Während der US-geführte Westen auf eine Exklusionspolitik setzt, die auf die Abstrafung unliebsamer Regierungen abzielt, gehen Peking und Moskau andere Wege. Dies führt nun auch zur Inkludierung des Irans in die Shanghaier Organisation für Kooperation (SCO).
In der usbekischen Stadt Samarkand findet das Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Kooperation statt, zumal das zentralasiatische Land in diesem Jahr den Vorsitz führt. Eine Veranstaltung, die in den westlichen Medien nur wenig Beachtung findet, obwohl sie aus geopolitischer Sicht durchaus von großer Bedeutung ist. Immerhin ist die SCO die größte regionale Sicherheitsorganisation der Welt und sorgt für eine grenzüberschreitende Kooperation im kontinentalen Asien.
Dabei sitzen beispielsweise auch China, Indien und Pakistan zusammen, die ihrerseits umstrittene Grenzverläufe untereinander haben und nun wird auch der Iran zum Vollmitglied der bislang acht Staaten (China, Kasachstan, Kirgistan, Russland, Tadschikistan, Usbekistan, Indien und Pakistan) umfassenden Organisation. Der Iran, der zusammen mit Afghanistan, Weißrussland und der Mongolei zu den Beobachterstaaten gehört, wird nun laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax beim nächstjährigen Gipfel in Indien zum neunten Mitglied. Auch für Weißrussland könnte es bald so weit sein.
Die engere Einbeziehung des Irans in die regionale Sicherheitsarchitektur unter Führung Chinas stellt einen geopolitisch wichtigen Schritt dar, der die Bedeutung des Landes für die „Belt and Road Initiative“ (BRI) Pekings widerspiegelt. Man kann dies auch als „Wink mit dem Zaunpfahl“ in Richtung Jerusalem und Washington interpretieren, in Sachen Iran etwas Zurückhaltung zu üben.