Eigentlich sollte der Weihnachtsmarkt in Bochum (NRW) am Dienstag eröffnet werden. Doch in der Nacht zu Dienstag wurden mehrere Fahrzeugsperren sabotiert und die Eröffnung musste aus Sicherheitsgründen verschoben werden. Ein 42-jähriger Tatverdächtiger wurde vorläufig festgenommen: Er soll aus Wut gehandelt haben. Ohne Sperren kein Weihnachtsmarkt möglich – was ist aus Deutschland geworden?
Rund um den Weihnachtsmarkt auf dem Rathausvorplatz wurden 110 Wassercontainer mit einem Fassungsvermögen von jeweils 1500 Litern platziert. Diese sogenannten Indutainer dienen als mobile Barrieren, um vor Fahrzeuganschlägen zu schützen. In der Nacht auf den 3. Dezember entdeckte der Sicherheitsdienst bei einer Routinekontrolle: Mehrere dieser mobilen Sperren wurden mutwillig beschädigt! Über 70 dieser Indutainer, die ein wichtiger Bestandteil des Sicherheitskonzepts sind, wurden durchlöchert und liefen aus.
„Es muss in der Nacht zu Dienstag passiert sein. Die Behälter wurden aufgestochen. Als der Sicherheitsdienst das bemerkte, lief das Wasser noch“, erklärte Polizeisprecher Frank Lemanis gegenüber der BILD.
Der Veranstalter Bochum Marketing GmbH, die Stadt Bochum, Feuerwehr und Polizei mussten schweren Herzens entscheiden: Der Weihnachtsmarkt bleibt vorerst geschlossen. Die Umsetzung des erforderlichen Sicherheitskonzepts könne vorübergehend nicht gewährleistet werden, heißt es in der Pressemitteilung der Polizei Bochum. Kein Wunder – die Gefahr islamistischer Anschläge ist bekanntlich weiter gestiegen.
Noch am Dienstag konnte die Polizei einen Tatverdächtigen ermitteln – ein “42-jähriger Bochumer mit deutscher Staatsangehörigkeit” wurde vorläufig festgenommen. Die Beamten schließen nach ersten Erkenntnissen eine politische Motivation aus. Laut dem WDR soll es sich um eine Racheaktion gehandelt haben – angeblich soll der Mann mit dem Sicherheitsdienst des Weihnachtsmarkts aneinander geraten sein und daher die 70 Wasserbehälter mit einer Eisenstange durchlöchert haben.
Der Weihnachtsmarkt in Bochum musste immerhin letztlich nur einen Tag geschlossen bleiben, am Mittwoch konnte er dank Ersatz-Fahrzeugsperren aus Duisburg öffnen.
Im besten Deutschland, das es jemals gab, können Weihnachtsmärkte nur noch unter massiven Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Was ist nur aus diesem Land geworden?