Chlorwasser verseucht Meer – Flüssiggas-Handhabung umweltschädlich und illegal

Symbolbild: Gift fließt ins Meer; (C) Report24.news

Europas Wirtschaftskrieg gegen Russland fordert nicht nur in der deutschen Industrie Opfer. Der Massenimport von Flüssiggas statt russischem Pipelinegas sorgt für massive Umweltprobleme. Chlorwasser verseucht das sensible Wattenmeer. Die Handhabung durch Uniper soll gegen diverse Gesetze verstoßen.

Eigentlich gilt Erdgas im Vergleich zu vielen anderen Kohlenwasserstoffen als Energieträger als vergleichsweise sauber. Insbesondere die Lieferung durch Pipelines ist sauber, unkompliziert und recht günstig. Doch mit dem Energiekrieg gegen Russland (und der Sprengung der beiden Nord-Stream-Pipelines) versiegte diese Gasquelle. Nun sorgen Dauerlieferungen von verflüssigtem Erdgas für die Basisversorgung Europas. Zu einem hohen Preis, wie sich zeigt. Nicht nur in finanzieller Hinsicht, auch in Bezug auf massive Umweltschäden.

Das LNG-Terminal im norddeutschen Wilhelmshaven beispielsweise leitet Unmengen an Chlor von der Reinigung des Terminalschiffs Höegh Esperanza in den Fluss Jade. Dieser mündet jedoch ins Wattenmeer, welches eine besonders sensible ökologische Zone ist. Ein Gutachten der Deutschen Umwelthilfe (DUH) stellt dabei fest, dass der Betreiber, der Energieriese Uniper, damit gegen Umweltauflagen und Gesetze verstoße. Dies will der kürzlich erst mit Steuergeld gerettete Konzern jedoch nicht akzeptieren. Die Reinigung des Verdampfungsschiffes mit dem Biozid sei notwendig.

Allerdings dürfte es jedem Menschen klar sein, dass die Einleitung von bis zu 178 Millionen Kubikmetern an mit Bioziden behandeltem Seewasser für die Flora und Fauna der Region nicht unbedingt von Vorteil ist. Dabei stellt sich natürlich auch die Frage, wie sich diese massive Chlorierung des Wassers auf die Fische auswirkt, von denen einige auch auf den Tellern der Menschen landen.

Es zeigt sich damit wieder einmal, dass nicht überdachte politische Kurzschlussreaktionen schlussendlich mehr Schaden anrichten, als sie nutzen. Die Politik setzt mit ihren Energiesanktionen gegen Russland nicht nur zu einem Vernichtungsschlag gegen die deutsche Industrie an, sondern lässt offensichtlich auch die Zerstörung des sensiblen Wattenmeers zu.

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