Neueste Berechnungen des Mediziners Bertram Häussler vom IGES-Institut in Berlin beweisen: Fast 80 Prozent aller Corona-Toten in der Statistik des Robert-Koch-Instituts sind gar keine Corona-Toten, die Sterbestatistik werde zunehmend verzerrt. Während die WELT mit ihrem Bericht hinter der Bezahlschranke für Entspannung sorgen dürfte pushten die öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland umgehend einen neuen Schub Angst und Panik und veröffentlichten am selben Tag eine faktische Gegendarstellung der Lage. Auch Twitter schäumte vor Wut – die „Zeugen Coronas“ zeigten sich von ihrer totalitärsten Seite.
Von Max Bergmann
Bertram Häussler ist Mediziner, Soziologe und Leiter des unabhängigen Gesundheitsforschungsinstituts IGES in Berlin. Sein Team erstellt seit August 2020 den „Pandemie-Monitor“ auf Basis eigener und höchst wissenschaftlicher Analysen – und vermeldet diese ohne unbegründete Angst und Panik zu verbreiten. So titelte die Seite am Montag, Sorgen um einen Anstieg der Sterbefälle oder die Überlastung des Gesundheitssystems seien wenig begründet. Vom 1. August bis 19. August seien im Mittel 18 Sterbefälle pro Tag gemeldet worden, von denen nur 7 Personen in den 5 Wochen vor ihrem Tod positiv getestet wurden, in 11 Fällen lag das positive Testergebnis gar länger als 5 Wochen zurück. Schon im Juli warnte Häusslers Team ausdrücklich vor einer Überschätzung der Sterbefallzahlen. Am Beispiel des 14. Julis legte das IGES-Team dar, von den 31 gemeldeten Todesfällen waren nur 3 in den 5 Wochen vor dem Tod positiv auf das Coronavirus getestet worden. In allen anderen Fällen ist die Todesursache „Corona“ höchst unwahrscheinlich, dennoch werden auch diese Toten in der Statistik des Robert-Koch-Instituts erfasst.
Todeszahlen konstant niedrig – aber durch RKI-Manipulation dennoch zu hoch
Im WELT-Interview sagte Häussler, das RKI melde derzeit etwa 8 direkt an Covid19 verstorbene Menschen pro Tag, ein leichter Anstieg gegenüber nur 2 vor sechs bis acht Wochen. Auf dem Höhepunkt der „zweiten Welle“ wurden jedoch etwa 1200 Todesfälle binnen 24 Stunden gemeldet, so der Mediziner. Die Todeszahlen seien aktuell sehr niedrig, die Meldezahlen des RKI aber dennoch noch zu hoch: „Es werden mehr Todesfälle gemeldet als tatsächlich an Corona gestorben sind“, erklärt der Leiter des Berliner IGES-Instituts.
Sterbefallzahlen werden vom Robert-Koch-Institut künstlich hochgehalten
Auch erklärt Häussler, wie er zu dieser Einschätzung kommt. So habe sein Team ermitteln können, in etwa 80 Prozent aller Todesfälle seit Anfang Juli lag der Zeitpunkt des Erstkontakts mit dem Virus weit mehr als 5 Wochen in der Vergangenheit. Man müsse hier eher davon ausgehen, dass Corona nicht todesursächlich war, sagte der Mediziner gegenüber der WELT. Aktuell seien etwa 3,8 Millionen Menschen in Deutschland von einer Covid19 Erkrankung genesen, rein statistisch gesehen sterben aus dieser Gruppe etwa 100 Menschen täglich an regulären Todesursachen abseits von Corona. Häussler erklärte, es komme offenbar regelmäßig vor, dass genau solche, absolut natürliche Todesfälle vom Robert-Koch-Institut einer viele Monate zurückliegenden Covid19 Erkrankung (oder lediglich einem gemeldeten positiven Test) zugeordnet werden. „Da kann es sich dann auch um einen alten Menschen handeln, der sich zwar 2020 infiziert hat, jetzt aber an Herzversagen gestorben ist“, verdeutlicht er.
RKI verfälscht in vollem Bewusstsein die Sterbefallzahlen
Auf Nachfrage der WELT, was denn das Robert-Koch-Institut zu diesen Vorwürfen der Zahlenverfälschung sage, antwortete der Mediziner mehr als deutlich: „Die kennen, wissen und bestätigen das. Sie wollen aber sichergehen, dass in der Statistik kein Corona-Toter fehlt. Angesichts massenhaft solcher Meldungen wird die Sterbestatistik so zunehmend verzerrter“, so Häussler. Andere Länder gingen sorgfältiger mit der Datenbasis um, erklärt er. Exemplarisch nennt er Großbritannien, dort würden nur diejenigen Todesfälle in der offiziellen Statistik erfasst, deren Positivtest innerhalb 4 Wochen vor dem Ableben des Patienten bekannt wurde.
IGES-Institut überführt RKI der Zahlenverfälschung durch eigene Datenbanken
Dem Zahlenbetrug des deutschen Robert-Koch-Instituts kamen die IGES-Forscher nur durch eigene, akribische Forschung und Datenanalyse auf die Spur. In einer speziellen Datenbank würden Tag für Tag die vom RKI veröffentlichten Daten eingepflegt, wobei jeder Tag gesondert geführt wird. Häussler nannte seine Datenbank berechtigterweise einen „Datenschatz“, ein Vorteil gegenüber der Regierungsbehörde, die offenbar bis heute im Dunkeln tappt und über keine valide Datenbasis verfügt. So sei es den IGES-Medizinern möglich, den als „gestorben“ Gemeldeten ein Infektionsdatum zuzuordnen. Häussler und sein Team arbeiten mit dieser Methode wissenschaftsfundierter als die oberste deutsche Seuchenschutzbehörde – Chapeau. Auch erklärt er, warum diese Analyse mit der Datenbank des RKI nicht funktionieren würde: Sie taugt nichts, die Daten überlagern sich, sind nicht entsprechend darstellbar.
