkerung. Bei uns sind’s die U55. U29 sind nicht mal 1% quadrupelt. Was logisch ist. Denn jetzt gehen nur mehr die Überzeugungstäter impfen. Die sind, trotz Triple-Impfjackpot gleich mehrfach COVID mit etwas mehr als nur mit Halskratzen erfahren habend, froh, denn so haben sie sich einen schweren Verlauf erspart. Der Großteil der Bevölkerung – wir erleben die Bestätigung dieser auch meiner Vermutung – ließ sich nur aus Bequemlichkeit impfen – für den Brunello bei Fabios oder den Urlaub in der Toskana – oder aus Angst, von den Freunden belächelt, ja ausgegrenzt zu werden.
Lügner werden nicht als solche benannt
Die können sich aus Selbstschutz der kognitiven Dissonanz nicht stellen, das muss man verstehen. Ein Perpetuum mobile und eine Belastung für die Gesellschaft entsteht daraus, weil man durch dieses Nicht-Eingestehen, dass man so einfältig, naiv oder ignorant war, auf Lügen reinzufallen, den Lügner als solchen nicht benennt. Toll für unsere Politik: Denn so kommt das Sprichwort „Wer einmal lügt“ auch nicht zum Tragen. So funktioniert das mit der Manipulation. Man sucht sich relativ rasch relativ viele „Verbündete“, nutzt ihre Ahnungslosigkeit und Einfältigkeit aus, um sie einzulullen und sie zum wertvollen Partner zu machen. Wenn sie dann draufkommen, dass alles nur ein Scam, ein Betrug war, ist es zu spät, um auszusteigen. Wenn das Ganze dann große Teile der Bevölkerung umfasst, dann erlebt man eben die Entwicklung eines Mikrokosmos, einer Parallelwelt.
Wir haben das bei jedem Krieg und der Finanzkrise erlebt, und wir erleben es bei den erneuerbaren Energien, bei COVID, und nun bei der Ukraine. Es ist immer dieselbe Masche, und sie funktioniert immer wieder. Zwei Dinge sind aber besonders beeindruckend (oder erschreckend): Zum einen, dass dieselben, die einer Lüge überführt werden, nicht nur weiter regieren (so wie Bush beim Irakkrieg), sondern man ihnen auch noch weitere Lügen abkauft bzw. diese auch noch, obwohl sie eindeutig entgegen der herrschenden Meinung sind, promotet. Zum anderen, in welcher Vehemenz man versucht, alles was gegen das eigene Narrativ spricht, zu vernichten, zu zerstören. Pauschal ist in der Regel die Stärke des eingesetzten Mittels direkt proportional zur Dimension des Betruges. Bei einer kleinen Lüge, wo man nur eines auf’s Patschihanderl bekommt, wird man den vermeintlichen Aufdecker nur milde belächeln (so lange es geht). Was sagt das nun über eine Gesellschaft aus, wo Leute nicht nur diffamiert, ausgegrenzt oder in Talkshows regelrecht vorgeführt werden (so wie aktuell der doch immer vielgeliebte und hochgelobte Precht, weil er sich mit Welzer erdreistet, die Mechanismen der Journalisten aufzuzeigen)? Wo es unbegründete oder (sowohl inhaltlich wie zeitlich fingierte) Hausdurchsuchungen beim „Gegner“ gibt, wenn diese zum Teil in Haft genommen werden (reden wir mal über Assange im Zusammenhang mit der Verteidigung unserer Werte)?
Die Täter werden wiedergewählt
Kommen wir wieder zurück zu COVID, dem „Brandbeschleuniger“ und „Brennglas“, das es immer war – nicht mehr, nicht weniger. Womit wir wieder bei der Parallelgesellschaft von Großdeutschland sind. Wo wir uns immer mehr loslösen vom Rest der Welt. Wo große Teile der Bevölkerung es nicht nur zulassen, sondern sogar bei Wahlen für diejenigen stimmen, die sie belogen, gespalten und als Idioten hingestellt (und auch entlarvt) haben. In Tirol, morgen in Niedersachsen (Man erinnere sich: „Weil droht Impfverweigerern mit Bußgeld und Ausschluss vom Arbeitsplatz“ und „Ungeimpfte sind an den Impfdurchbrüchen von Geimpften schuld“) und wohl auch beim Bundespräsidenten. Wo man entweder gar nicht ins Ausland schaut (Großdemos am Prager Wenzelsplatz etc.) oder, noch besser, die Umbrüche wie in Italien verdammt.
Von außen betrachtet muss man wirklich nüchtern erkennen, dass die Gesellschaften dieser beiden Länder dermaßen verdorben sind bzw. die kollektive Psyche dermaßen beschädigt, dass eine Rückkehr zur „Normalität“, wenn man so will, denkunmöglich scheint. Deutschland muss man zu Gute halten, dass ein Teil der Zivilgesellschaft, der sich mittlerweile viele Ärzte und andere Opinion Leaders angeschlossen haben („Streeck: Ich lasse mich kein viertes Mal impfen“), schon länger dagegen ankämpft, siehe auch #IchHabeMitgemacht oder zuvor #allesdichtmachen. Auch fand man – too little, too late – zumindest einige wenige Medien (Welt, Berliner Zeitung), die begonnen haben, kritisch zu berichten.
Über Österreichs Gesellschaft kann man nicht mal das sagen. Abgesehen von Servus TV. Der Sender, der von der Gesellschaft so behandelt wird wie anno dazumal der Feindsender aus dem Ausland. Und Corona? Erwartungsgemäß. Mittlerweile dürften Politiker sogar intern „ihre“ Organisationen anweisen, das Thema als nichtexistent zu behandeln. Ich war bei einigen Veranstaltungen letzte Woche (WKO, Tourismusverband etc.), wo keiner der Redner jemals das Wort Corona in den Mund nahm. Ich weiß es nicht, bin aber überzeugt davon, dass die Mutter der österreichischen Impfpflicht, Hanni Mikl-Leitner, einen Corona-Maulkorb ausgegeben hat.
Parallel dazu lässt man – geradezu grotesk – die Direktoren österreichweit wieder ungehindert, vielleicht sogar von den Bildungsdirektionen unterstützt, unsere Kinder mit Tests und Masken drangsalieren. Während wir (richtigerweise) lachen, uns die Hand geben, gemeinsam zu 100 am Büffet stehen oder in unbelüfteten Räumen ohne Maske und ohne Bedenken nebeneinander sitzen. Und da soll mir noch irgendjemand erklären, dass das normal, richtig, und notwendig ist.