Der ehemalige US-Präsident Barack Obama möchte bei der Feier seines 60. Geburtstages offensichtlich auf nichts verzichten – Corona hin oder her. Während amerikanischen Bürgern Verzicht gepredigt wird, sollen bei seiner Party in Martha’s Vineyard am Wochenende rund 700 Personen anwesend sein: Knapp 500 davon werden Gäste sein, der Rest wird zum Personal gehören.
Ein Kommentar von Vanessa Renner
Die Feier soll im Freien stattfinden, angeblich sollen Gäste entweder geimpft sein oder einen negativen Covid-Test vorweisen. Inwieweit das überprüft wird, bleibt natürlich fraglich. Von Abstandsregeln ist keine Rede. Eine Maskenpflicht ist offenbar ebenso wenig geplant, obwohl das CDC jüngst die Empfehlung aussprach, dass auch Impflinge wieder verstärkt auf Masken zurückgreifen sollen, insbesondere in sogenannten Corona-Hotspots. Ausgerechnet in Provincetown, nur unweit von Martha’s Vineyard, wurde vor kurzem ein großer Ausbruch der Delta-Variante untersucht, der auf öffentliche Feierlichkeiten anlässlich des 4. Julis zurückgehen soll: Bei 74% der involvierten Corona-Positiven handelte es sich um geimpfte Personen.
Auf Basis der jüngsten Daten mussten auch Befürworter der experimentellen Covid-Vakzine zugeben, dass Impflinge die Delta-Variante ebenso übertragen wie Ungeimpfte. Die Viruslast im Nasen-Rachen-Bereich von infizierten Geimpften war von der Viruslast Ungeimpfter nicht zu unterscheiden. Medial bemüht man sich zwar, hervorzuheben, dass nur vier der infizierten Impflinge aus Provincetown hospitalisiert werden mussten – doch auch bei den Ungeimpften musste nur eine Person ins Krankenhaus. Positive Schlüsse zur Wirksamkeit der Impfungen gegen schwere Erkrankungen lassen sich hier nicht ziehen. Die Delta-Variante gilt zwar als ansteckender, doch gleichzeitig auch als ungefährlicher. Steigende Inzidenzen führten zu keiner erhöhten Sterblichkeit.
Das hindert Barack Obama freilich nicht daran, auch selbst die Panik vor der sogenannten Pandemie zu schüren und sich eifrig als Bewerber der umstrittenen Impfstoffe zu betätigen:
Dahingehend müsste er eigentlich auch die neuesten Warnungen der CDC ernst nehmen, die hinsichtlich der Maskenpflicht für Geimpfte eine Kehrtwende hingelegt haben. Zwar bezog man sich dabei zunächst vornehmlich auf Innenräume, allerdings ging man bei der Behörde wohl kaum von Veranstaltungen mit 700 anwesenden Personen aus. Doch: Wenn die eigene Geburtstagsfeier ansteht, scheinen Corona-Maßnahmen drastisch an Relevanz zu verlieren.
Heuchelei und Doppelmoral
Dass ausgerechnet Obama nun mit hunderten Promis, darunter George Clooney, Steven Spielberg, Oprah Winfrey und die Band Pearl Jam, unmaskiert die Korken knallen lassen möchte, stößt natürlich auf massives Unverständnis. „Wenn Sie oder ich das täten, würden die Demokraten es als Super-Spreader-Event bezeichnen“, gab etwa die Republikanerin Elise Stefanik zu bedenken: „Typisch liberal ‚Tu, was ich sage, nicht was ich tue‘. So sieht Sozialismus aus.“
Der Republikaner Andy Biggs twitterte: „Man stelle sich nur vor, diese Party wäre für Trump.“
Deutschland: Kein Interesse an negativer Impf-Publicity?
In Deutschland zeigt man sich von den Erkenntnissen der amerikanischen CDC übrigens ähnlich unbeeindruckt, obwohl sie das Narrativ der „sicheren Geimpften“ endgültig zerlegen (und bestätigen, was Kritiker seit langem voraussagten). Die installierte Zweiklassengesellschaft aus Geimpften und Ungeimpften gerät schon jetzt ins Wanken, eine Besserstellung der Impflinge entbehrt zunehmend jeder Grundlage. Doch zunächst scheint man das Ganze noch ignorieren zu wollen: Ein interessanter Wortwechsel des Journalisten Boris Reitschuster mit Merkel-Sprecherin Ulrike Demmer bei der Bundespressekonferenz ist in diesem Artikel nachzulesen. Auf Regierungsseite verweigerte man dort schlichtweg jede Stellungnahme.