Der international bekannte Berliner Szene- und Fetischclub Berghain wurde im Oktober mehrfach zum Ausgangspunkt von Superspreader-Events, ausgelöst ausschließlich durch sogenannte Geimpfte. Ungeimpfte durften nicht teilnehmen, Zugangskontrollen waren scharf – und dennoch kam es zu zahlreichen positiven Tests. Diese Vorfälle zeigen erneut: Die 2G-Zugangsregel ist nicht mehr als der verzweifelte Versuch, Druck auf Ungeimpfte auszuüben – und das in jeder Hinsicht ohne Erfolg.
Von Max Bergmann
Mindestens 19 Besucher des Nachtclubs vom 10. Oktober sollen mittlerweile positiv auf das Coronavirus getestet worden sein, dabei besonders pikant: Das Berghain gehört zu den Lokalitäten in Berlin, die Ungeimpfte diskriminieren und selbst negativ Getesteten keinen Zutritt gewähren. Alle Anwesenden waren vollständig geimpft oder genesen und verfügten über ein digitales, fälschungssicheres Zertifikat als Nachweis. Das internationale gelbe Impfbuch, das weltweit zum Nachweis einer erfolgten Impfung anerkannt wird, hat in Berlin keine Gültigkeit: Bei 2G-Veranstaltungen wird ausschließlich das fälschungssichere digitale Covid-Zertifikat anerkannt.
Mehr als 3.300 Kontaktpersonen durch Gesundheitsamt kontaktiert
Alle Anwesenden und Kontaktpersonen der bislang positiv Getesteten geimpften Partygänger wurden durch die Gesundheitsämter der Berliner Bezirke per E-Mail informiert, wie eine Sprecherin des Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg gegenüber der Morgenpost erklärte. „Sie haben am 10.10.2021 den ‘Berghain’ in Berlin besucht. Es haben sich auf der Veranstaltung mehrere nachgewiesene Infektionen mit Covid-19 ereignet.“, so der Wortlaut der Mail. Eine Mitarbeiterin des bekannten Szene-Clubs wollte sich auf Morgenpost-Anfrage zu dem Sachverhalt nicht äußern.
Scharfe Einlasskontrollen: Kein Ungeimpfter anwesend gewesen
Recherchen der Morgenpost nach ist es ausgeschlossen, dass der Corona-Ausbruch auf einen ungeimpften Besucher zurückzuführen ist. Die Einlasskontrollen waren scharf und erinnern mehr an Situationen in autoritären Staaten wie China. Zutritt wird nur Geimpften und Genesenen gewährt, das gelbe Impfbuch, das prinzipiell ja gefälscht oder gekauft worden sein könnte, wird als Nachweis erst gar nicht anerkannt. Ein Besucher, der anonym bleiben wollte, erklärte außerdem, Mitarbeiter des Clubs hätten sein digitales Gesundheitszertifikat eingescannt und mit seinem Personalausweis abgeglichen. Außerdem habe er zum Check-In einen QR-Code scannen und seine Kontaktdaten hinterlegen müssen. Falschangaben der E-Mail-Adresse sind ausgeschlossen, Einlass erfolgt nur nach Klicken eines Bestätigungslink in einer E-Mail. „Der Vorgang wurde auch kontrolliert“, sagte der geimpfte Partygänger in der Morgenpost. Kurz darauf wurde er positiv auf das Coronavirus getestet.
Bezirksamt bestätigt Vorfälle bei 2G-Veranstaltungen in Berlin
Das zuständige Berliner Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg bestätigte die Corona-Infektionen bei einer reinen 2G-Veranstaltung zwischenzeitlich. Die Mehrheit der bereits positiv Getesteten sei auch wohnhaft im Bezirk, einige leben in Nachbarbezirken. Alle seien vollständig geimpft und hätten die erforderlichen Nachweise erbracht. Der Vorfall am 10. Oktober war allerdings nicht der erste seiner Art. Bereits bei der Clubnacht am 3. Oktober kam es zu einem Corona-Ausbruch unter ausschließlich anwesenden Geimpften und Genesenen. Eine Sprecherin des Bezirksamts bestätigte außerdem, es habe in der vergangenen Zeit alleine im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg weitere Positivtests nach anderen 2G-Veranstaltungen gegeben, ob dies auch Nachtclubs und Tanzveranstaltungen betraf konnte die Sprecherin nicht genauer benennen.
Zahlreiche Impfdurchbrüche bei 2G-Veranstaltungen
In den letzten Monaten wurde eine Vielzahl an Impfdurchbrüchen, insbesondere auch nach Veranstaltungen im Rahmen der sogenannten 2G-Regel, bekannt. Zutritt erhalten hier ausschließlich Geimpfte oder Genesene, negativ Getestete dürfen nicht teilnehmen und werden ausgeschlossen. Vorfälle dieser Art häufen sich in letzter Zeit, werden aber nicht weiter öffentlichkeitswirksam debattiert. Doch genau dies sollte geschehen, zeigen die Vorfälle doch, dass die 2G-Regel nicht nur in höchstem Maße diskriminierend gegenüber der ungeimpften Bevölkerung ist. Auch wird klar, derartige Zutrittsbeschränkungen schützen nicht vor Ansteckung oder Erkrankung an Covid-19. Die Sinnhaftigkeit muss also grundsätzlich hinterfragt werden.
Panik vor Ungeimpften nicht nachvollziehbar
Jeder Ungeimpfte, der sich bis heute trotz massiver Propaganda und sozialen Drucks nicht zur Impfung durchringen konnte, nimmt das Risiko einer möglichen Erkrankung in vollem Bewusstsein in Kauf. Anwesende Geimpfte sind geimpft, und demnach dem Tenor der Regierung folgend „geschützt“, Ungeimpfte stellen für sie also keinerlei Gefahr dar. Eine Überlastung des Gesundheitssystems war auch mit einer Impfquote von 0 Prozent niemals in Sicht, im Hinblick auf die Vielzahl der „Geschützen“ in Deutschland ist eine Überlastung des Gesundheitssystems nun also erst recht in weite Ferne gerückt. Umso unverständlicher ist das Versteifen der Regierung auf Zutrittsbeschränkungen für Personengruppen, die in keiner Weise ungefährlicher sind als andere. Der einzig plausibel erscheinende Grund für derartige Regelungen ist Impfdruck: Immer mehr gesunde und nicht gefährdete Menschen sollen dazu gedrängt werden, für die Teilhabe am sozialen Leben das Risiko schwerster Impfnebenwirkungen in Kauf zu nehmen. Die einzig wahrnehmbare Folge: Die fortschreitende und unaufhaltsame Spaltung unserer Gesellschaft, mit bislang unabsehbaren Folgen. Folgen, die denen einer Covid-19 Erkrankung bei weitem übertreffen werden.
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