Inzidenz und Anzahl der Neuinfektionen keine Grundlage für weitere Zwangsmaßnahmen
Häussler erklärt im Gespräch mit der Welt außerdem, das Durchschnittsalter der positiv Getesteten in Deutschland sei derzeit auf um die 30 gesunken. Er betonte, in diesem Alter sei man wenig gefährdet, schwer zu erkranken, ein Lockdown bei einer Inzidenz von 50 sei daher nicht mehr angebracht und schlichtweg „sinnlos“. Maßnahmen an die Hospitalisierungsrate zu koppeln sei demnach der richtige Weg aus der Pandemie. Eine „massive Sterblichkeit“ wie um Weihnachten herum sei nicht mehr zu erwarten, auch nicht mit der als Delta-Variante bekannt gewordenen indischen Mutation, die aktuell mehr als 90 Prozent aller sequenzierten Proben ausmacht.
Großbritannien: Hohe Fallzahlen, Bars und Clubs offen – kaum Todesfälle
Erneut hilft der Blick nach Großbritannien, um zu verstehen, wie man’s besser machen könnte. „Dort sind alle Clubs geöffnet, es gibt keine Maskenpflicht mehr – dafür Infektionszahlen, die sich gewaschen haben. Aber trotz mehr als 38.000 Neuinfektionen täglich gibt es nur etwa 100 Sterbefälle, und auch die Zahl der Schwerkranken in den Kliniken bewegt sich auf niedrigem Niveau. Diese Zahlen liegen dem RKI vor, werden aber nicht herausgegeben. Vermutlich würde man damit offenlegen, dass die Angabe, ob und wie oft jemand geimpft ist, häufig fehlt“, Häussler kritisiert damit erneut die unzureichende Datenbasis des Robert-Koch-Instituts. Doch er legte sogar noch nach und verwies auf amerikanische und österreichische Studien, die bewiesen hätten, dass in den aktuell vermeldeten Todesfällen, auch unter den Geimpften, die große Mehrzahl gravierende Vorerkrankungen oder gestörte Immunsysteme gehabt hätten. „Da fragt man sich doch: Warum haben wir diese Daten in Deutschland nicht?“ – eine berechtigte Frage des Mediziners, die wohl unbeantwortet bleiben wird.
Inzidenz im Westen steigt, im Osten nicht: Zusammenhang mit Migrantenanteil
Bertram Häussler erklärte im WELT-Interview außerdem, warum die Inzidenz derzeit insbesondere in Westdeutschland steige, dagegen nicht in Ostdeutschland. Dies hätte seiner Ansicht nach zum einen mit dem Ferienende, zum anderen aber auch mit dem Anteil an Migranten in der Bevölkerung zu tun, dies hätte sich auch vergangenes Jahr schon bemerkbar gemacht. Migranten, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben, würden über die Sommerzeit vermehrt in ihre Herkunftsländer zurückkehren und Verwandten besuchen, deshalb sei die Inzidenz in migrantenstarken Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen oder Bremen höher als in Sachsen oder Thüringen, wo weniger Menschen mit Migrationshintergrund leben.
Tagesschau mit Panik-Artikel: WHO rechne mit „Hunderttausenden Toten“
Während die neue Fakten- und Datenlage des Mediziners Bertram Häussler und seinem Forscher-Team des IGES-Instituts für Beruhigung und Entspannung in der Bevölkerung sorgen sollte, nutzen die öffentlich-rechtlichen Medien den Zeitpunkt für erneute und lange bewährte Angst- und Panikmache geschickt aus: So warnte die Tagesschau heute vor „Hunderttausenden Toten“ in der Region Europa bis Dezember, und bezog sich auf Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Demnach befürchte die WHO bis Ende des Jahres 236.000 neue Corona-Todesfälle. Wie das im Einklang mit der validen Datenbasis des IGES-Instituts stehen soll bleibt unklar.
Twitter schäumt – kritische Berichterstattung den „Zeugen Coronas“ ein Dorn im Auge
Auch in den sozialen Medien wurde der Bericht der WELT ausgiebig diskutiert. Insbesondere die als „Rotpunkte“ bekannten Corona-Panik-Profile machten deutlich, was sie von kritischer Berichterstattung halten: Nichts. Zur Verdeutlichung der extrem tödlichen Gefahr durch das Virus schreiben diese Nutzer 3 rote Punkte in ihren Profilnamen und nutzen Hashtags wie #HarterLockdownJETZT, #KinderdurchseuchungStoppen oder #LebenRetten. Auch der vulgäre Hashtag #HaltDieFresseSpringerpresse tauchte am Montag wieder in den Twitter-Trends auf, ein Zeichen, dass die WELT mit ihrer Berichterstattung erneut genau ins Schwarze getroffen hat.
Mordversuch an Boris Reitschuster wegen kritischer Berichterstattung
Kritische Berichterstattung, die nicht ins eigene Weltbild und zum Narrativ der „gefährlichen Seuche“ passt, wird zunehmend attackiert, auch Journalisten sehen sich immer häufiger Angriffen ausgesetzt. Zuletzt wurde der freie Journalist Boris Reitschuster am Rande der Berliner Querdenken Demonstration mit einem Blumentopf von einem Balkon aus beworfen. Bezeichnend: Der Besitzer des Balkons hisste eine Regenbogen-Flagge an seinem Balkongeländer und wollte damit ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt setzen. Immer häufiger ist aber zu beobachten, dass insbesondere die vermeintlich Toleranten die Intolerantesten in dieser Gesellschaft geworden sind.
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