Corona-Maßnahmen: Drosten und Lauterbach wollen Evaluierung blockieren

Bilder: Screenshots BPK

Was haben Christian Drosten und Karl Lauterbach zu verlieren, wenn die von ihnen geforderten und unterstützten Maßnahmen einer Evaluierung unterzogen werden? Offenbar viel. Deshalb blockieren sie offensichtlich auch einen Ausschuss des Gesundheitsministeriums, der eben dies tun soll.

Im März 2021 beauftragte der Deutsche Bundestag das Gesundheitsministerium mit der Einsetzung einer Expertenkommission, die die Wirksamkeit der Eindämmungsmaßnahmen in Deutschland – von den Lockdowns bis hin zur Maske – bewerten sollte. Dieser Ausschuss sollte seine Bewertung bis zum 30. Juni 2022 abschließen und bis Ende September einen Bericht veröffentlichen.

Der Ausschuss trat schließlich am 22. April per Videokonferenz zusammen, was sich offenbar verzögerte, weil die Kommunikation mit Karl Lauterbachs Ministerium ein großes Problem darstellte. In den Stunden nach dieser Sitzung teilte der Ausschussvorsitzende den Mitgliedern mit, dass er endlich von Lauterbach gehört habe. Der Gesundheitsminister hatte die Idee geäußert, die Bewertungsfrist bis zum 31. Dezember zu verlängern, und vorgeschlagen, dass das Mandat des Ausschusses eventuell neu definiert werden könnte. Offenbar will der Sozialdemokrat, der während der letzten beiden Jahre als Dauermahner und Dauerwarner auffiel, nun in seiner Funktion als Bundesgesundheitsminister alle Macht ausschöpfen, die dieses Amt ihm bietet.

Wie die Welt berichtet, hatte sich Christian Drosten zuvor entschieden gegen das Vorhaben ausgesprochen, die Wirksamkeit von Eindämmungsmaßnahmen zu untersuchen:

… [A]n einer internen virtuellen Sitzung im März sprach sich der Charité-Virologe Christian Drosten gegen eine individuelle Bewertung der Eindämmungsmaßnahmen aus. In einer neunminütigen Rede sagte er, es gebe zu wenig Daten, es sei zu früh für eine solche Studie, und man könne „in Teufels Küche kommen“, so die WELT-Informationen. Angesichts dieser Intervention von Drosten, der seit Beginn der Pandemie zu den wichtigsten Beratern der politischen Entscheidungsträger gehört, wandte sich der Ausschuss an das Gesundheitsministerium, um weitere Anweisungen zu erhalten.

Daraus wurde allerdings nichts. Denn der Ausschuss hatte ein Mandat des Bundestages, dessen Rechtskraft nicht von Drostens Gefühlen abhängt. Der Bundestag steht immer noch über irgendwelchen sogenannten Experten, wenn es um Recht und Gesetz in der Bundesrepublik geht.

Als Welt das Gesundheitsministerium um eine Stellungnahme zu den jüngsten Verzögerungen bat, sagte ein Sprecher Lauterbachs, dass die Experten nicht über ausreichende Daten verfügten und dass das Ministerium mit dem Bundestag darüber berate, wie damit umzugehen sei. Er bestritt sogar, dass sich die Arbeit des Ausschusses verzögern würde, was allerdings eine glatte Lüge ist. Denn der Zeitung liegen laut dem Artikel Dokumente und inoffizielle Aussagen von Ausschussmitgliedern vor, die das Gegenteil beweisen. Eines dieser Mitglieder beschwerte sich sogar gegenüber dem Reporter: „Es zeugt von großer Respektlosigkeit, wenn man versucht, uns nach so vielen Stunden Arbeit das Mandat zur Bewertung der Eindämmungsmaßnahmen zu entziehen.“

Wir sollen glauben, dass die Lockdownmaßnahmen in der Vergangenheit sehr erfolgreich waren und dass sie auch für künftige Wellen ein wichtiges Instrument bleiben. Lauterbach selbst hat die Rückkehr der Lockdowns im Herbst versprochen, weil er sein Impfmandat nicht bekommen hat. Gleichzeitig darf niemand die Wirksamkeit dieser angeblich so entscheidenden Maßnahmen bewerten dürfen. Wir dürfen nicht wissen, welche davon wirken und welche nicht. Das wäre gefährlich, selbst für ein Expertengremium. Denn diese sogenannten Experten würden sich dann als Scharlatane herausstellen, die einfach irgendwelche Maßnahmen verhängten und dann trotz des Wissens um die Nutzlosigkeit diese weiterhin aufrechterhalten ließen. Warum? Aus Angst, das Gesicht zu verlieren? Oder vielleicht aus völligem Realitätsverlust heraus, weil sie in Allmachtsphantasien schwelgten?

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