Die Kampagne für den „zweiten Booster“ läuft an: Nachdem die STIKO bereits am 17. Februar die Empfehlung herausgab, neben Menschen ab 70, Bewohnern von Pflegeheimen und Patienten mit Immundefizienz ab 5 Jahren auch Angestellten in medizinischen Einrichtungen eine neue Auffrischungsimpfung zu verabreichen, beginnen die Systemmedien nun zunehmend, die Werbetrommel zu rühren.
Während Angehörige vulnerabler Gruppen den zweiten Booster drei Monate nach ihrer vorherigen Auffrischungsimpfung bekommen sollen, sind es bei medizinischem Personal sechs Monate – dieser Zeitraum kann jedoch im „begründeten“ Fall auf drei Monate reduziert werden. Nur für Personen, die nach ihrem ersten Booster an Covid erkrankt sind, wird noch keine weitere Impfung empfohlen.
Die STIKO begründet ihre Empfehlung mit dem schnell nachlassenden Schutz der Impfung besonders gegen Omikron und nimmt die so flüchtige wie mangelhafte Wirkung der mRNA-Vakzine kritiklos hin. Die Datenlage sei zwar „limitiert“, aber es sei anzunehmen, dass es keine entscheidenden Unterschiede zum ersten Booster gebe. Während manche Medien zumindest ehrlich genug sind, darauf hinzuweisen, dass Daten aus Israel einen nur geringen Nutzen der Viertimpfung belegen, gehen andere aufs Ganze: Nachdem seitens Marco Cavalieri von der EMA gewarnt wurde, dass ständige Booster das Immunsystem überlasten, tut man beim MDR so, als seien diese Bedenken völlig überzogen: „Experten“ könnten das entkräften, ist da zu lesen. Man beruft sich dabei auf Christine Falk, die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, die befindet, man mache „mit einer vierten Dosis erst einmal nichts kaputt“. Falk warb übrigens jüngst bei der Anhörung zur Impfpflicht im Bundestag für den gesetzlichen Impfzwang und behauptete: „Drei Immunisierungen mit den in Deutschland zugelassenen Impfstoffen bieten einen lang anhaltenden Schutz vor schwerer Krankheit.“ Wie passt das zur Begründung für die Viertimpfung?
Weiterhin bezieht man sich im Artikel auf Karl Lauterbach, der die neue STIKO-Empfehlung zum Viertstich als „richtigen Schritt“ begrüßt. Einen Tag vor Publikation der Empfehlung twitterte er zwar selbst noch die ernüchternden Daten aus Israel, aber einem Dauer-Booster-Programm mindestens für Risikopatienten steht offensichtlich trotzdem nichts im Wege.
Viertstich für alle wird kommen
Dass es sich um eine folgenschwere Fehlannahme handelt, zu meinen, der Viertstich drohe nur vulnerablen Gruppen, zeigen die Äußerungen des „Corona Expertenrat“-Mitglieds Timo Ulrichs, der gerade erst bei NTV verkündete, dass es sich hier nur um einen ersten Schritt handele und der zweite Booster eigentlich schon für die Allgemeinbevölkerung empfohlen werden könne. Die Kapazitäten für erneute Massen-Boosterungen seien schließlich vorhanden (kein Wunder: es will sich nämlich kaum noch jemand impfen lassen).