Australisches Medium fragt: Wo bleibt die Entschuldigung der Regierung für die verheerende Covid-Politik?

Bild: freepik / mrjo_7

Eine australische Medizinerin fordert öffentlich eine Entschuldigung der politisch Verantwortlichen für die katastrophalen Fehler in der Covid-Politik – doch die Regierung führt ihren wissenschaftsfernen Kurs bis heute in weiten Teilen fort. Warum? Professor Jay Bhattacharya, Lockdown-Kritiker der ersten Stunde, hält Politiker für unfähig, die eigenen Fehler einzugestehen – zu groß seien nämlich die verursachten Schäden für die Bevölkerung. Er fordert umfassende Reformen, um zu verhindern, dass die Fehler der sogenannten Pandemie bei nächster Gelegenheit wiederholt werden.

„Wo ist unser Covid-‚Sorry Day‘?“, fragte die Medizinerin Dr. Julie Sladden am 3. Oktober im australischen „Spectator“ und spielte damit auf den „National Sorry Day“ an: Dieser jährlich begangene Feiertag stellt eine Entschuldigung an Australiens Ureinwohner dar, gegen deren Menschenrechte in der Vergangenheit erheblich verstoßen wurde. Konkreter Anlass für den „Sorry Day“ waren die Zwangsadoptionen von Zehntausenden Aborigines-Kindern zwischen 1920 und 1969 (die sogenannten „Gestohlenen Generationen„), die willkürlich und nicht selten gewaltsam ihren Familien entrissen wurden.

Nach Ansicht von Dr. Sladden hat die australische Politik heute erneut allen Grund dazu, sich zu entschuldigen: nämlich für überbordende Corona-Maßnahmen mit verheerenden Konsequenzen. Sladden selbst hatte zuvor bereits für ihren Berufsstand als Ärztin um Entschuldigung gebeten – wegen all dem, was im Namen von Wissenschaft und Medizin in den vergangen zweieinhalb Jahren angerichtet wurde, darunter Lockdowns, das Auseinanderreißen von Familien, schwere gesundheitliche Konsequenzen, Bildungsverlust und heftige finanzielle Belastungen.

Doch diese Einsicht lässt die australische Führung vermissen: Niemand hier sagt „sorry“ oder zeigt Einsicht ob der angerichteten Schäden. Sladden sprach mit Jay Bhattacharya, Professor für Medizin und Wirtschaftswissenschaften an der Stanford University, darüber, warum die Politik sich offenkundig weigert, eigene Fehler einzugestehen. Bhattacharya entgegnete:

Sobald Sie diesen Weg dieser absolut außergewöhnlichen (Lockdown-)Politik gegangen sind, ist es äußerst schwierig zuzugeben, dass Sie falsch liegen. Sie haben Kindern bereits viel Schaden zugefügt und das Leben vieler Menschen beeinträchtigt. Und Sie haben auch ein Gefühl der Angst und Panik über die Bedrohung durch diesen Virus erzeugt. Es ist sehr schwierig, selbst wenn Sie wissenschaftliche Beweise haben, die zeigen, dass „dies wahrscheinlich nicht der richtige Weg ist“, zu sagen: „Hoppla, ich habe mich geirrt …“

Positive Erkenntnisse in Studien – Shitstorm für Wissenschaftler

Bhattacharya gehörte zu den frühesten Lockdown-Kritikern in den Vereinigten Staaten und setzte sich dort von Beginn an für den gezielten Schutz vulnerabler Personen anstelle von Zwangsmaßnahmen für die Allgemeinbevölkerung ein. Er stellte zu Beginn der sogenannten Corona-Pandemie umgehend die Verknüpfung zur Schweinegrippen-Epidemie von 2009 her: Auch dort verbreitete nicht zuletzt die WHO Panik mit überhöhten Sterblichkeitsraten – im Verlauf stellte sich jedoch auch damals heraus, dass die Todesraten mit 0.01 Prozent in Wahrheit sehr niedrig waren. Durch Seroprävalenzstudien fand man heraus, dass in Wahrheit sehr viele Menschen H1N1 hatten – und problemlos genesen waren.

