Schon vor zehn Jahren warnten Wissenschaftler des Imperial College, dass die Brandrisiken bei Windkraftanlagen heruntergespielt werden: Auf Basis der damals erhobenen Daten konstatierten sie, dass zehnmal mehr Windräder in Brand gerieten, als berichtet wurde. Brennende Windräder sind eine Gesundheitsgefahr: Die Carbonfasern aus den Flügeln zerlegen sich bei großer Hitze und können beim Einatmen in die Lungenbläschen eindringen. Die Folgen: Entzündungsreaktionen, Fibrosen, Krebs.
Im Juli 2014 wurde eine Arbeit von Wissenschaftlern des Imperial College publiziert, die die unterschätzte Brandgefahr bei Windkraftanlagen thematisierte. Das Team kam damals zu dem Schluss, dass es zehnmal mehr Brände gab, als gemeldet wurden. Man musste sich dabei mit lückenhaften Daten begnügen und stellte fest, dass im Schnitt 11,7 Feuer pro Jahr gemeldet wurden – in Wahrheit brachen aber mehr als 117 Feuer jährlich in Windrädern aus. Damals gab es rund 200.000 Windräder weltweit.
Ende 2020 soll es weltweit laut Global Wind Energy Council bereits 700.000 Windräder gegeben haben – und der Ausbau schreitet unaufhörlich voran. Wer hierzulande die Nachrichten sichtet, stößt immer wieder auf Berichte von brennenden Turbinen: Ende Februar brannte eine in Clausnitz in Sachsen, Anfang Februar stand ein Windrad in Brake in Niedersachsen in Flammen, im Januar wiederum brannten eine Anlage in der Nähe von Seelow (Brandenburg), eine bei Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern), eine bei Demmin (ebenfalls Mecklenburg-Vorpommern) und ein weiteres Windrad in der Eifel.
„Fiese Fasern“
Diese Brände verursachen nicht nur immense Kosten, sie stellen auch ein Gesundheitsrisiko dar, dessen die meisten Bürger sich angesichts der stetigen Heile-Welt-Windkraft-Propaganda kaum bewusst sein dürften. Denn: Die meisten Windkraftanlagen sind im Brandfall nicht löschbar und müssen daher „kontrolliert abbrennen“. Das macht die in Rotorblättern, Gondelgehäusen und Bremsbelägen verarbeiteten Carbonfasern zur echten Gefahr, denn bei Temperaturen über 600 Grad Celsius werden sie abgebaut und es bilden sich Bruchstücke in so geringen Größen, dass sie lungengängig sind: Sie können eingeatmet werden und in die Lungenbläschen eindringen. Dort kann der Körper sie aber nicht abtransportieren oder abbauen. Als Reaktion können Entzündungen und schließlich spezielle Tumore entstehen – ähnlich wie bei einer Asbestvergiftung. Jede eingeatmete Faser birgt das Risiko, die Entwicklung einer Krebszelle auszulösen.
Die Feuerwehr sperrt das Areal rund um in Brand geratene Windräder gemeinhin in einem Radius von 500 Metern ab. Doch ob das ausreicht und ob die entstehenden Faserbruchstücke sich durch Wind und Wetter nicht noch viel weiter ausbreiten, ist unklar. Feuerwehrkräfte tragen bei den Arbeiten an brennenden Windkraftanlagen spezielle Schutzausrüstung, doch andere Einsatzkräfte und Unbeteiligte sind den Fasern nicht selten schutzlos ausgeliefert.
Vor diesem Hintergrund gewinnt auch der Kampf ideologiegetriebener Politiker gegen die Abstandsregelungen von Windrädern zu Siedlungen an Brisanz. Auch außerhalb von Brandfällen werden durch den Abrieb an den Rotorblättern stetig Carbonfaser-Partikel freigesetzt. Zwar wird die Gefahr dieser Partikel gern negiert und man beruft sich darauf, dass sie der WHO-Definition kritischer Fasern („Partikel mit einer Länge größer 5 µm, einem Durchmesser von weniger als 3 µm sowie einem Länge-zu-Durchmesser-Verhältnis größer 3 zu 1“) nicht entsprechen: Diese Größe soll erst im Brandfall erreicht werden. Doch insgesamt mangelt es an Daten, die eine Unbedenklichkeit belegen würden.
Lungengängige Faserbruchstücke können bei verschiedensten Verarbeitungsprozessen von Carbonfasern entstehen, sodass die Sicherheit dieses Werkstoffs mehr und mehr debattiert wird. Wir erinnern uns: Auch die Verwendung von Asbest war lange Zeit gang und gäbe – bis der Baustoff dann wegen seiner krebserzeugenden Eigenschaften verboten wurde. Eine zu dieser Problematik forschende Ingenieurin konstatierte 2022 gegenüber dem Karlsruher Institut für Technologie: „Sind die Bruchstücke inhalierbar, schwer löslich und zusätzlich noch starr, dann kann das Immunsystem damit nur schwer umgehen. Die Folge können Entzündungen, Fibrosen und andere Folgeerkrankungen bis hin zum Krebs sein. Tatsache ist, dass diese physikalisch-chemischen Merkmalen zur Einschätzung des toxischen Potenzials auch auf Carbonfaserfragmente zutreffen.“
Problematisch ist vor allem, dass derartige Fragen die Bundesregierung in ihrem Windkraft-Wahn nicht zu kümmern scheinen. Wie viele Tonnen Carbonfasern bei verschiedenen Windradmodellen genau zum Einsatz kommen und freigesetzt werden können, ist überwiegend unklar. Bedenkt man, wie ungern Politiker bis heute die Nebenwirkungen gewisser Impfstoffe zugeben, so wird deutlich, dass auch potenzielle Gesundheitsgefahren des liebsten grünen Statussymbols lieber negiert werden dürften.