Bloß keine Aufarbeitung: „Gut gelaufen“ – Karl Lauterbach zieht Bilanz aus Corona-Politik

Bild: Screenshot YouTube / BPK

Am 1. März endeten fast alle Corona-Maßnahmen. Passend dazu wurde an diesem Tag auch die Corona-Politik von Gesundheitsminister Lauterbach in der ARD-Sendung „Maischberger“ unter die Lupe genommen. An einer Aufarbeitung scheint dieser allerdings nicht interessiert zu sein, denn aus seiner Sicht ist es insgesamt „gut gelaufen“. Man dürfe nicht den Eindruck erwecken, als ob ein großer Teil der Maßnahmen falsch gewesen wäre, findet er – und spuckt damit all jenen ins Gesicht, die im Zuge des deutschen Corona-Wahns ihre Existenzen verloren haben.

Der vergangene Mittwoch läutete das Ende der meisten Corona-Maßnahmen ein. Nur für Besucher von Krankenhäusern, Praxen und Pflegeeinrichtungen gilt bundesweit noch bis zum 7. April die Maskenpflicht. Nachdem das Ende der „Pandemie“ nun auch offiziell Fakt ist, stellte sich Deutschlands Gesundheitsminister in einem Einzelgespräch mit Sandra Maischberger Fragen zu seiner Corona-Politik.

Lauterbachs Fazit zur Bekämpfung der „Pandemie“ lautet: „Also es ist insgesamt im Großen und Ganzen gut gelaufen.“ Nur „die langen Schulschließungen“ werde man „wahrscheinlich beim nächsten Mal anders machen“, räumte er ein (voller Vorfreude auf den nächsten angeblichen Gesundheitsnotfall, so scheint es fast). Bei Markus Lanz hatte er diese zuvor noch als „Riesenfehler“ bezeichnet, hieß es nun: „Von daher ist das hier der einzige Bereich, wo es wirklich hätte anders funktionieren können.“ Dann dankte er der deutschen Bevölkerung für die Einhaltung der Corona-Regeln: „Sehr viele Dinge sind auch sehr gut gelaufen. Es war eine Riesenleistung der Kinder und auch der Eltern, der Mütter, das möglich zu machen.“

Der schwere Abschied von der Maske

Angesprochen auf das Ende der „Schutzmaßnahmen“ betonte er, dass aus seiner Sicht die Pandemie nicht vorbei wäre, denn es würden angeblich noch immer viele Menschen schwer erkranken. Es sei aber auch klar, dass man sich in einem endemischen Zustand befinde. „Wir haben jetzt eine Situation, in der sich der Einzelne recht gut schützen kann“, sagte Lauterbach. „Perfekt ist die Lage nicht. Aber wir können nicht ewig die Maßnahmen fortsetzen.“ Selbst Maskenbefürworter Lauterbach hat sich von der Maske verabschiedet, denn auch im Bundesgesundheitsministerium gibt es keine Maskenpflicht mehr. „Ich muss auch diese Normalität leben, die in unserem Ministerium gepflegt wird.“ Das hört sich doch fast wehmütig an…

Erinnerungslücken

Maischberger konfrontierte Lauterbach auch mit vergangenen Tweets. So hatte sich der Gesundheitsminister im März 2020 beispielsweise lobend zu einer Regel von Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) geäußert. Dabei ging es um das Verbot, mit Menschen aus dem eigenen Haushalt spazieren zu gehen. Später dann habe er derart strenge Maßnahmen als „Schwachsinn“ oder „Exzesse“ beschimpft und gesagt, Söder habe „massiv überreizt“. Lauterbach schien sich nicht wirklich daran zu erinnern und erklärte: „Soweit ich mich erinnere, habe ich damals die ganze grundsätzlich vorsichtige Politik von Herrn Söder gelobt.“ Nachdem Maischberger nicht von ihrer Darstellung abwich, argumentierte er: „Wir dürfen jetzt nicht den Eindruck erwecken, als wenn ein großer Teil der Maßnahmen von damals falsch gewesen wäre.“ Das war er Studien zufolge aber sehr wohl.

Sinnlose Tests und Impfungen auch beim nächsten Mal

Lauterbach geht davon aus, dass Deutschland in der Zukunft gut durch mögliche Pandemien kommen werde. Dabei hob er hervor, dass es jetzt ein System gebe, das im Abwasser, in Lungenpraxen und in Krankenhäusern Ausschau nach Viren halte. Außerdem könne Deutschland innerhalb kurzer Zeit Impfstoffe entwickeln und habe Schutzmaterial gelagert. Der kritische Beobachter könnte meinen, Lauterbach kündige hier dieselben eklatanten Fehler, die bei Covid-19 gemacht wurden, bereits für das nächste Mal an: Es werden Daten ohne jede Aussagekraft über tatsächliche Erkrankungen erhoben und wieder überstürzt Impfkampagnen initiiert, die statt „Schutz“ in erster Linie ungeahnte Nebenwirkungen mit sich bringen.

Keine Aufarbeitung

Es ist nicht weiter verwunderlich, dass Lauterbach nicht an einer kritischen Aufarbeitung der faktisch verfehlten und hochgradig schädlichen Corona-Maßnahmen interessiert ist. In gewohnter, typisch deutscher Manier wird auch in Bezug auf Corona schöngeredet und relativiert. Für Herrn Lauterbach dürfte es schwer genug sein, sich von seinem Steckenpferd Corona zu verabschieden, das ihm viel Aufmerksamkeit und regelmäßige Auftritte in Talkshows garantierte. Da wird er sich nicht dazu herablassen, Fehler einzugestehen.

Natürlich ging er auch nicht auf die Diskriminierung von Ungeimpften, die Spaltung der Gesellschaft durch die Maßnahmen oder gar auf die Nebenwirkungen und Schäden durch die angeblich sicheren und wirksamen Impfstoffe ein. Derartige Erinnerungslücken sind in der jetzigen Regierung an der Tagesordnung und somit nichts Neues. Also geht man einfach zur Tagesordnung über. Nur den Opfern von Lauterbachs Maßnahmen wird das nicht so leicht fallen.

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