Diese Nachricht lässt aufhorchen: Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete am Montag, dass gleich drei Impfstoffhersteller an der Entwicklung von Vogelgrippe-Impfstoffen für Menschen arbeiten – als Vorsichtsmaßnahme gegen eine mögliche Vogelgrippe-Pandemie. Pünktlich dazu veröffentlichte ARD „Brisant“ heute einen Artikel mit dem Titel: „Immer mehr infizierte Säugetiere – wird die Vogelgrippe das neue Corona?“ Bastelt man hier am nächsten Panik-Szenario?
Die aktuell kursierende Vogelgrippe soll eine große Anzahl von Vögeln und infizierten Säugetiere getötet haben. Dieser Ausbruch ist angeblich der schwerste, der jemals dokumentiert wurde, warnen die Medien – wobei wie so oft unklar ist, inwieweit Tiere tatsächlich an der Krankheit verstarben oder schlicht positiv getestet wurden. Betroffen sollen jedenfalls mehrere Kontinente sein, auch Europa.
Eine Übertragung auf den Menschen ist aber nach wie vor extremst selten, nationale Gesundheitsbehörden weltweit stufen das Risiko einer Übertragung von Mensch zu Mensch als gering ein. Dennoch geht ein Vorfall in Spanien aktuell durch die Medien: Auf einer Nerzfarm soll sich das H5N1-Virus angeblich innerhalb weniger Wochen auf der gesamten Anlage ausgebreitet haben. Pikant: Man startete umgehend PCR-Testungen (die bekanntlich keine Auskunft über tatsächliche Erkrankungen geben), weil man SARS-CoV-2 vermutete. „Nachgewiesen“ wurde aber nicht Corona, sondern die Vogelgrippe. Die Ausbreitung zwischen den Nerzen könnte der erste Fall einer Übertragung von Säugetier zu Säugetier sein, nachdem eine Ansteckung von Säugetieren bisher nur direkt über infizierte Vögel und deren Überreste erfolgte. Die Mitarbeiter der spanischen Nerzfarm hatten sich allerdings nicht infiziert. Trotzdem wird der Vorfall von den üblichen Experten als besorgniserregend angesehen.
Der Brisant-Bericht verweist zwar darauf, dass das RKI von einer „erheblichen Barriere“ für die Übertragung von Vogelgrippeviren auf Menschen (und in der Folge von Mensch zu Mensch) ausgeht, hebt aber hervor:
Allerdings schreibt das RKI auch, dass immer die Gefahr besteht, dass sich die – für das menschliche Immunsystem unbekannten – Viren an den Menschen anpassen. Wenn solche Viren die Fähigkeit erlangen, von Mensch zu Mensch übertragen zu werden, können sie eine Pandemie auslösen.
Praktisch: Auf Anfrage von Reuters gaben die Impfstoffhersteller GSK, Moderna und CSL Seqirus gerade erst an, als Vorsichtsmaßnahme gegen eine zukünftige Pandemie bereits Vogelgrippe-Impfstoffe für Menschen, die dem zirkulierenden Subtyp besser entsprechen, zu entwickeln oder gerade zu testen. Andere wie beispielsweise Sanofi äußerten, bei Bedarf die Produktion starten zu können, da sie bereits vorhandene H5N1-Impfstoffstämme auf Lager hätten. Der zurzeit in der EU zugelassene Impfstoff basiert auf einem alten Virusstamm.
Bereits im Jahr 2005 ging die Angst vor der Vogelgrippe um – nun wird sie wieder geschürt. Die Geflügelpest, umgangssprachlich Vogelgrippe, ist eine besonders schwere Form der Aviären Influenza. Nachdem das Corona-Virus seinen Schrecken verloren hat und die Impfstoffe kaum mehr gefragt sind, könnten Vogelgrippe-Impfstoffe im Falle einer „Pandemie“ den Pharmakonzernen und ihren Aktionären erneut Milliardengewinne bescheren. Schließlich warnt Bill Gates, dessen Stiftung der größte Sponsor der WHO ist, schon seit längerer Zeit vor einer neuerlichen Pandemie. Nur welcher vermeintlich todbringende Erreger die ungeimpften Menschen dann angeblich dahinraffen wird, ist noch nicht bekannt. Könnte die Vogelgrippe tatsächlich ein potenzieller Corona-Nachfolger werden?