Das Selbstverständnis der „Eliten“ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist verstörend. Der von Kritikern auch Chefpropagandist genannte Nachrichtenansager Armin Wolf richtete der Seherschaft, die sein Gehalt mittels Zwangsgebühren bezahlen muss, wieder einmal seine Geringschätzung aus. Andersdenkende wären Ignoranten und Trolle – und hätten kein Recht auf seine Lebenszeit.
Ein Kommentar von Willi Huber
Im Jahr 2019 wurde behauptet, dass Armin Wolf rund 12.000 Euro im Monat verdient. Der „ZIB- „Zeit im Bild“-Nachrichtenvorleser gibt sich auch gerne als Starjournalist. In seinen hochnotpeinlichen Befragungen von Politikern besticht er durch ständiges Unterbrechen – und wirkt durchaus voreingenommen. Dieses Vorurteil verfestigte sich am 7. April, als er den Sehern ausrichtete, was er von ihnen hält – zumindest wenn sie seine Meinung nicht teilen.
In drei Teilen „twitterte“ er, dass Meinungen, die von seinen eigenen Dogmen abweichen, seine Lebenszeit nicht wert wären. Im Gegenzug werden Österreicher aber dazu gezwungen, das Vortragen seiner Meinung mittels ORF-Zwangsgebühren zu finanzieren. Bislang konnte man sich unter Umständen von der GIS-Gebühr abmelden, speziell wenn man kein geeignetes Empfangsgerät besaß. Doch die wenig glorreiche grün-schwarze Bundesregierung beschloss, dass in Zukunft jeder für staatliche Propaganda aus den öffentlich-rechtlichen Medienhäusern zu bezahlen hat, ganz egal, ob er ein Fernsehgerät oder ein Radio besitzt oder nicht.
Wolf schreibt:
Also, es ist so. Mit 56 achtet man schon mehr auf seine Lebenszeit. Die mag ich weder mit Verschwörungsmythikern verbringen, noch mit Putin-Trollen, die Nato & Ukraine die Schuld am russischen Überfall geben und auch nicht mit „Das Klima hat sich immer geändert“-Ignoranten. Selbstverständlich hat in einer Demokratie jede·r das Recht, auch die absurdeste Meinung zu äußern, solange sie nicht gegen Gesetze verstößt. Aber niemand muss sich jede Meinung anhören. Das Recht auf Meinungsäußerung ist kein Recht auf die Lebenszeit fremder Menschen. Ich interessiere mich sehr für andere Meinungen, meine eigene kenne ich ja schon. Aber ich interessiere mich nicht für Rassismus, Sexismus, Beleidigungen, Agitprop, Verschwörungen und bösartige Polemik. Das blocke ich alles weg. Aktuell 0,8 % der Accounts, die mir folgen.
Wolf ist also stolz darauf, rund 5.000 Menschen wegen abweichenden Meinungen gesperrt zu haben. An sich wäre er – zumindest während er für den Sender beruflich tätig ist – per Gesetz zur Objektivität verpflichtet. Sprich: Dogmen wie den angeblich menschengemachten Klimawandel dürfte es im ORF nicht geben, es müssten immer auch Gegenmeinungen ergründet und vorgestellt werden.
Genauso wäre es von Gesetz wegen nicht statthaft, Hunderttausende Menschen, die Probleme mit Covid-Maßnahmen oder der Impfpflicht haben, zu beschimpfen und zu marginalisieren, anstelle ihnen eine Stimme zu geben.
Menschen, die darauf hinweisen, dass der ORF selbst viele Jahre lang über Neonazis, Korruption und andere Probleme in der Ukraine berichtet hat, nun generell als „Putin-Trolle“ hinzustellen, hat mit Journalismus nichts zu tun. Gleichermaßen mitbeleidigt können sich alle fühlen, die jede Art von Krieg ablehnen, gegen Waffenlieferungen und für Frieden eintreten.
Wolf hingegen sieht das so: „Aber niemand muss sich jede Meinung anhören.“ Das erklärt die Arbeitseinstellung vieler so genannter Journalisten beim ORF. Sie wissen schon vorab, was richtig oder falsch ist, aus welchen Quellen sich dieses Wissen auch immer speisen mag. Also ist es für sie nicht mehr notwendig, nach davon abweichenden Meinungen Ausschau zu halten oder mit deren Vertretern zu sprechen.
Die ORF-Eliten meinen, das Volk belehren zu müssen – dass ein Journalist aber berichten sollte und immer und ausnahmslos die andere Seite der Geschichte zu recherchieren hat, interessiert dort scheinbar kaum jemanden.
Unglaublich irritierend ist es letztendlich, wenn Wolf in einem so genannten „angehefteten Beitrag“ seine politische Position erklärt: Er wäre dagegen, Menschen gegeneinander aufzuhetzen. An sich eine löbliche Einstellung, er möge mit gutem Beispiel vorangehen.
Wer im ORF wirklich die Ignoranten sind, hat uns jüngst die Ex-ORF Lady Sabine Spögler-Dinse in einem ausführlichen Exklusivinterview geschildert: “Was da passiert ist, war Diskriminierung!” Ex-ORF Lady Sabine Spögler-Dinse erzählt alles