Bhattacharya regte daher auch für SARS-CoV-2 sehr schnell, im April 2020, die Durchführung solcher Studien an – mit ähnlichem Ergebnis. Die echten Infektionszahlen waren tatsächlich höher als erwartet, aber die Sterblichkeit war dafür viel niedriger als befürchtet. Auch zeigte sich, dass Covid-19 tendenziell nur alten Menschen wirklich gefährlich wurde.

Diese eigentlich hoffnungsvollen Nachrichten wollte aber niemand hören: Bhattacharya wurde medial massiv attackiert – und auch seine Universität stellte Ermittlungen gegen ihn an. Für den Wissenschaftler war diese Zeit laut eigener Aussage enorm belastend. Die Universität stellte zwar fest, dass er nichts falsch gemacht hatte – man machte ihm aber auch deutlich, dass sein guter Ruf nur dann wiederhergestellt werde, wenn er über seine kritischen Gedanken über die Pandemie schweige. „Das war mein erster Hinweis darauf, dass etwas sehr, sehr Seltsames vor sich ging“, erörterte er.

Ignoranz wissenschaftlicher Erkenntnisse und bewährter Grundsätze – mit verheerenden Folgen

Obwohl die „Great Barrington Declaration„, die gezielten Schutz statt genereller Lockdowns fordert und von Bhattacharya und zwei Epidemiologen im Oktober 2020 verfasst wurde, mit fast einer Million Unterschriften wahrscheinlich den „wahren“ Konsens zum „Pandemie“-Management widerspiegelt, machte die Politik weltweit weiter wie bisher. Australien hob sich dabei stets mit besonders scharfen Maßnahmen hervor – die teilweise bis heute gelten. Die Konsequenz laut Sladden: Eine massive Übersterblichkeit – und das nicht wegen Covid.

Verschobene Gesundheitsdienste aufgrund von Lockdowns führen zu langen Wartezeiten für die notwendige Versorgung. Die Impfvorschriften haben die Patienten nicht bloß nicht geschützt, indem sie die Übertragung gestoppt hätten, schlimmer noch, sie haben den Personalmangel verschärft. In der Zwischenzeit haben Kinder durch unterbrochene Schulbildung gelitten, Schäden, die sie ihr ganzes Leben lang begleiten werden. Die wirtschaftliche Rechnung ist enorm, und die Armen leiden noch mehr unter der steigenden Inflation. Wir kennen das volle Ausmaß des Schadens nicht, aber eines ist klar: Wir werden sehr lange dafür bezahlen.

Fehler identifizieren, Wiederholung verhindern

Für Bhattacharya ist der notwendige erste Schritt zur Aufarbeitung der Katastrophe eine „Morbiditäts- und Mortalitäts-Konferenz“ (M&M), bei der ohne Schuldzuweisungen begangene Fehler identifiziert und ihre Wiederholung in der Zukunft durch entsprechende Veränderungen verhindert werden.

Dies ist ein zu großes weltveränderndes Ereignis und das politische Versagen zu groß, um der Öffentlichkeit keine ehrliche Bewertung zu geben. Das Ergebnis dieses Prozesses sollte sein, dass Lockdowns nie wieder als angemessener Umgang mit großflächigen Pandemien angesehen werden und „Lockdown“ zum Schimpfwort wird.

Wissenschaft und Medizin müssen laut Bhattacharya umfassend reformiert werden – und die heute üblich gewordene Zensur gegenteiliger Meinungen muss gestoppt werden. Um das zu erreichen, hat er in den USA jüngst die „Academy for Science and Freedom“ geschaffen, die den freien Austausch wissenschaftlicher Ideen wieder voranbringen und auch die Zivilgesellschaft entsprechend schulen will.

Während mittlerweile tatsächlich viele Länder weltweit zumindest vorübergehend zur Normalität zurückgekehrt sind, steht dies nicht nur in Australien noch aus: Auch Deutschland betätigt sich in Europa als pandemiepolitischer Geisterfahrer. Personalien wie Karl Lauterbach sind den Bürgern dabei mehr als nur eine Entschuldigung schuldig. Dass die Fehler der sogenannten Pandemie bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit wiederholt werden, scheint derweil durchaus wahrscheinlich – denn wirkliche Einsicht zeigt nach wie vor kaum ein Regierender. Es wird an den Bürgern liegen, hier weiterhin die überfälligen Konsequenzen zu fordern.

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