Die Eskalation in der Ukraine bringt der US-amerikanischen Rüstungsindustrie umfangreiche Bestellungen von den NATO-Partnern. Das Geschäft mit dem Krieg boomt und wird auch im neuen Jahr 2023 kaum leiden, denn Geldverdienen mit dem Tod ist profitabel.
Kritiker werfen den Vereinigten Staaten gerne vor, die NATO als Geschäftsmodell zu betrachten. Ein Geschäftsmodell, welches vor allem der US-Rüstungsindustrie volle Auftragsbücher bescheren soll und durch ständig neue Bedrohungen und Bedrohungsszenarien einem finanziellen Perpetuum Mobile gleicht. Der seit 2014 andauernde und mit dem Einmarsch der russischen Truppen eskalierte Ukraine-Konflikt verstärkte nun den Geldfluss von den europäischen NATO-Partnern zur US-Rüstungsindustrie. Dies verdeutlicht ein Bericht des US-Magazins „Foreign Policy„. Dort heißt es:
Im Jahr 2021 genehmigte die US-Regierung 14 mögliche größere Waffenverkäufe an NATO-Verbündete im Wert von rund 15,5 Milliarden Dollar. Im Jahr 2022 stieg diese Zahl auf 24 mögliche größere Waffenverkäufe im Wert von rund 28 Mrd. USD, darunter Waffenverkäufe im Wert von 1,24 Mrd. USD an das voraussichtliche künftige NATO-Mitglied Finnland, wie aus einer Analyse von Daten aus zwei Jahren hervorgeht, die von der Defense Security Cooperation Agency des US-Verteidigungsministeriums stammen.
Zwar könne es noch Preisnachlässe geben, doch an dem enormen Anstieg an Kaufverträgen und dem massiven Anstieg beim Umsatz mit dem Kriegsgerät ändert das nicht viel. Und nicht nur das: Diese Zahlen zeigen auch, dass gerade die Europäer offensichtlich nicht nur viel mehr Geld für Kriegsgerät (inkl. Ersatzlieferungen für an die Ukraine gespendete Waffen) ausgeben, sondern dazu noch verstärkt auf US-Waffen setzen. Und das, obwohl auch die europäischen Länder über eine qualitativ hochwertige Rüstungsindustrie verfügen.
Auf jeden Fall boomt das globale Geschäft mit Kriegswaffen. Die Spannungen im Nahen Osten sorgen für umfangreiche Waffenkäufe der Golf-Araber, der Israelis und der Iraner, die Spannungen rund um Taiwan und Nordkorea kurbeln die Umsätze mit dem tödlichen Gerät in Ostasien an und nun decken sich auch die Europäer mit immer mehr davon ein. Gleichzeitig hat die US-Führung ein Militärbudget von 858 Milliarden Dollar genehmigt, was in etwa der Hälfte der Bundesausgaben für das Haushaltsjahr 2023/2024 entspricht.