Wenigstens das können die Deutschen: Hamburger Zollfahnder haben den Import von 1,8 Millionen illegalen Strohhalmen verhindert. Die Trinkhalme waren aus Plastik, was seit dem 3. Juli 2021 in der EU verboten ist. Sie trifft nun die volle Härte des Gesetzes.
Kein Strohhalm ist illegal? Von wegen! Das EU-Verbot von Plastiktrinkhalmen wird in Deutschland rigoros durchgesetzt. Stolze 1,8 Millionen illegale Trinkhalme stellten Zollfahnder am Hamburger Hafen am 30. Juli und am 15. August sicher. Die verbotenen Plastikgüter sollten Medienberichten zufolge über den freien Warenverkehr nach Deutschland importiert werden.
Ein Unding: Nach Rücksprache mit der Marktüberwachungsbehörde zog der Zoll die illegalen Strohhalme aus dem Verkehr. Ihnen droht jetzt der Export – oder gar die Vernichtung. Das macht zwar die gefürchteten CO2-Emissionen bei der Produktion nicht rückgängig, aber zumindest soll das Verbot der Röhren in der EU ja zu einer Reduktion von Kunststoffeinträgen in die Meere von nicht einmal 0,06 Prozent führen. Das will man natürlich nicht gefährden.
Weil die Papierstrohhalme als Alternative nutzlos und unbrauchbar sind, will die Getränkemarke Capri-Sun die bösen Plastikstrohhalme übrigens wieder einführen – zunächst in der Schweiz. In der EU, insbesondere in Deutschland, dürfte das Unternehmen mit diesen Plänen scheitern. Hier hält man wacker an der Überzeugung fest, dass es die eigenen Bürger wären, die mit ihrem Müll den Großen Pazifischen Müllstrudel vor Hawaii oder auch die massiven Verschmutzungen vor den Küsten Südostasiens verursacht hätten. Man stelle sich nur den neuen Müllberg vor Indonesien vor, hätten die Deutschen all diese Plastikstrohhalme in die Hände bekommen!
Ob die Deutschen sich durch dieses rigorose Vorgehen sicherer fühlen werden, ist freilich fraglich. Vielleicht könnte man auch an anderer Stelle so entschlossen gegen illegale Übertritte vorgehen …?