Deutscher Professor: Stigmatisierung Ungeimpfter ist falsch!

Bild: freepik / panoramaphotos

„The Lancet“ veröffentlichte mit einem Brief des Hygiene-Facharztes Professor Dr. Günter Kampf ungewöhnlich deutliche Kritik an der Stigmatisierung Nichtgeimpfter: Darin hält Kampf fest, dass Geimpfte unverändert ein „relevanter Teil der Pandemie“ seien. Er warnt eindringlich vor der massiven Ausgrenzung Ungeimpfter.

Professor Dr. Günter Kampf, Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin und Dozent an der Universität Greifswald, hat massive Kritik an der weitverbreiteten These von der „Pandemie der Ungeimpften“ und an der Stigmatisierung Ungeimpfter geübt. In einem Brief vom 20. November, der bemerkenswerterweise von der renommierten Wissenschaftspublikation „The Lancet“ veröffentlicht wurde, betont er, dass diese Sichtweise „viel zu einfach“ sei. Bei Geimpften bestehe weiterhin ein hohes Risiko,  das Corona-Virus zu verbreiten. Das Risiko schwerer Krankheitsverläufe sei bei ihnen zwar geringer, sie blieben jedoch „ein relevanter Teil der Pandemie.“ Deshalb, so Kampf, sei es „falsch und gefährlich, von einer Pandemie der Ungeimpften zu sprechen.“ Bis Ende April seien in den USA bereits 10.262 Covid-Fälle bei Geimpften aufgetreten. In Deutschland seien 55,4% der Covid-Infektionen bei voll Geimpften über 60 registriert worden, bei steigender Tendenz.

Die USA und Deutschland hätten negative Erfahrungen damit gesammelt, Personen aufgrund ihrer Hautfarbe oder Religion zu stigmatisieren. Deshalb fordert er hohe Beamte und Wissenschaftler eindringlich auf, „die unangemessene Stigmatisierung ungeimpfter Menschen zu stoppen, was auch Patienten, Kollegen und andere Mitbürger“ einschließe. Stattdessen sollten sie „zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um die Gesellschaft zusammenzubringen.“ 

Kampf hatte dieses Thema bereits in einem Ende Oktober veröffentlichten Essay aufgegriffen. Darin hatte er Regierungschefs wie Joe Biden oder Sebastian Kurz vorgeworfen, die Mär von der „Pandemie der Ungeimpften“ zu verbreiten. Ungeimpfte würden in Deutschland „zunehmend stigmatisiert und vom Rest der Gesellschaft getrennt.“ Die Impfung biete jedoch „nur einen teilweisen Schutz.“ Deshalb könnten Geimpfte das Virus ebenfalls verbreiten. Diese verhielten sich „gewöhnlich risikofreudiger“, weil sie mehr Sozialkontakte hätten und Konzerte und Partys besuchen würden. In Deutschland würden sie nicht mehr getestet und nicht in Quarantäne geschickt. Die Impfung sei „eine carte blanche für ein fast normales soziales Leben.“ Bei Infektionen hätten sie „keine oder nur milde Symptome“, weshalb sie die Infektion „nicht oder zu spät“ bemerken würden. Daher wäre die Infektionswelle unter Geimpften „kaum sichtbar.“ 

Die Behauptung einer „Pandemie der Ungeimpften“ hat selbst Deutschlands liebster Corona-Papst Christian Drosten bereits kritisiert. Auch er hielt fest, dass Geimpfte Teil des Infektionsgeschehens bleiben. Wie auf Basis dessen die auch in Deutschland von vielen Politikern geforderte Covid-Impfpflicht zu rechtfertigen sein soll, bleibt indes offen.

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