Die Energiekrise sorgt offensichtlich dafür, dass die großen Ölkonzerne riesige Gewinne einfahren. Im Jahr 2022 gab es einen neuen Rekord von etwa 200 Milliarden Dollar an Profiten. Auch das Jahr 2023 dürfte die Konzerne nicht am Hungertuch nagen lassen.
Die fünf größten westlichen Ölkonzerne der Welt, ExxonMobil, Chevron, BP, Shell, und TotalEnergies, haben im vergangenen Jahr insgesamt rund 200 Milliarden Dollar an Profiten eingefahren. Auch der staatliche saudi-arabische Energiekonzern Aramco vermeldete bereits im August letzten Jahres ein Rekord-Halbjahresergebnis mit einem Nettoeinkommen von 87,9 Milliarden Dollar. Das zweite Halbjahr dürfte nicht viel schlechter ausgefallen sein, zumal das dritte Quartal 42,4 Milliarden Dollar an Gewinnen mit sich brachte. Ähnlich positive Zahlen vermeldeten auch viele andere Öl- und Gasproduzenten weltweit.
Der Grund dafür: die Energiekrise und die damit einhergehenden hohen Preise auf den Weltmärkten. Zwar hat sich die Lage im Bereich Erdöl mittlerweile wieder etwas beruhigt, doch das Erdgas ist weiterhin relativ teuer. Dies führt dazu, dass zumindest die „Big Five“ der westlichen Ölindustrie in diesem Jahr etwas geringere Profite erwarten. Den Prognosen zufolge könnten sie mit Gewinnen in Höhe von 150 Milliarden Dollar rechnen – etwa einem Viertel weniger als noch im Vorjahr. Das ist dennoch ein ordentlicher Batzen.
Damit gehören die Energiekonzerne eindeutig zu den Gewinnern der aktuellen Energiekrise, während die Industrie und die einfache Bevölkerung zu den großen Verlieren gehören. Denn laut einem Bericht würden alleine in den Vereinigten Staaten ohne die Ölkonzerne die Gewinne der Unternehmen im vergangenen Jahr um 1,8 Prozent gesunken sein – anstatt um 5,1 Prozent zu steigen. In Europa dürfte die Lage diesbezüglich nicht viel besser sein.