Nur Pakistan hat laut der Internationalen Energieagentur (IEA) in diesem Jahr einen stärkeren Rückgang bei der Ölnachfrage verzeichnet als Deutschland. Offensichtlich sorgt die Deindustrialisierung der Bundesrepublik für eine größere Nachfragelücke. Noch sind die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen dank Sozialstaat nicht so sehr zu spüren – doch wie lange noch?
Wie der Finanznachrichtendienst Bloomberg berichtet, ist die deutsche Wirtschaft ganz offensichtlich auf einer veritablen Talfahrt. Auch wenn die offiziellen Zahlen nur leichte gesamtwirtschaftliche Verluste bei der Wirtschaftsleistung anzeigen, verdeutlicht der deutliche Rückgang bei der Nachfrage nach Öl und Ölprodukten in Höhe von 90.000 Barrel pro Tag (bpd) für das Jahr 2023 eine strukturelle Krise. Denn betroffen davon sind demnach vor allem Diesel und Naphta, welche für die Wirtschaft selbst wichtig sind. Alleine die 40.000 bpd Reduktion beim Diesel in diesem Jahr stellen einen Rückgang von 4 Prozent dar und sind damit statistisch signifikant.
Der geringere Einfluss auf die allgemeine Wirtschaftsleistung der sich langsam abzeichnenden Deindustrialisierungstendenzen liegt auch in der Sozialstaatstruktur begründet. Auch sorgt der anhaltende Zustrom von Migranten (die ebenfalls staatlich alimentiert werden) für eine Abschwächung der Kontradiktionen. Doch das für den Preis einer stark steigenden Staatsverschuldung. Eine Dauerlösung kann dies jedenfalls nicht darstellen. Denn die Industrie ist ein Wertschöpfer und trägt auch zur Versorgung des Staates mit Steuern und Sozialabgaben bei.
Die künstliche Verteuerung von Energie durch zusätzliche Steuern und Abgaben trägt nicht dazu bei, den Industriestandort Deutschland attraktiv zu halten. Im Gegenteil: Immer mehr Unternehmen ziehen ihre Produktion ins Ausland ab, wo es deutlich bessere wirtschaftliche Bedingungen gibt. Solche strukturellen Verschiebungen werden sich dann im Laufe der Zeit deutlich bemerkbar machen – mit einer wirklichen und scharfen Rezession.