Während man im Talk bei Anne Will weiter das Märchen der „Tyrannei der Ungeimpften“ verbreitetet, schreitet im Gegenteil die Tyrannei der Geimpften weiter voran: Die 2G-Impfpflicht, die immer mehr zum Standard wird, findet nun auch in Berlin Anwendung. Dies berichtete die Berliner Zeitung. Report24 fasst zusammen, was Ungeimpfte nun wissen müssen.
Ein Kommentar von Max Bergmann
Das Gerücht verbreitete sich schon vor einigen Tagen, bestätigen wollte es aber keiner. Die Diskriminierung ungeimpfter, gesunder Menschen schreitet auch in der Bundeshauptstadt Berlin weiter voran. Die sogenannte 2G-Regel, die einer Impfpflicht gleichkommt, soll neuesten Informationen nach auf das gesamte öffentliche Leben in Berlin ausgeweitet werden – abseits der absolut elementaren Grundversorgung. Ungeimpfte dürfen sich in Berlin also weiter mit Lebensmitteln versorgen und ihren Grundbedarf decken. Noch!
Aus 2G-Option wird 2G-Zwang
Bislang war es den Betreibern etwa der Gastronomie freigestellt, ob sie am diskriminierenden 2G-Model teilnehmen, oder weiterhin auch Gesunden (die auf eigene Kosten negativ getestet wurden) zutritt gewähren. Das soll sich nun ändern. Franziska Giffey (SPD), die im Dezember Anspruch auf das Amt des Regierender Bürgermeister von Berlin erheben wird, sagte gegenüber der dpa: „Ungeimpfte können zum Beispiel keinen Zugang zu Kultureinrichtungen, Clubs, Fitnessstudios, Restaurants, Kinos oder auch zu Besuchen in Krankenhäusern oder Pflegeheimen bekommen.“ Ausnahmen soll es Giffey nach nur für Kinder und Personen geben, für die kein Impfstoff vorhanden sei.
Wir erleben eine Tyrannei der Geimpften
Aus Senatskreisen will die Berliner Zeitung außerdem erfahren haben, die 2G-Impfpflicht für das Land Berlin solle am 16. November förmlich beschlossen werden. Man sei sich offenbar einig, will aber vorab nochmals telefonieren, heißt es. Wegen eines Gedenktages am Dienstag ist die nächste Sitzung des Senats erst eine Woche später geplant. Der Beschluss hätte direkte und unmittelbar spürbare Folgen für Ungeimpfte. Während derzeit die 3G-Regel noch mehr Standard und 2G die Ausnahme ist, wird 2G somit zur Pflicht. Ungeimpfte würden abseits der elementaren Grundversorgung vollständig vom öffentlichen und sozialen Leben in Berlin ausgeschlossen werden. Auch, wenn das regelmäßig abgestritten wird: Hierbei handelt es sich selbstverständlich um eine Impfpflicht. Wir erleben nun eine seit Monaten andauernde Tyrannei der geimpften Mehrheit, die die ungeimpfte Minderheit diskriminiert, ausgrenzt und herabwürdigt. Was vor 2 Jahren noch absolut undenkbar war, hat sich zum Standard etabliert: Minderheiten dürfen heutzutage ohne mit der Wimper zu zucken wieder diskriminiert werden.
Fällt das Impf-Narrativ endgültig? 2G+ Modell mit Testzwang für Geimpfte
Die Berliner Grünen-Politikerin Bettina Jarasch erklärte außerdem, 2G werde zunehmend zum Standard und 3G zur Ausnahme. Sie verwies dabei auf neue Regelungen beispielsweise in Sachsen. Außerdem brachte sie das „2G+“ Modell ins Spiel, das auch der derzeitig geschäftsführende regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) in den letzten Tagen mehrfach ansprach. 2G+ würde das Impf-Narrativ vermutlich endgültig zerstören, wäre es doch die vollständige Kapitulation und das Eingeständnis: Geimpfte sind weder besonders geschützt noch steril immun. Das 2G+ Modell besagt, Zutritt haben nur Genesene und frisch negativ getestete Geimpfte – also Geimpfte, die zusätzlich zu ihrem Impfstatus noch einen negativen Testnachweis benötigen.
2G+ epidemiologisch konsequent – passt aber nicht ins Regierungs-Narrativ
Geimpfte ohne Negativtest wären dem 2G+ Modell nach abzuweisen, die für viele Menschen erimpfte Freiheit demnach dahin. Aber ob es soweit kommt ist derzeit mindestens fraglich. Abgesehen von der zweifelhaften Aussagekraft der Tests wäre es aus epidemiologisch-virologischer Sicht durchaus sinnvoll, insbesondere auch Geimpfte regelmäßig zu testen. Die Regierenden behaupten zwar das Gegenteil, doch wir wissen heute: Der Geimpfte ist meist etwa gleich ansteckend wie der Ungeimpfte. Das 2G+ Modell entspräche dann aber nicht dem bisher vermittelten Narrativ der „sicheren, hochwirksamen Impfstoffe“. Das 2G+ Modell hätte vermutlich den vollständigen Vertrauensverlust der Bevölkerung in die Vakzine zur Folge und einen weiteren massiven Einbruch der Neuimpfungen und nicht zuletzt der Booster-Impfungen, die nicht nur die vermeintliche „Immunität“ boostern sollen, sondern nicht zuletzt auch die Portmonees der CEOs der Pharmaindustrie, der Auftragsvermittler und der Politiker. Ob man das riskieren wird?
Grüne Jarasch sieht Impfpflicht kritisch – fordert sie aber dennoch
Kritisch sieht Jarasch eine Impfpflicht etwa für Pflegeberufe, wie sie außerdem mitteilte. Eine Impflicht sei „ein erheblicher Grundrechtseingriff“. Nicht ganz klar wurde aber, warum Bettina Jarasch, Fraktionsvorsitzende der Berliner Grünen, im einen Satz 2G (also die Impfpflicht) flächendeckend forderte, nur um im nächsten Satz die Impfpflicht „kritisch“ zu sehen. Für viele bis heute nicht ganz klar: Die Impfpflicht bedeutet nicht, dass bewaffnete Soldaten die Wohnungen der Ungeimpften stürmen und Ungeimpfte unter vorgehaltener Waffe zwangsimpfen. Impfpflicht ist, wenn Ungeimpften das Leben maximal unbequem gemacht wird. Impfpflicht ist, wenn Ungeimpfte sozial ausgegrenzt werden, Impfpflicht ist, wenn von der „Tyrannei der Ungeimpften“ vor einem Millionenpublikum gesprochen wird, damit aber nur die Tyrannei der Geimpften verdeckt werden soll. Ja, wir haben eine Impfpflicht!